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anstalt Zuschüsse. Außerdem zahlen Arbeitsämter künftig für Qualifizierungs-
maßnahmen in kleineren und mittleren Betrieben. Zur Vermeidung von Entlas-
sungen können zudem Betriebe mit weniger als 21 Beschäftigten bei schlechter
Auftragsarbeit Kurzarbeit fahren. Bisher geht dies nur in größeren Unternehmen.
Riester rechnet damit, dass die Reform weitgehend kostenneutral ist.
Als weiteren Schwerpunkt nannte SPD-Fraktionsvize Franz Thönnes die
Förderung der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bislang verlie-
ren viele Frauen während der Erziehungszeit ihren Anspruch auf Arbeitslosen-
geld und sind später zudem von den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus-
geschlossen. Dies soll in Zukunft nicht mehr der Fall sein. Die drei ersten Er-
ziehungsjahre sollen vielmehr als Beitragszeiten gelten, sagte die arbeits-
marktpolitische Sprecherin der Grünen, Thea Dückert. Auch sollen die Mütter
Anspruch darauf haben, an Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen, Vorge-
sehen ist zudem, ältere Arbeitslose verstärkt in arbeitsmarktpolitischen Maß-
nahmen einzubeziehen. Auch die Qualifizierung älterer Erwerbstätiger soll ge-
zielt gefördert werden. Die Koalition strebt an, dass die Reform zum 1.1.2002
in Kraft treten kann.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnte davor, von den Neurege-
lungen Wunder zu erwarten, denn es fehle schlichtweg an Beschäftig-
ungsmöglichkeiten. Die Union sprach von einem „konzeptionslosen Stückwerk“.
„Die Welt“ 1.6.2001
AUFGABE ZUM TEXT
Aufgabe 1. Machen Sie sich mit dem Bericht bekannt und geben Sie die
Hauptgedanken des Berichtes wieder!
Aufgabe 2. Schreiben Sie ein Kurzreferat zum Problem!
TEXT
DER KOMMENTAR
Angst vor den Wählern
Peter Hahne
Die Zeit wird knapp für Gerhard Schröder. Weil die Konjunktur nicht
mehr so will wie der Kanzler, wird es zusehends schwieriger für ihn, sich den
Bürgern zur nächsten Bundestagswahl mit einer erfolgreichen Bilanz beim
wichtigsten Ziel seiner Amtszeit zu präsentieren.
Dass man sich beim Abbau der Arbeitslosigkeit nicht allein auf eine
brummende Wirtschaft verlassen kann, hat den Regierungschef nun zum Han-
deln bewegt. Was sein Arbeitsminister gestern präsentiert hat, ist in einigen
Punkten auch durchaus vernünftig. Aber die geplante Reform Walter Riesters
ist allenfalls dazu geeignet, der angespannten Beschäftigungssituation leichte
Linderung zu verschaffen - oder konkreter: die Zahl der Arbeitslosen wie ver-
sprochen mal eben so auf unter 3,5 Millionen zu drücken.
Um aber den Arbeitsmarkt aus seiner strukturellen Agonie zu befreien,
bedarf es einer grundlegenden Reform. Doch die würde erst auf lange Sicht
anstalt Zuschüsse. Außerdem zahlen Arbeitsämter künftig für Qualifizierungs- maßnahmen in kleineren und mittleren Betrieben. Zur Vermeidung von Entlas- sungen können zudem Betriebe mit weniger als 21 Beschäftigten bei schlechter Auftragsarbeit Kurzarbeit fahren. Bisher geht dies nur in größeren Unternehmen. Riester rechnet damit, dass die Reform weitgehend kostenneutral ist. Als weiteren Schwerpunkt nannte SPD-Fraktionsvize Franz Thönnes die Förderung der besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Bislang verlie- ren viele Frauen während der Erziehungszeit ihren Anspruch auf Arbeitslosen- geld und sind später zudem von den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen aus- geschlossen. Dies soll in Zukunft nicht mehr der Fall sein. Die drei ersten Er- ziehungsjahre sollen vielmehr als Beitragszeiten gelten, sagte die arbeits- marktpolitische Sprecherin der Grünen, Thea Dückert. Auch sollen die Mütter Anspruch darauf haben, an Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen, Vorge- sehen ist zudem, ältere Arbeitslose verstärkt in arbeitsmarktpolitischen Maß- nahmen einzubeziehen. Auch die Qualifizierung älterer Erwerbstätiger soll ge- zielt gefördert werden. Die Koalition strebt an, dass die Reform zum 1.1.2002 in Kraft treten kann. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnte davor, von den Neurege- lungen Wunder zu erwarten, denn es fehle schlichtweg an Beschäftig- ungsmöglichkeiten. Die Union sprach von einem „konzeptionslosen Stückwerk“. „Die Welt“ 1.6.2001 AUFGABE ZUM TEXT Aufgabe 1. Machen Sie sich mit dem Bericht bekannt und geben Sie die Hauptgedanken des Berichtes wieder! Aufgabe 2. Schreiben Sie ein Kurzreferat zum Problem! TEXT DER KOMMENTAR Angst vor den Wählern Peter Hahne Die Zeit wird knapp für Gerhard Schröder. Weil die Konjunktur nicht mehr so will wie der Kanzler, wird es zusehends schwieriger für ihn, sich den Bürgern zur nächsten Bundestagswahl mit einer erfolgreichen Bilanz beim wichtigsten Ziel seiner Amtszeit zu präsentieren. Dass man sich beim Abbau der Arbeitslosigkeit nicht allein auf eine brummende Wirtschaft verlassen kann, hat den Regierungschef nun zum Han- deln bewegt. Was sein Arbeitsminister gestern präsentiert hat, ist in einigen Punkten auch durchaus vernünftig. Aber die geplante Reform Walter Riesters ist allenfalls dazu geeignet, der angespannten Beschäftigungssituation leichte Linderung zu verschaffen - oder konkreter: die Zahl der Arbeitslosen wie ver- sprochen mal eben so auf unter 3,5 Millionen zu drücken. Um aber den Arbeitsmarkt aus seiner strukturellen Agonie zu befreien, bedarf es einer grundlegenden Reform. Doch die würde erst auf lange Sicht 56
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