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Text 6. Erkenntnis
Erkenntnis, das Sichaneignen des Sinngehalts von erlebten bzw.
erfahrenen Sachverhalten, Zuständen, Vorgängen, mit dem Ziele der
Wahrheitsfindung. Erkenntnis heißt sowohl (ungenau) der Vorgang, der
genauer als Erkennen bezeichnet werden muß, als auch dessen Ergebnis.
Im Sinne der Philosophie ist Erkennen immer “etwas als etwas
erkennen”, so wie man z.B. sagt: “Er hatte ihn als Lügner erkannt.” In
der Erkenntnis ist also ein Beurteilen enthalten, das sich auf Erfahrungen
stützt. Wer nicht weiß, was ein Lügner ist und daß es Lügner gibt, kann
niemals einen Menschen als Lügner erkennen. In der Erkenntnis ist
stets auch ein Wiedererkennen enthalten. Neue, von innerer und äußerer
Erfahrung unabhängige Erkenntnisse können nur durch die schöpferische
Phantasie entstehen. Die Erkenntnis wird seit der griechischen
Philosophie untersucht nach den Gesichtspunkten von (objektiver) Quelle
bzw. Herkunft, (subjektiver) Fähigkeit, d.h. Vermögen dazu, Ziel und
Zweck, Kennzeichen und Maßstäben, Grenzen und Hindernissen
(Aporien und Antinomien) in einer Erkenntnislehre, die erst seit Kant
als philosophisches Sondergebiet unter dem Namen Erkenntnistheorie
auftritt und im 19. sowie im Beginn des 20. Jahrhunderts mitunter beinahe
die ganze übrige Philosophie überwucherte. Innerhalb der Erkenntnis
wird unterschieden zwischen der (uneigentlichen) formalen oder
abstrakten Erkenntnis und der (eigentlichen) inhaltlichen oder konkreten
Erkenntnis Diese zerfällt ihrerseits in so viele Erkenntnisarten, wie es
wichtige Sachgebiete gibt.
Bei der Erkenntnis stehen sich Subjekt und Objekt als Erkennendes
und Erkanntes gegenüber. Das Subjekt erfaßt und das Objekt ist erfaßbar.
Das Erfassen geschieht dadurch, daß das Subjekt gleichsam in die
Sphäre des Objekts hinübergreift und es in seine eigene hereinholt,
genauer dadurch, daß die Bestimmungsstücke des Objektes an seinem,
im Subjekt entstehenden Abbild (Erscheinung) wiederkehren. Auch
dieses Abbild ist objektiv, d.h. das Subjekt unterscheidet es, an dessen
Aufbau es selbst beteiligt ist, von sich selbst als ein Gegenüberstehendes.
Das Abbild ist nicht identisch mit dem Objekt, aber ihm kommt
“Objektivität” zu. Das Objekt ist unabhängig vom Subjekt. Es ist mehr
als nur ein Gegenstand der Erkenntnis.
Neben dem Gegenstandsein besitzt das Objekt Ansichsein. Wird
das Objekt unabhängig von der Erkenntnisbeziehung gedacht, so wird
Text 6. Erkenntnis Erkenntnis, das Sichaneignen des Sinngehalts von erlebten bzw. erfahrenen Sachverhalten, Zuständen, Vorgängen, mit dem Ziele der Wahrheitsfindung. Erkenntnis heißt sowohl (ungenau) der Vorgang, der genauer als Erkennen bezeichnet werden muß, als auch dessen Ergebnis. Im Sinne der Philosophie ist Erkennen immer “etwas als etwas erkennen”, so wie man z.B. sagt: “Er hatte ihn als Lügner erkannt.” In der Erkenntnis ist also ein Beurteilen enthalten, das sich auf Erfahrungen stützt. Wer nicht weiß, was ein Lügner ist und daß es Lügner gibt, kann niemals einen Menschen als Lügner erkennen. In der Erkenntnis ist stets auch ein Wiedererkennen enthalten. Neue, von innerer und äußerer Erfahrung unabhängige Erkenntnisse können nur durch die schöpferische Phantasie entstehen. Die Erkenntnis wird seit der griechischen Philosophie untersucht nach den Gesichtspunkten von (objektiver) Quelle bzw. Herkunft, (subjektiver) Fähigkeit, d.h. Vermögen dazu, Ziel und Zweck, Kennzeichen und Maßstäben, Grenzen und Hindernissen (Aporien und Antinomien) in einer Erkenntnislehre, die erst seit Kant als philosophisches Sondergebiet unter dem Namen Erkenntnistheorie auftritt und im 19. sowie im Beginn des 20. Jahrhunderts mitunter beinahe die ganze übrige Philosophie überwucherte. Innerhalb der Erkenntnis wird unterschieden zwischen der (uneigentlichen) formalen oder abstrakten Erkenntnis und der (eigentlichen) inhaltlichen oder konkreten Erkenntnis Diese zerfällt ihrerseits in so viele Erkenntnisarten, wie es wichtige Sachgebiete gibt. Bei der Erkenntnis stehen sich Subjekt und Objekt als Erkennendes und Erkanntes gegenüber. Das Subjekt erfaßt und das Objekt ist erfaßbar. Das Erfassen geschieht dadurch, daß das Subjekt gleichsam in die Sphäre des Objekts hinübergreift und es in seine eigene hereinholt, genauer dadurch, daß die Bestimmungsstücke des Objektes an seinem, im Subjekt entstehenden Abbild (Erscheinung) wiederkehren. Auch dieses Abbild ist objektiv, d.h. das Subjekt unterscheidet es, an dessen Aufbau es selbst beteiligt ist, von sich selbst als ein Gegenüberstehendes. Das Abbild ist nicht identisch mit dem Objekt, aber ihm kommt “Objektivität” zu. Das Objekt ist unabhängig vom Subjekt. Es ist mehr als nur ein Gegenstand der Erkenntnis. Neben dem Gegenstandsein besitzt das Objekt Ansichsein. Wird das Objekt unabhängig von der Erkenntnisbeziehung gedacht, so wird 15
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