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ter des Absolutismus war die große Zeit des Barock. Manche dieser Fürsten – Ver-
treter des «aufgeklärten Absolutismus» – förderten Wissenschaft und kritisches
Denken. Mehrere Akademien und Universitäten wurden damals gegründet.
Die Wirtschaftspolitik des Merkantilismus ließ die absolut regierten Staaten
auch ökonomisch erstarken. So konnten Länder wie Bayern, Brandenburg (das
spätere Preußen), Sachsen und Hannover zu eigenständigen Machtzentren wer-
den. Österreich wehrte die angreifenden Türken ab und erwarb Ungarn sowie
Teile der bisher türkischen Balkanländer. So stieg es zur Großmacht auf.
Im 18.Jh. erwuchs ein Rivale in Preußen, das unter Friedrich dem Großen
(1740-1786) zu einer Militärmacht ersten Ranges wurde. Beide Staaten trieben
europäische Großmachtpolitik. (1430)
Пояснения к тексту
Der Rivale – соперник.
TEXT II
Das Zeitalter der Französischen Revolution
1789 brach in Frankreich die Revolution aus. Unter dem Druck des Bürgertums
wurde die feudale Gesellschaftsordnung beseitigt, Gewaltenteilung und Men-
schenrechte sollten die Freiheit und Gleichheit aller Bürger sichern. Der Ver-
such Preußens und Österreichs, mit Waffengewalt in die Verhältnisse im Nach-
barland einzugreifen, scheiterte kläglich und führte zum Gegenstoß der Revolu-
tionsarmeen. Unter dem Ansturm der Heere Napoleons brach das Reich endgül-
tig zusammen. Die Mittelstaaten waren die Gewinner. Die meisten von ihnen
schlossen sich 1806 unter französischem Protektorat zum «Rheinbund» zusam-
men. Im selben Jahr legte Kaiser Franz II. die Krone nieder. Damit endete das
Heilige Römische Reich Deutscher Nation.
Das Mutterland der Revolution, Frankreich, trat den Deutschen als Gegner und
Besatzungsmacht gegenüber. Aus dem Kampf gegen Napoleon erwuchs eine na-
tionale Bewegung, die schließlich in den Befreiungskriegen gipfelte.
Deutschland blieb von den Kräften des gesellschaftlichen Wandels nicht unbe-
rührt. Zunächst wurden in den Rheinbundstaaten, dann in Preußen (dort verbun-
den mit Namen wie Stein, Wilhelm von Humboldt) Reformen eingeleitet. Sie
sollten die feudalen Schranken endlich abbauen und eine freie, bürgerliche Ge-
sellschaft schaffen: Aufhebung der Leibeigenschaft, Gewerbefreiheit, städtische
Selbstverwaltung, Gleichheit vor dem Gesetz, allgemeine Wehrpflicht.
In jenen Jahrzehnten, die von politischem Niedergang gekennzeichnet waren,
erreichte das kulturelle Leben Deutschlands eine seither unübertroffene Höhe.
Die größten deutschen Philosophen, Kant und Hegel, und die größten deutschen
Dichter, Goethe und Schiller, wirkten in dieser Zeit. Das Bürgertum nahm die
geistigen Anregungen dankbar auf, es entstand eine breite bürgerliche Bildungs-
schicht. (1500)
ter des Absolutismus war die große Zeit des Barock. Manche dieser Fürsten – Ver- treter des «aufgeklärten Absolutismus» – förderten Wissenschaft und kritisches Denken. Mehrere Akademien und Universitäten wurden damals gegründet. Die Wirtschaftspolitik des Merkantilismus ließ die absolut regierten Staaten auch ökonomisch erstarken. So konnten Länder wie Bayern, Brandenburg (das spätere Preußen), Sachsen und Hannover zu eigenständigen Machtzentren wer- den. Österreich wehrte die angreifenden Türken ab und erwarb Ungarn sowie Teile der bisher türkischen Balkanländer. So stieg es zur Großmacht auf. Im 18.Jh. erwuchs ein Rivale in Preußen, das unter Friedrich dem Großen (1740-1786) zu einer Militärmacht ersten Ranges wurde. Beide Staaten trieben europäische Großmachtpolitik. (1430) Пояснения к тексту Der Rivale – соперник. TEXT II Das Zeitalter der Französischen Revolution 1789 brach in Frankreich die Revolution aus. Unter dem Druck des Bürgertums wurde die feudale Gesellschaftsordnung beseitigt, Gewaltenteilung und Men- schenrechte sollten die Freiheit und Gleichheit aller Bürger sichern. Der Ver- such Preußens und Österreichs, mit Waffengewalt in die Verhältnisse im Nach- barland einzugreifen, scheiterte kläglich und führte zum Gegenstoß der Revolu- tionsarmeen. Unter dem Ansturm der Heere Napoleons brach das Reich endgül- tig zusammen. Die Mittelstaaten waren die Gewinner. Die meisten von ihnen schlossen sich 1806 unter französischem Protektorat zum «Rheinbund» zusam- men. Im selben Jahr legte Kaiser Franz II. die Krone nieder. Damit endete das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Das Mutterland der Revolution, Frankreich, trat den Deutschen als Gegner und Besatzungsmacht gegenüber. Aus dem Kampf gegen Napoleon erwuchs eine na- tionale Bewegung, die schließlich in den Befreiungskriegen gipfelte. Deutschland blieb von den Kräften des gesellschaftlichen Wandels nicht unbe- rührt. Zunächst wurden in den Rheinbundstaaten, dann in Preußen (dort verbun- den mit Namen wie Stein, Wilhelm von Humboldt) Reformen eingeleitet. Sie sollten die feudalen Schranken endlich abbauen und eine freie, bürgerliche Ge- sellschaft schaffen: Aufhebung der Leibeigenschaft, Gewerbefreiheit, städtische Selbstverwaltung, Gleichheit vor dem Gesetz, allgemeine Wehrpflicht. In jenen Jahrzehnten, die von politischem Niedergang gekennzeichnet waren, erreichte das kulturelle Leben Deutschlands eine seither unübertroffene Höhe. Die größten deutschen Philosophen, Kant und Hegel, und die größten deutschen Dichter, Goethe und Schiller, wirkten in dieser Zeit. Das Bürgertum nahm die geistigen Anregungen dankbar auf, es entstand eine breite bürgerliche Bildungs- schicht. (1500) 47
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