Business-Deutsch. Кажанова З.Н - 29 стр.

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Die öffentliche Auslandsverschuldung Brasiliens erhöhte sich. Brasilien mußte über 35 % seiner
Exporteinnahmen für Schuldendienst aufwenden.
TEXT II
Übung 1. Übersetzen Sie mündlich.
DISKONTPOLITIK
Als wichtiges Mittel der Zentralnotenbank zur Regulierung des Geldangebots galt in der Vergangenheit die
Diskontpolitik. Durch Bestimmung des Diskonts (genauer Rediskonts
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) seitens der Notenbank wird auch der
Zins auf den Märkten für kurzfristige Kredite (Geldmärkte) beeinflußt. Erhöhung des Diskonts seitens der
Notenbank bedeutet, – da sie die Neigung der Geschäftsbanken, bei der Zentralbank Geld aufzunehmen, und
hierdurch auch die Fähigkeit der Geschäftsbanken, ihren eigenen Kunden vermehrten Kredit zu geben, herab-
setzt -, allgemeine Verteuerung der Hergabe von Zahlungsmitteln im kurzfristigen Kreditgeschäft. Erhöhte Be-
triebsunkosten, verminderte Geschäftslust auf Seiten der Banken werden die Folge sein. Das Umgekehrte ist bei
Herabsetzung des Diskonts der Fall.
Die Bedeutung der Diskontpolitik sowohl für die innenwirtschaftliche als auch für die zwischen-
wirtschaftliche Geschäftstätigkeit darf nicht überschätzt werden. Es wird insbesondere folgendes zu beachten
sein:
1) Die Höhe oder die Änderung des Diskontsatzes wirkt nur sehr mittelbar auf Ausdehnung oder Ver-
minderung des Umfangs des umlaufenden Geldes und damit auf das Konjunkturgeschehen ein. Der Grad dieser
Wirkung hängt insbesondere ab: a) von dem Grad der Angewiesenheit der Geschäftsbanken auf Refinanzierung
durch die Notenbank, b) von dem Grad der Angewiesenheit der Geschäftswelt selbst auf den Bankkredit. Diese
Angewiesenheit wird namentlich durch die Selbstfinanzierung über den Preis, die in den letzten Jahrzehnten
außerordentlich vorgedrungen ist, herabgesetzt.
2) Die Erhöhung des Diskonts kann marktstarke Unternehmungen oder Wirtschaftszweige veranlassen,
ihre Preise nicht herab- sondern heraufzusetzen, um auf diese Weise von der verteuerten Kreditfinanzierung
weniger abhängig zu sein. Die Last einer Diskonterhöhung wird dann auf diejenigen fallen, die nicht den Weg
einer Preiserhöhung gehen können und auf Kredit angewiesen bleiben. Unter diesen Umständen kann eine
Diskonterhöhung, statt einen unerwünscht heftigen Antrieb der Preise zu dämpfen, einseitig die Konjunkturlage
der schwächeren Teile der Wirtschaft treffen, wodurch letztere sich wieder im vermehrten Umfang auf
Stützungsmaßnahmen des Staates verwiesen sein werden und die konjunkturelle Situation im Ganzen gefährdet
werden kann.
3) Es besteht nur eine sehr vermittelte Beziehung zwischen der Höhe oder Änderung des Diskontsatzes und
der Investitionstätigkeit.
4) Eine Veränderung des Diskontsatzes löst in der Regel im binnenwirtschaftlichen und im zwischenstaat-
lichen Bereich einander entgegengesetzte Wirkungen aus. Eine Erhöhung des Diskonts schränkt die binnen-
wirtschaftliche Kreditnachfrage ein, zieht aber gleichzeitig ausländische Gelder ins Land (soweit der erhöhte
Diskont den gleichzeitig im Ausland bestehenden Diskont übertrifft). Umgekehrt wird die Ermäßigung des
Diskonts die Bereitschaft zu binnenwirtschaftlicher Kreditschöpfung vergrößern, gleichzeitig aber Inland-
guthaben ins Ausland lokken.
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Rediskontingente an Kreditinstitute
Bei einem Rediskont stellt die Zentralbank den Banken Mittel bereit, indem sie Wechsel, die die Kreditin-
stitute von Unternehmungen diskontiert hatten, rediskontiert. Dem Rediskont der Zentralbank geht also ein
Kredit einer Bank voraus. Ein Kreditinstitut hat von einem Kunden einen Wechsel angekauft und dabei von
dem Wechselbetrag einen Wechselkurs (Bankendiskont) abgezogen. Das Kreditinstitut hat nun die Möglich-
keit, diesen Wechsel an die Zentralbank weiterzuverkaufen, d. h. rediskontieren zu lassen, wobei die Zentral-