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kommen können“ oder „Da kann man halt nichts machen.“ Die Österreicher haben
auch den Ruf, Meister im Improvisieren zu sein. Letzten Endes klappt aber bei ihnen
doch alles ganz gut.
Wie steht es mit der Höflichkeit und Liebenswürdigkeit der Österreicher?
Nun, zu ihren Minderheiten, den Slowenen in Kärnten, und auch zu den Gastarbeitern
aus Südost-Europa sind nicht alle Österreicher unbedingt liebenswürdig.
Und die Höflichkeit ist auch nicht immer ganz echt. In Fremdenverkehrsorten tarnt sie
manchmal nur den Nepp. Die österreichische Gemütlichkeit gibt es sicher, aber hinter
dem populären Motto „Nur net hudeln“ können sich auch Gleichgültigkeit,
Teilnahmslosigkeit und Resignation verbergen. So ist die Mentalität der Österreicher
voller Widersprüche und oft nur schwer zu verstehen. Gute und schlechte
Eigenschaften liegen bei ihnen oft ganz eng nebeneinander.
Die Jugend
Die Jugend ist in Österreich eine Minderheit. Nur 40% aller Österreicher sind
jünger als dreißig, weniger als 30% sind unter zwanzig. In Wien gibt es sogar noch
weniger junge Leute.
Zwei Drittel der Vierzehn- bis Vierundzwanzigjährigen sind Lehrlinge oder
stehen schon im Beruf. Etwa 140 000 junge Österreicher studieren an den
Universitäten des Landes. Nach den Statistiken werden die jungen Österreicher immer
gebildeter. 1955 war der Anteil der Burschen und Mädchen mit Matura an
der gleichaltrigen Bevölkerung nur 5,6%. Heute sind es bereits mehr als 21%, und man
spricht von einer «Maturantenexplosion».
Generationskonflikte gibt es auch in Österreich. Das ist kein Wunder in einem
Land, wo 79% aller Jugendlichen bei ihren Eltern wohnen. Auch dass in Österreich
junge Menschen mit der Gesellschaft unzufrieden sind, sollte nicht überraschen. Aber
es wird wenig protestiert, und es gab keine Studentenrevolten. Der Drogenkonsum ist
niedriger als in den meisten westlichen Ländern. Aus europäischer Sicht ist die Jugend
Österreichs also geradezu zahm, auf jeden Fall «gesitteter» als anderswo. Wenn man
Umfragen glauben darf, sind die jungen Österreicher sogar beinahe perfekt. Sie sind
gegen alles Böse, gegen Marihuana und Steuerhinterziehung und natürlich auch gegen
Autofahren nach Alkoholgenuss. (Die meisten geben aber zu, dass sie sich auf einer
Party schon einmal betrinken würden.)
Politisch engagieren sich nur wenige junge Österreicher. Sie sind aber im
allgemeinen gut informiert und interessieren sich für das internationale Geschehen.
Umweltschutz und Terroristenbekämpfung halten sie für die wichtigsten Aufgaben
der Politiker. Und in einem unterscheiden sie sich gar nicht von ihren Eltern. Sicherheit
geht ihnen über alles. Schon den meisten Fünfzehnjährigen ist ein sicherer Arbeitsplatz
wichtiger als Karrierechancen. Wirtschaftsexperten haben an dieser Einstellung freilich
wenig Freude. In ihrem Lebensstil und in ihrem Aussehen unterscheiden sich junge
Österreicher kaum von ihren Altersgenossen im Ausland. In ihrer Freizeit hören sie
gerne Musik und sehen fern. Mit dem Fernsehen haben sie schon früh begonnen. Es ist
nach «Lernen» und «Mit anderen spielen» die dritthäufigste Beschäftigung
kommen können“ oder „Da kann man halt nichts machen.“ Die Österreicher haben
auch den Ruf, Meister im Improvisieren zu sein. Letzten Endes klappt aber bei ihnen
doch alles ganz gut.
Wie steht es mit der Höflichkeit und Liebenswürdigkeit der Österreicher?
Nun, zu ihren Minderheiten, den Slowenen in Kärnten, und auch zu den Gastarbeitern
aus Südost-Europa sind nicht alle Österreicher unbedingt liebenswürdig.
Und die Höflichkeit ist auch nicht immer ganz echt. In Fremdenverkehrsorten tarnt sie
manchmal nur den Nepp. Die österreichische Gemütlichkeit gibt es sicher, aber hinter
dem populären Motto „Nur net hudeln“ können sich auch Gleichgültigkeit,
Teilnahmslosigkeit und Resignation verbergen. So ist die Mentalität der Österreicher
voller Widersprüche und oft nur schwer zu verstehen. Gute und schlechte
Eigenschaften liegen bei ihnen oft ganz eng nebeneinander.
Die Jugend
Die Jugend ist in Österreich eine Minderheit. Nur 40% aller Österreicher sind
jünger als dreißig, weniger als 30% sind unter zwanzig. In Wien gibt es sogar noch
weniger junge Leute.
Zwei Drittel der Vierzehn- bis Vierundzwanzigjährigen sind Lehrlinge oder
stehen schon im Beruf. Etwa 140 000 junge Österreicher studieren an den
Universitäten des Landes. Nach den Statistiken werden die jungen Österreicher immer
gebildeter. 1955 war der Anteil der Burschen und Mädchen mit Matura an
der gleichaltrigen Bevölkerung nur 5,6%. Heute sind es bereits mehr als 21%, und man
spricht von einer «Maturantenexplosion».
Generationskonflikte gibt es auch in Österreich. Das ist kein Wunder in einem
Land, wo 79% aller Jugendlichen bei ihren Eltern wohnen. Auch dass in Österreich
junge Menschen mit der Gesellschaft unzufrieden sind, sollte nicht überraschen. Aber
es wird wenig protestiert, und es gab keine Studentenrevolten. Der Drogenkonsum ist
niedriger als in den meisten westlichen Ländern. Aus europäischer Sicht ist die Jugend
Österreichs also geradezu zahm, auf jeden Fall «gesitteter» als anderswo. Wenn man
Umfragen glauben darf, sind die jungen Österreicher sogar beinahe perfekt. Sie sind
gegen alles Böse, gegen Marihuana und Steuerhinterziehung und natürlich auch gegen
Autofahren nach Alkoholgenuss. (Die meisten geben aber zu, dass sie sich auf einer
Party schon einmal betrinken würden.)
Politisch engagieren sich nur wenige junge Österreicher. Sie sind aber im
allgemeinen gut informiert und interessieren sich für das internationale Geschehen.
Umweltschutz und Terroristenbekämpfung halten sie für die wichtigsten Aufgaben
der Politiker. Und in einem unterscheiden sie sich gar nicht von ihren Eltern. Sicherheit
geht ihnen über alles. Schon den meisten Fünfzehnjährigen ist ein sicherer Arbeitsplatz
wichtiger als Karrierechancen. Wirtschaftsexperten haben an dieser Einstellung freilich
wenig Freude. In ihrem Lebensstil und in ihrem Aussehen unterscheiden sich junge
Österreicher kaum von ihren Altersgenossen im Ausland. In ihrer Freizeit hören sie
gerne Musik und sehen fern. Mit dem Fernsehen haben sie schon früh begonnen. Es ist
nach «Lernen» und «Mit anderen spielen» die dritthäufigste Beschäftigung
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