Leipziger Allerlei. Горожанина Н.И - 4 стр.

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Helmut Müller zieht einen Terminkalender aus der Jackentasche und blättert.
Natürlich hat er keinen Termin. Termine regelt immer Bea Braun. Und Bea Braun ist
im Urlaub. Aber das braucht ja Frau Bollwage nicht zu wissen.
Ja, nächste Woche könnte ich mir das einrichten…“
Frau Bollwage bittet Helmut Müller, kurz zu warten, und geht ins Nebenzimmer.
Hier, Herr Müller. Für Ihre Unkosten. Wenn Sie mehr brauchen, lassen Sie es mich
bitte wissen!“
Frau Bollwage legt Müller einen Scheck auf den Tisch. Mit einem kurzen Blick sieht
er die Summe: vierstellig!
Für einen kurzen Moment überlegt er, ob er ein ,,… aber das wäre doch nicht
nötig…“ anmerken sollte, aber das wäre unprofessionell. Müller verabschiedet sich
und geht vergnügt durch den Englischen Garten zum Schloss Bellevue. Ein kleiner
Umweg, bevor er mit der S-Bahn zurück ins Büro fährt.
3.
Bollwage, Umzüge, Import-Export. 3.Etage…“
Helmut Müller steht vor einem neuen Bürohaus. Ein glänzendes Messingschild mit
dem Firmennamen neben dem Eingang. Er geht durch eine große Glastür ins Foyer.
Viel Marmor, viel Glas. Auf der rechten Seite die Aufzüge. Eigentlich sollte er besser
Treppen steigen, wegen seinem Fitness-Programm, aber nach der Zugfahrt von Berlin
nach Leipzig ist er einfach zu müde.
Der Aufzug kommt, die Tür öffnet sich und Müller drückt auf den Knopf mit der
Zahl 3. Die Kabine ist aus Chrom und Mahagoni, eine Mischung aus schlechtem
Geschmack und viel Geld. Neben den Knöpfen sind kleine Schilder mit den
Firmennamen. Bei der Hälfte der Knöpfe fehlen die Schilder.
Typisches Abschreibeobjekt
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…“, schimpft Müller und denkt an seine
Steuererklärung.
Mit einem Ruck hält der Lift, die Tür öffnet sich und Müller sucht in dem langen Flur
nach dem Büro von Bollwage. Tatsächlich stehen die meisten Büros leer, oder die
Mieter sind schon wieder ausgezogen, wie die Löcher neben einigen Türen zeigen.
Bollwage, Umzüge… Na dann versuchen wir mal unser Glück…“
Der Privatdetektiv klopft.
Niemand antwortet.
Er klopft noch einmal, diesmal heftiger und die Tür springt auf. Erstaunt geht Müller
einen Schritt zurück. Er bückt sich. „Ist das Schloss kaputt? Oje, aufgebrochen!“
Vorsichtig öffnet Müller die Tür und blickt auf ein Chaos. Papiere liegen auf den
beiden Schreibtischen und auf dem Boden. In den Regalen noch ein paar
Aktenordner, die meisten Ordner liegen auf dem Boden. Ein Glassschrank mit
kaputten Scheiben, ein umgekippter Papierkorb und in dem Durcheinander das
Telefon und ein zerstörter Anrufbeantworter.
Da hat jemand was gesucht, aber was? Und wann? Tja, Herr Meisterdetektiv, jetzt
streng dich mal an…“
Müller hebt das Telefon vom Boden auf und steckt es in die Steckdose. Er hebt den
Hörer ab:
Tuut, tuut, tuut, …“
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Helmut Müller zieht einen Terminkalender aus der Jackentasche und blättert.
Natürlich hat er keinen Termin. Termine regelt immer Bea Braun. Und Bea Braun ist
im Urlaub. Aber das braucht ja Frau Bollwage nicht zu wissen.
„Ja, nächste Woche könnte ich mir das einrichten…“
Frau Bollwage bittet Helmut Müller, kurz zu warten, und geht ins Nebenzimmer.
„Hier, Herr Müller. Für Ihre Unkosten. Wenn Sie mehr brauchen, lassen Sie es mich
bitte wissen!“
Frau Bollwage legt Müller einen Scheck auf den Tisch. Mit einem kurzen Blick sieht
er die Summe: vierstellig!
Für einen kurzen Moment überlegt er, ob er ein ,,… aber das wäre doch nicht
nötig…“ anmerken sollte, aber das wäre unprofessionell. Müller verabschiedet sich
und geht vergnügt durch den Englischen Garten zum Schloss Bellevue. Ein kleiner
Umweg, bevor er mit der S-Bahn zurück ins Büro fährt.
3.
„Bollwage, Umzüge, Import-Export. 3.Etage…“
Helmut Müller steht vor einem neuen Bürohaus. Ein glänzendes Messingschild mit
dem Firmennamen neben dem Eingang. Er geht durch eine große Glastür ins Foyer.
Viel Marmor, viel Glas. Auf der rechten Seite die Aufzüge. Eigentlich sollte er besser
Treppen steigen, wegen seinem Fitness-Programm, aber nach der Zugfahrt von Berlin
nach Leipzig ist er einfach zu müde.
Der Aufzug kommt, die Tür öffnet sich und Müller drückt auf den Knopf mit der
Zahl 3. Die Kabine ist aus Chrom und Mahagoni, eine Mischung aus schlechtem
Geschmack und viel Geld. Neben den Knöpfen sind kleine Schilder mit den
Firmennamen. Bei der Hälfte der Knöpfe fehlen die Schilder.
„Typisches Abschreibeobjekt 4 …“, schimpft Müller und denkt an seine
Steuererklärung.
Mit einem Ruck hält der Lift, die Tür öffnet sich und Müller sucht in dem langen Flur
nach dem Büro von Bollwage. Tatsächlich stehen die meisten Büros leer, oder die
Mieter sind schon wieder ausgezogen, wie die Löcher neben einigen Türen zeigen.
„Bollwage, Umzüge… Na dann versuchen wir mal unser Glück…“
Der Privatdetektiv klopft.
Niemand antwortet.
Er klopft noch einmal, diesmal heftiger und die Tür springt auf. Erstaunt geht Müller
einen Schritt zurück. Er bückt sich. „Ist das Schloss kaputt? Oje, aufgebrochen!“
Vorsichtig öffnet Müller die Tür und blickt auf ein Chaos. Papiere liegen auf den
beiden Schreibtischen und auf dem Boden. In den Regalen noch ein paar
Aktenordner, die meisten Ordner liegen auf dem Boden. Ein Glassschrank mit
kaputten Scheiben, ein umgekippter Papierkorb und in dem Durcheinander das
Telefon und ein zerstörter Anrufbeantworter.
„Da hat jemand was gesucht, aber was? Und wann? Tja, Herr Meisterdetektiv, jetzt
streng dich mal an…“
Müller hebt das Telefon vom Boden auf und steckt es in die Steckdose. Er hebt den
Hörer ab:
„Tuut, tuut, tuut, …“