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tens entpuppt sich die vielbeschworene Globalisierung bislang vor allem als
Europäisierung: 64 Prozent aller deutschen Direktinvestitionen flössen im ver-
gangenen Jahr ins europäische Ausland, 24 Prozent in die Vereinigten Staaten
— und damit eben nicht in die klassischen Billiglohnländer.
Und zweitens investieren viele Unternehmen jenseits der Grenzen, um in
anderen Ländern schlichtweg präsent zu sein. Es gehe darum, „in dynamischen
Märkten mitwachsen zu können“, erläutert BASF-Chef Jürgen Strube den
Drang seiner Branche ins Ausland. Es funktioniere nicht mehr, so Strube wei-
ter, die Bundesrepublik nur als Ausgangsland von Exporten und den Rest der
Welt als Empfänger zu sehen. Der Ökonom Ethan B. Kapstein beschreibt die-
ses Verhalten mit der sogenannten Fahrrad-Theorie: Wer bei der Globalisie-
rung nicht mitmacht, fällt um.
Die chemische Industrie gibt sich besonders international: Hier hat die
Auslandsproduktion bereits zwei Drittel des deutschen Branchenumsatzes er-
reicht. Hoechst-Chef Jürgen Dormann bezeichnet sein Unternehmen als non-
national Company manch alteingesessener Hoechster kämpft noch mit diesem
Kulturbruch.
Andere Branchen ziehen längst nach: Daimler läßt sein neues Gelän-
defahrzeug der M-Klasse in Alabama fertigen. Die A-Klasse läuft ab 1998
nicht nur in Rastatt sondern auch in Brasilien vom Band. Und Siemens legt
den Grundstein für ein Halbleiterwerk in Portugal, produziert Chips im eng-
lischen Newcastle und in Malaysia. Die Wertschöpfung müsse dahin gehen,
wo das Geschäft gemacht wird, argumentiert Siemens-Chef Heinrich Pierer.
Ein kurzer Blick in die Tabelle verdeutlicht dies: Die meisten Unternehmen
setzen prozentual viel mehr im Ausland um, als sie dort Mitarbeiter beschäfti-
gen. Vor allem im Ausland wuchs der Umsatz in den vergangenen Jahren deut-
lich: Allein bei Bosch nahm er im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent zu.
Zwar gibt es kein Naturgesetz, das ähnliche Auslandsanteile bei Umsatz
und Mitarbeiterzahl verlangt. Beobachtet man aber, wo Unternehmen investie-
ren, wo also künftig Fabriken stehen werden, liegt eine Schlußfolgerung nah:
Die großen deutschen Arbeitgeber schaffen Arbeitsplätze vorzugsweise dort,
wo sie neue Absatzchancen sehen. Bayer-Chef Manfred Schneider formuliert
das so: „Die Beschäftigung des Konzerns wird 1997 voraussichtlich wachsen.
Ein beträchtlicher Teil der Neueinstellungen entfällt auf die Verstärkung der
weltweiten Marktpräsenz”.
AUFGABEN ZUM TEXT
Aufgabe 1. Lesen Sie den Text. Beschreiben Sie die Lage eines der drei
Unternehmen:
a) den Umsatz des Unternehmens:
- den Umsatz von …(Name des Unternemens) in … (geographischer
Ort) beträgt … Prozent;
- der Umsatzanteil in … liegt bei … Prozent;
tens entpuppt sich die vielbeschworene Globalisierung bislang vor allem als Europäisierung: 64 Prozent aller deutschen Direktinvestitionen flössen im ver- gangenen Jahr ins europäische Ausland, 24 Prozent in die Vereinigten Staaten — und damit eben nicht in die klassischen Billiglohnländer. Und zweitens investieren viele Unternehmen jenseits der Grenzen, um in anderen Ländern schlichtweg präsent zu sein. Es gehe darum, „in dynamischen Märkten mitwachsen zu können“, erläutert BASF-Chef Jürgen Strube den Drang seiner Branche ins Ausland. Es funktioniere nicht mehr, so Strube wei- ter, die Bundesrepublik nur als Ausgangsland von Exporten und den Rest der Welt als Empfänger zu sehen. Der Ökonom Ethan B. Kapstein beschreibt die- ses Verhalten mit der sogenannten Fahrrad-Theorie: Wer bei der Globalisie- rung nicht mitmacht, fällt um. Die chemische Industrie gibt sich besonders international: Hier hat die Auslandsproduktion bereits zwei Drittel des deutschen Branchenumsatzes er- reicht. Hoechst-Chef Jürgen Dormann bezeichnet sein Unternehmen als non- national Company manch alteingesessener Hoechster kämpft noch mit diesem Kulturbruch. Andere Branchen ziehen längst nach: Daimler läßt sein neues Gelän- defahrzeug der M-Klasse in Alabama fertigen. Die A-Klasse läuft ab 1998 nicht nur in Rastatt sondern auch in Brasilien vom Band. Und Siemens legt den Grundstein für ein Halbleiterwerk in Portugal, produziert Chips im eng- lischen Newcastle und in Malaysia. Die Wertschöpfung müsse dahin gehen, wo das Geschäft gemacht wird, argumentiert Siemens-Chef Heinrich Pierer. Ein kurzer Blick in die Tabelle verdeutlicht dies: Die meisten Unternehmen setzen prozentual viel mehr im Ausland um, als sie dort Mitarbeiter beschäfti- gen. Vor allem im Ausland wuchs der Umsatz in den vergangenen Jahren deut- lich: Allein bei Bosch nahm er im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent zu. Zwar gibt es kein Naturgesetz, das ähnliche Auslandsanteile bei Umsatz und Mitarbeiterzahl verlangt. Beobachtet man aber, wo Unternehmen investie- ren, wo also künftig Fabriken stehen werden, liegt eine Schlußfolgerung nah: Die großen deutschen Arbeitgeber schaffen Arbeitsplätze vorzugsweise dort, wo sie neue Absatzchancen sehen. Bayer-Chef Manfred Schneider formuliert das so: „Die Beschäftigung des Konzerns wird 1997 voraussichtlich wachsen. Ein beträchtlicher Teil der Neueinstellungen entfällt auf die Verstärkung der weltweiten Marktpräsenz”. AUFGABEN ZUM TEXT Aufgabe 1. Lesen Sie den Text. Beschreiben Sie die Lage eines der drei Unternehmen: a) den Umsatz des Unternehmens: - den Umsatz von …(Name des Unternemens) in … (geographischer Ort) beträgt … Prozent; - der Umsatzanteil in … liegt bei … Prozent; 65
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