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entstanden Wirtschaftsformen, die schon frühkapitalistische Züge trugen.
Weitere Stärkung erfuhren die Städte durch den Zusammenschluß zu Bünden.
Der wichtigste dieser Städtebünde, die Hanse, wurde im 14.Jh. zur führenden
Macht des Ostseeraums.
Seit 1438 war die Krone praktisch erheblich im Hause Habsburg. Im 15.Jh.
erhoben sich zunehmend Forderungen nach einer Reichsreform. Es entwickelte
sich ein Dualismus von „Kaiser und Reich“: dem Reichsoberhaupt standen die
Reichsstände – Kurfürsten, Fürsten und Städte – gegenüber. Die Macht der
Kaiser wurde durch „Kapitulation“ begrenzt und zunehmend ausgehöhlt.
Im 14.Jh. wurden auf dem Boden des Reiches nach italienischem und
französischem Vorbild die fünf ersten deutschen Universitäten gegründet: 1348
Prag, 1365 Wien, 1386 Heidelberg, 1388 Köln, 1392 Erfurt. Weitere neun
Universitätsgründungen folgten im 15.Jh. Das neue Weltgefühl der Renaissance
und die Ideen des Humanismus erfaßten auch Deutschland. (1400)
Пояснения к тексту
die Goldene Bulle – (ист.) золотая булла (послание римского папы)
die Zunft (Pl. die Zünfte) – Союз (напр. ремесленников)
die Hanse – Ганза
die Ostsee- Балтийское море
Text 6.
Das Zeitalter der Glaubenspaltung
Die schwelende Unzufriedenheit mit der Kirche entlud sich, vor allem durch das
Auftreten Martin Luthers seit 1517, in der Reformation, die sich rasch
ausbreitete. Ihre Folgen reichten weit über das Religiöse hinaus. Das ganze
soziale Gefüge geriet in Bewegung. 1522/23 kam es zum Bauernkrieg, der
ersten größeren revolutionären Bewegung der deutschen Geschichte. Beide
Erhebungen scheiterten oder wurden blutig niedergeschlagen. Hauptnutznießer
der Reformation waren die Landesfürsten. Nach wechselvollen Kämpfen
erhielten sie im Augsburger Religionsfrieden 1555 das Recht, die Religion ihrer
Untertaten zu bestimmen. Die protestantische Konfession wurde als
gleichberechtigt mit der katholischen anerkannt. Die religiöse Spaltung
Deutschlands war damit besiegelt. Auf dem Kaiserthron saß zur Zeit der
Reformation Karl V. (1519-1556)
Zur Zeit des Augsburger Religionsfriedens war Deutschland zu vier Fünfteln
protestantisch. Der Kampf zwischen den Konfessionen war damit jedoch nicht
beendet. In den folgenden Jahrzehnten konnte die katholische Kirche viele
Gebiete zurückgewinnen (Gegenreformation). Die konfessionellen Gegensätze
verschärften sich; es kam zur Bildung von Religionsparteien, der
protestantischen Union (1608) und der katholischen Liga (1609). Ein lokaler
Konflikt in Böhmen löste dann den Dreißigjährigen Krieg aus, der sich im Lauf
der Jahre zu einer europäischen Auseinandersetzung weitete. Dabei wurden
zwischen 1618 und 1648 weite Teile Deutschlands verwüstet und entvölkert. Im
Westfälischen Frieden von 1648 mußten Gebiete an Frankreich und Schweden
9 entstanden Wirtschaftsformen, die schon frühkapitalistische Züge trugen. Weitere Stärkung erfuhren die Städte durch den Zusammenschluß zu Bünden. Der wichtigste dieser Städtebünde, die Hanse, wurde im 14.Jh. zur führenden Macht des Ostseeraums. Seit 1438 war die Krone praktisch erheblich im Hause Habsburg. Im 15.Jh. erhoben sich zunehmend Forderungen nach einer Reichsreform. Es entwickelte sich ein Dualismus von Kaiser und Reich: dem Reichsoberhaupt standen die Reichsstände Kurfürsten, Fürsten und Städte gegenüber. Die Macht der Kaiser wurde durch Kapitulation begrenzt und zunehmend ausgehöhlt. Im 14.Jh. wurden auf dem Boden des Reiches nach italienischem und französischem Vorbild die fünf ersten deutschen Universitäten gegründet: 1348 Prag, 1365 Wien, 1386 Heidelberg, 1388 Köln, 1392 Erfurt. Weitere neun Universitätsgründungen folgten im 15.Jh. Das neue Weltgefühl der Renaissance und die Ideen des Humanismus erfaßten auch Deutschland. (1400) Пояснения к тексту die Goldene Bulle (ист.) золотая булла (послание римского папы) die Zunft (Pl. die Zünfte) Союз (напр. ремесленников) die Hanse Ганза die Ostsee- Балтийское море Text 6. Das Zeitalter der Glaubenspaltung Die schwelende Unzufriedenheit mit der Kirche entlud sich, vor allem durch das Auftreten Martin Luthers seit 1517, in der Reformation, die sich rasch ausbreitete. Ihre Folgen reichten weit über das Religiöse hinaus. Das ganze soziale Gefüge geriet in Bewegung. 1522/23 kam es zum Bauernkrieg, der ersten größeren revolutionären Bewegung der deutschen Geschichte. Beide Erhebungen scheiterten oder wurden blutig niedergeschlagen. Hauptnutznießer der Reformation waren die Landesfürsten. Nach wechselvollen Kämpfen erhielten sie im Augsburger Religionsfrieden 1555 das Recht, die Religion ihrer Untertaten zu bestimmen. Die protestantische Konfession wurde als gleichberechtigt mit der katholischen anerkannt. Die religiöse Spaltung Deutschlands war damit besiegelt. Auf dem Kaiserthron saß zur Zeit der Reformation Karl V. (1519-1556) Zur Zeit des Augsburger Religionsfriedens war Deutschland zu vier Fünfteln protestantisch. Der Kampf zwischen den Konfessionen war damit jedoch nicht beendet. In den folgenden Jahrzehnten konnte die katholische Kirche viele Gebiete zurückgewinnen (Gegenreformation). Die konfessionellen Gegensätze verschärften sich; es kam zur Bildung von Religionsparteien, der protestantischen Union (1608) und der katholischen Liga (1609). Ein lokaler Konflikt in Böhmen löste dann den Dreißigjährigen Krieg aus, der sich im Lauf der Jahre zu einer europäischen Auseinandersetzung weitete. Dabei wurden zwischen 1618 und 1648 weite Teile Deutschlands verwüstet und entvölkert. Im Westfälischen Frieden von 1648 mußten Gebiete an Frankreich und Schweden
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