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Die beiden laufen um die Raststätte herum. An der Rückseite gibt es einen Eingang
zu den Waschräumen und Toiletten. Dann stehen sie vor einer breiten Treppe zum
Restaurant. „Gehen Sie vor! Sie kennt er nicht!“
Dagmar Olschewski schiebt Müller wie einen Schutzschild vor sich her und zieht ihn
zu einem Tisch im Nichtraucher-Bereich des Restaurants.
„Sehen Sie! Da drüben, der Typ mit der Baseball- Mütze, das ist Rudi, unser Fahrer!“
„Ihr Fahrer? Wieso haben Sie mir nichts von ihm erzählt? Vorhin sagten Sie noch,
Sie wollen mir helfen…?“
„Will ich auch! Ich hab mir nur gedacht, dass es besser ist, wenn Rudi uns nicht sieht.
Er ist seit dem Unfall nicht mehr in der Firma gewesen. Ich habe immer wieder
versucht ihn anzurufen. Aber das hätte ich mir ja denken können: Macht blau und
fährt mit dem Firmenwagen durch die Gegend! Dem traue ich glatt zu, dass er im
Büro eingebrochen hat, um die Auftragsbücher zu stehlen, und jetzt arbeitet er auf
eigene Rechnung, der Gauner!“
Müller betrachtet staunend die Sekretärin. Sie wirkt jetzt gar nicht mehr zerbrechlich,
ganz im Gegenteil.
„Schauen Sie mal!“ Sie zupft Müller am Ärmel und deutet auf den Parkplatz.
Ein silberfarbener Mercedes-Kombi parkt direkt hinter dem Firmentransporter und
ein Mann mit Sonnenbrille winkt in Richtung Restaurant. Fast zur gleichen Zeit steht
Rudi auf, drückt seine Zigarette aus und wirft den leeren Kaffeebecher im
Hinausgehen in einen Mülleimer. Nach einer kurzen Begrüßung öffnet der Mann mit
der Sonnenbrille die Ladeklappe und Rudi die Tür des Transporters. Beide laden
längliche Holzkisten vom Kombi in den Transit. Sie schließen die Türen,
verabschieden sich und beide Autos verlassen den Rastplatz.
„Wir müssen hinterher! Los, die hauen ab!“
„Immer mit der Ruhe, Frau Privatdetektivin! Wem wollen Sie denn hinterher? Wir
können ja nicht beiden gleichzeitig folgen. Ich schlage vor, wir fahren zurück ins
Büro und Sie geben mir die Adresse von diesem Rudi.“
9.
„Kennen Sie die Umsätze der Firma?“ Müller blätter in den Bankauszügen.
„Na ja, im Prinzip schon, ich mache ja die Buchhaltung.“
„Gingen die Geschäfte schon mal besser?“
„Besser? Was meinen Sie damit?“
„Wenn Sie die Wohnung von Bollwage in Berlin gesehen hätten… Schaut alles nach
viel Geld aus! Und wenn ich mir hier die Auszüge ansehe, dann zweifle ich daran, ob
sich mit den Umsätzen dieser Lebensstil finanzieren lässt…“
„Ich bin ja keine Steuerexpertin. Aber es hat doch einen Grund, warum er mit seiner
Firma nach Leipzig gezogen ist. Da hat er doch bestimmt Steuervorteile. Ich meine,
Abschreibungen und so…“
„Noch mehr Vorteile hat er allerdings, wenn er Geschäfte macht, die nicht in den
Abrechnungen auftauchen!“
„Sie meinen. Äh, der Chef und krumme Geschäfte? Das kann ich mir nicht
vorstellen!“
„Und die merkwürdigen Bargeldgeschäfte? Hat Sie das nie gewundert?“
11 Die beiden laufen um die Raststätte herum. An der Rückseite gibt es einen Eingang zu den Waschräumen und Toiletten. Dann stehen sie vor einer breiten Treppe zum Restaurant. „Gehen Sie vor! Sie kennt er nicht!“ Dagmar Olschewski schiebt Müller wie einen Schutzschild vor sich her und zieht ihn zu einem Tisch im Nichtraucher-Bereich des Restaurants. „Sehen Sie! Da drüben, der Typ mit der Baseball- Mütze, das ist Rudi, unser Fahrer!“ „Ihr Fahrer? Wieso haben Sie mir nichts von ihm erzählt? Vorhin sagten Sie noch, Sie wollen mir helfen…?“ „Will ich auch! Ich hab mir nur gedacht, dass es besser ist, wenn Rudi uns nicht sieht. Er ist seit dem Unfall nicht mehr in der Firma gewesen. Ich habe immer wieder versucht ihn anzurufen. Aber das hätte ich mir ja denken können: Macht blau und fährt mit dem Firmenwagen durch die Gegend! Dem traue ich glatt zu, dass er im Büro eingebrochen hat, um die Auftragsbücher zu stehlen, und jetzt arbeitet er auf eigene Rechnung, der Gauner!“ Müller betrachtet staunend die Sekretärin. Sie wirkt jetzt gar nicht mehr zerbrechlich, ganz im Gegenteil. „Schauen Sie mal!“ Sie zupft Müller am Ärmel und deutet auf den Parkplatz. Ein silberfarbener Mercedes-Kombi parkt direkt hinter dem Firmentransporter und ein Mann mit Sonnenbrille winkt in Richtung Restaurant. Fast zur gleichen Zeit steht Rudi auf, drückt seine Zigarette aus und wirft den leeren Kaffeebecher im Hinausgehen in einen Mülleimer. Nach einer kurzen Begrüßung öffnet der Mann mit der Sonnenbrille die Ladeklappe und Rudi die Tür des Transporters. Beide laden längliche Holzkisten vom Kombi in den Transit. Sie schließen die Türen, verabschieden sich und beide Autos verlassen den Rastplatz. „Wir müssen hinterher! Los, die hauen ab!“ „Immer mit der Ruhe, Frau Privatdetektivin! Wem wollen Sie denn hinterher? Wir können ja nicht beiden gleichzeitig folgen. Ich schlage vor, wir fahren zurück ins Büro und Sie geben mir die Adresse von diesem Rudi.“ 9. „Kennen Sie die Umsätze der Firma?“ Müller blätter in den Bankauszügen. „Na ja, im Prinzip schon, ich mache ja die Buchhaltung.“ „Gingen die Geschäfte schon mal besser?“ „Besser? Was meinen Sie damit?“ „Wenn Sie die Wohnung von Bollwage in Berlin gesehen hätten… Schaut alles nach viel Geld aus! Und wenn ich mir hier die Auszüge ansehe, dann zweifle ich daran, ob sich mit den Umsätzen dieser Lebensstil finanzieren lässt…“ „Ich bin ja keine Steuerexpertin. Aber es hat doch einen Grund, warum er mit seiner Firma nach Leipzig gezogen ist. Da hat er doch bestimmt Steuervorteile. Ich meine, Abschreibungen und so…“ „Noch mehr Vorteile hat er allerdings, wenn er Geschäfte macht, die nicht in den Abrechnungen auftauchen!“ „Sie meinen. Äh, der Chef und krumme Geschäfte? Das kann ich mir nicht vorstellen!“ „Und die merkwürdigen Bargeldgeschäfte? Hat Sie das nie gewundert?“
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