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stärkte den Einfluß des wirtschaftlich erfolgreichen Bürgertums. Trotzdem
blieb der Adel und vor allem das ü berwiegend aus Adligen bestehende
Offizierskorps in der Gesellschaft tonangebend.
Bismarck regierte neunzehn Jahre lang als Reichskanzler. Durch eine
konsequente Friedens- und Bündnispolitik suchte er dem Reich eine gesicherte
Stellung in dem neuen europäischen Kräfteverhältnis zu schaffen. Im Gegensatz
zu dieser weitsichtigen Auß enpolitik stand seine Innenpolitik. Erbittert, aber
letztlich erfolglos bekämpfte er den linken Flü gel des liberalen Bü rgertums, den
politischen Katholizismus und besonders die organisierte Arbeiterbewegung.
Die mächtig anwachsende Arbeiterschaft wurde so dem Staat entfremdet. Daran
änderte auch die Tatsache nicht, dass Bismarck eine umfassende
Sozialversicherung einfü hrte, die damals in der Welt einzigartig dastand.
Bismarck fiel schließ lich dem eigenen System zum Opfer, als er von dem
jungen Kaiser Wilhelm II. entlassen wurde.
Wilhelm II. wollte selbst regieren, doch fehlten ihm dazu Kenntnisse und
Stetigkeit. Unter ihm erfolgte der Ü bergang zur „Weltpolitik“ ; Deutschland
suchte den Vorsprung der imperialistischen Groß mächte aufzuholen und geriet
dabei in schwerwiegende Interessenkonflikte besonders mit England und
Russland, und letztlich in die Isolierung.
Innenpolitisch schlug Wilhelm II. bald einen reaktionären Kurs ein, nachdem
sein Versuch, die Arbeiterschaft fü r ein „soziales Kaisertum“ zu gewinnen, nicht
zu dem erhofften raschen Erfolg gefü hrt hatte. (2220)
Пояснения к тексту
1. die Vollendung- завершение
2. die Thronfolge- престолонаследие
3. die Reparationssumme- сумма репарации
4. Versailles – Версаль
5. Jmdn. (Akk.) zu jmdm. (Dat) ausrufen- провозглашать кого-л. кем-л.
6. tonangebend- задающий тон
7. konsequent- последовательно
8. die Arbeiterschaft- рабочие , рабочий класс
9. jmdm./etw. (Dat.) zum Opfer fallen – стать жертвой кого-л., чего-л.
26 stärkte den Einfluß des wirtschaftlich erfolgreichen Bürgertums. Trotzdem blieb der Adel und vor allem das überwiegend aus Adligen bestehende Offizierskorps in der Gesellschaft tonangebend. Bismarck regierte neunzehn Jahre lang als Reichskanzler. Durch eine konsequente Friedens- und Bündnispolitik suchte er dem Reich eine gesicherte Stellung in dem neuen europäischen Kräfteverhältnis zu schaffen. Im Gegensatz zu dieser weitsichtigen Außenpolitik stand seine Innenpolitik. Erbittert, aber letztlich erfolglos bekämpfte er den linken Flügel des liberalen Bürgertums, den politischen Katholizismus und besonders die organisierte Arbeiterbewegung. Die mächtig anwachsende Arbeiterschaft wurde so dem Staat entfremdet. Daran änderte auch die Tatsache nicht, dass Bismarck eine umfassende Sozialversicherung einführte, die damals in der Welt einzigartig dastand. Bismarck fiel schließlich dem eigenen System zum Opfer, als er von dem jungen Kaiser Wilhelm II. entlassen wurde. Wilhelm II. wollte selbst regieren, doch fehlten ihm dazu Kenntnisse und Stetigkeit. Unter ihm erfolgte der Übergang zur „Weltpolitik“; Deutschland suchte den Vorsprung der imperialistischen Großmächte aufzuholen und geriet dabei in schwerwiegende Interessenkonflikte besonders mit England und Russland, und letztlich in die Isolierung. Innenpolitisch schlug Wilhelm II. bald einen reaktionären Kurs ein, nachdem sein Versuch, die Arbeiterschaft für ein „soziales Kaisertum“ zu gewinnen, nicht zu dem erhofften raschen Erfolg geführt hatte. (2220) Пояснения к тексту 1. die Vollendung- завершение 2. die Thronfolge- престолонаследие 3. die Reparationssumme- сумма репарации 4. Versailles – Версаль 5. Jmdn. (Akk.) zu jmdm. (Dat) ausrufen- провозглашать кого-л. кем-л. 6. tonangebend- задающий тон 7. konsequent- последовательно 8. die Arbeiterschaft- рабочие, рабочий класс 9. jmdm./etw. (Dat.) zum Opfer fallen – стать жертвой кого-л., чего-л.
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