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TEXT I
PROBLEM DER AUßENWIRTSCHAFTLICHEN ABSICHERUNG
Internationale Geld- und Kapitalbewegungen sind geeignet, die Wirksamkeit der Geldpolitik zu
beeinträchtigen. Die außenwirtschaftlich orientierten Instrumente der Geldpolitik sollen dies verhindern. Dabei
muß zwischen festen und flexiblen Wechselkursen unterschieden werden.
Kommt es in einem Land zu ständigen Nettodevisenzuströmen, z. B. durch ständige Exportüberschüsse, so
bedeutet dies eine Erhöhung des Devisenangebots. Es kommt tendentiell zu einem Kursrückgang der
entsprechenden Auslandswährungen auf dem Devisenmarkt, also zu einer Aufwertung der eigenen Währung.
Eine solche automatische Kursänderung tritt aber nur in einem System flexibler Wechselkurse (Floating)
ein. In einem System fester Wechselkurse wird der Kurs dadurch gestützt, daß die Zentralbank als Nachfrager
auf dem Devisenmarkt auftritt und die überschüssigen Devisen aufkauft. In diesem Fall spricht man von einer
Interventionspflicht der Zentralbank, d. h. sie muß auf dem Devisenmarkt intervenieren, um Kursänderung zu
verhindern.
Die Ursache für solche Nettodevisenzuflüsse ist ein Zahlugsbilanzengleichgewicht. Dem kann ein
Ungleichgewicht der Leistungsbilanz
1
oder der Kapitalbilanz
2
zugrundeliegen. Ersteres kann z. B. durch
ständige Exportüberschüsse verursacht werden. Die Exporteure erlösen für ihre Verkäufe Devisen, die sie in
DM umtauschen wollen. Da der Devisenbedarf für Import in diesem Fall geringer ist als der Devisenzustrom
aus dem Exportgeschäft, kommt es zu einem Nettodevisenzufluß. Letzteres liegt beispielsweise vor, wenn die
Kapitalimporte ständig größer sind als die Kapitalexporte. Ursache dafür können Arbitragegeschäfte
3
sein, die
erfolgen, wenn (z. B. infolge einer restriktiven Geldpolitik) das Zinsniveau im Inland höher ist als im Ausland.
Die Devisenzuflüsse können auch spekulativ erfolgen, wenn eine Kurssteigerung der DM erwartet wird.
In einem System fester Wechselkurse führen die Nettodevisenzuflüsse zu einer Erhöhung der
Bankenliquidität, denn die Banken, die in den Besitz der Devisen gelangen, können diese jederzeit bei der
Bundesbank unter Abzug des Diskontsatzes in Zentralbankgeld umtauschen. Die Interventionen der
Bundesbank auf dem Devisenmarkt führen stets zu einer Erhöhung der Geldbasis, denn der Kauf von Devisen
erfolgt gegen Abgabe von DM. Will die Bundesbank eine restriktive Geldpolitik betreiben, so wirken dem die
Nettodevisenzuflüsse entgegen. Soll die Geldpolitik dennoch wirksam sein, so muß sie außenwirtschaftlich
abgesichert sein.
Leistungsbilanzüberschüsse lassen sich beispielsweise durch eine Aufwertung abbauen,
Nettokapitalimporten kann man mit einer Förderung der Kapitalexporte (Swappolitik)
4
, usw. begegnen, die den
Devisenzuströmen entgegenwirken, spekulative und zinsinduzierte Devisenzuflüsse kann man stillegen
(Bardepot
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), (Mindestreserven
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) oder durch Beschränkungen des Geld- und Kapitalverkehrs unterbinden.
Möglich ist auch eine Freigabe der Wechselkurse, wie sie weitgehend erfolgt ist, wodurch die Bundesbank von
ihrer Interventionspflicht entbunden wird.
1
Handelsbilanz, Dienstleistungsbilanz und Übertragungsbilanz ergeben zusammen die Leistungsbilanz. In
Dienstleistungsbilanz werden die «unsichtbaren» Exporte und Importe berücksichtigt (Ausgaben der Touristen,
Nutzung ausländischer Patente und Lizenzen und Dividenden an ausländische Kreditgeber bzw. an
ausländische Unternehmen u. a.). In Übertragungsbilanz werden alle Transaktionen zwischen Inländern und
Ausländern erfaßt, die ohne ökonomische Gegenleistung stattfinden (Geldüberweisungen von Gastarbeitern,
Entwicklungshilfe u. a.)
2
Die Bilanz des langfristigen Kapitalverkehrs und die Bilanz des kurzfristigen Kapitalverkehrs ergeben
zusammen die Kapitalbilanz oder die Kapitalverkehrsbilanz.
3
Die Arbitrage, das Arbitragengeschäft – spekulative Börsengeschäfte, bei dem die Preis- und
Kursunterschiede an verschiedenen Börsenplätzen ausgenutzt werden, um Differenzgewinne zu erzielen.
4
Das Swapgeschäft (engl. to swap [swop] – (ver)tauschen) – Devisengeschäft, bei dem ausländische
Zahlungsmittel zum Tageskurs verkauft und nach festgelegter Frist zurückgekauft werden. Durch die
Festsetzung eines Swapsatzes, der von dem Zinssatz am freien Devisenmarkt abweicht, kann die Bundesbank
die Kurssicherungskosten beeinflussen.
5
Das Bardepot [de'po:] – die zinslose Hinterlegung der Depotgelder. Importdepot ist eine Form der
Importregulierung. Durch die zinslose Hinterlegung der Depotgelder für einen längeren Zeitraum werden die
Umlaufmittel der Importeurs gebunden. Andererseits werden die potentiellen Verbraucherkreise eingeschränkt,
da sich die Importe durch die Depotstellung verteuern.
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