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SPIEGEL: Ohne Wehrpflicht, fürchten viele Ihrer ehemaligen Generals-
kameraden, kommen bloß noch die Rechten und die Doofen zur Bundeswehr,
Söldnertyper und Abenteurer.
Reinhardt: Ich fürchte das auch. Das Risiko, dass eine Berufsarmee sol-
che Typen anlockt, ist da. Für multinationale Einsätze wie im Kosovo braucht
die Bundeswehr aber mehr als je zuvor intellektuell bewegliche Offiziere und
Unteroffiziere, die Fremdsprachen beherrschen, weltoffen sind und die vor al-
lem nicht glauben, dass die deutsche Kultur die einzig machende ist.
SPIEGEL: Wie groß sollte die Bundeswehr denn Ihrer Meinung nach sein?
Reinhardt: Wir sollten uns bei der Truppenstärke und dem technischen
Standard an Partnern wie Großbritannien und Frankreich orientieren. Ent-
scheidend ist aber nicht die Kopfzahl, sondern dass wir mit unserer Ausrüstung
mithalten können. Nur wer etwas einzubringen hat und mitwirken kann, wird
in Krisensituationen auch politisch mitentscheiden.
SPIEGEL: Daran müssen sich die Deutschen wohl noch gewöhnen, die bis-
her vor allem auf das Gewicht ihrer Wirtschaftskraft und Diplomatie gesetzt haben.
Reinhardt: Mit der deutschen Einheit 1990 hat sich unsere politische Rol-
le doch sehr verändert. Inzwischen ist in den großen Parteien unumstritten,
dass ein angemessener militärischer Beitrag zu unserem neuen Verständnis
von Souveränität gehört. Stellen Sie sich doch einmal vor, wir hätten an dem
Balkan-Einsatz nicht teilgenommen, obwohl Deutschland als Auffangbecken
der Flüchtlinge besonders betroffen war. Glauben Sie, dass der frühere Kanz-
leramtsminister Bodo Hombach EU-Beauftragter für den Balkan-
Stabilitätspakt geworden wäre? Wir hätten nichts mitzureden, gar nichts.
INTERVIEW: SUSANNE KOELBL, ALEXANDER SZANDAR
„Der Spiegel“ 19/2001
AUFGABEN ZUM TEXT
Aufgabe 1. Übersetzen Sie das Interview ins Russische!
Aufgabe 2. Finden Sie die Antworten auf die Fragen!
- Wie lange müssen die Nato-Soldaten in Kosovo bleiben?
- Haben die Europäer etwas zu entscheiden oder wird das so gemacht, wie
das die Americaner wollen?
- Warum sieht der Autor eigenständige Einsätze der Europäer noch nicht
möglich?
- Was steht der Bundeswehrreform im Wege?
- Wie soll ein neuer Soldatentypus aussehen?
- Wie groß sollte die Bundeswehr sein?
Aufgabe 3. Fassen Sie schriftlich in der russischen Sprache die Ant-
worten von Dr. Klaus Reinhardt zusammen!
Aufgabe 4. Schreiben Sie ein Kurzreferat zum Thema „Außenpolitik
der BRD“, bilden Sie eine kurze Annotation zum Text!
SPIEGEL: Ohne Wehrpflicht, fürchten viele Ihrer ehemaligen Generals- kameraden, kommen bloß noch die Rechten und die Doofen zur Bundeswehr, Söldnertyper und Abenteurer. Reinhardt: Ich fürchte das auch. Das Risiko, dass eine Berufsarmee sol- che Typen anlockt, ist da. Für multinationale Einsätze wie im Kosovo braucht die Bundeswehr aber mehr als je zuvor intellektuell bewegliche Offiziere und Unteroffiziere, die Fremdsprachen beherrschen, weltoffen sind und die vor al- lem nicht glauben, dass die deutsche Kultur die einzig machende ist. SPIEGEL: Wie groß sollte die Bundeswehr denn Ihrer Meinung nach sein? Reinhardt: Wir sollten uns bei der Truppenstärke und dem technischen Standard an Partnern wie Großbritannien und Frankreich orientieren. Ent- scheidend ist aber nicht die Kopfzahl, sondern dass wir mit unserer Ausrüstung mithalten können. Nur wer etwas einzubringen hat und mitwirken kann, wird in Krisensituationen auch politisch mitentscheiden. SPIEGEL: Daran müssen sich die Deutschen wohl noch gewöhnen, die bis- her vor allem auf das Gewicht ihrer Wirtschaftskraft und Diplomatie gesetzt haben. Reinhardt: Mit der deutschen Einheit 1990 hat sich unsere politische Rol- le doch sehr verändert. Inzwischen ist in den großen Parteien unumstritten, dass ein angemessener militärischer Beitrag zu unserem neuen Verständnis von Souveränität gehört. Stellen Sie sich doch einmal vor, wir hätten an dem Balkan-Einsatz nicht teilgenommen, obwohl Deutschland als Auffangbecken der Flüchtlinge besonders betroffen war. Glauben Sie, dass der frühere Kanz- leramtsminister Bodo Hombach EU-Beauftragter für den Balkan- Stabilitätspakt geworden wäre? Wir hätten nichts mitzureden, gar nichts. INTERVIEW: SUSANNE KOELBL, ALEXANDER SZANDAR „Der Spiegel“ 19/2001 AUFGABEN ZUM TEXT Aufgabe 1. Übersetzen Sie das Interview ins Russische! Aufgabe 2. Finden Sie die Antworten auf die Fragen! - Wie lange müssen die Nato-Soldaten in Kosovo bleiben? - Haben die Europäer etwas zu entscheiden oder wird das so gemacht, wie das die Americaner wollen? - Warum sieht der Autor eigenständige Einsätze der Europäer noch nicht möglich? - Was steht der Bundeswehrreform im Wege? - Wie soll ein neuer Soldatentypus aussehen? - Wie groß sollte die Bundeswehr sein? Aufgabe 3. Fassen Sie schriftlich in der russischen Sprache die Ant- worten von Dr. Klaus Reinhardt zusammen! Aufgabe 4. Schreiben Sie ein Kurzreferat zum Thema „Außenpolitik der BRD“, bilden Sie eine kurze Annotation zum Text! 52
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