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Blick in Steiger/Reimamis Chronik „Goethes Leben von Tag zu Tag" (Band 6: 1814-
1820, Artemis Verlag, Zürich / München 1993) zu werfen, um zu bemerken, daß hier
viele verstreute Zeugnisse erstmalig chronologisch geordnet wurden. Damit zeigt sich
sehr plastisch Goethes Lebensführung mit den verschiedensten poetischen und
wissenschaftlichen Arbeitsprojekten, wie wir sie so nicht kannten. Der Band 1814 bis
1820 ist höchst spannend, zu lesen als eine Art „Biographie, vom Terminkalender
strukturiert". Steiger/Reimann halten sich in der Auslegung ihrer unendlich vielen
Daten und Zitate zurück, aber ihre Chronik wartet auf eine weiterführende
erzählerische oder psychologische Auswertung.
(nach: Jörg Crews, An der Pranke kennt man den Löwen, in: SZ vom 28./29.8.1993)
Text. Zürich, die Schweiz und ihre Schriftsteller
Max Frisch (1911-1991) wurde in Zürich geboren und blieb der Schweiz sein Leben
lang treu. Fr wird oft in einem Atemzug mit seinem Landsmann Friedrich Dürrenmatt
(1921-1990) genannt, obwohl beide dies nicht gerne hörten. Sie studierten in Zürich,
begannen als Dramatiker und wurden dann auch als Prosaschriftsteller und Essayisten
bekannt. Frisch gilt als der Intellektuelle, der Persönlichkeits- und Identitätsprobleme
zu seinen Themen machte, während Dürrenmatt dem Kriminalroman literarischen
Rang verschaffte. Neben allen Unterschieden ist beiden das Nachdenken über die
Schweiz und die Schweizer gemeinsam.
Aufgabe.
Sprechen Sie über M.Frisch
Text. Rückblende: Das geteilte Deutschland und die Gruppe 47
Die Literatur nach 1945 ist eng mit der „Gruppe 47" verknüpft. Einige junge
Schriftsteller kamen 1947 erstmalig zusammen, um sich ihre Manuskripte vorzulesen.
Daraus wurde die Gruppe 47, für die kommenden zwanzig Jahre der Treffpunkt der
bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Literatur. Die lockere Vereinigung
unter der Leitung von Hans Werner Richter (gestorben im März 1993) hatte kein
literarisches Programm. Sie entwickelte sich dennoch zu einer literarischen und
politischen Instanz. Richter lud zwanglos zu den jährlichen Treffen ein, und alles,
was Rang und Namen hatte, kam. Die Teilnehmer lasen aus ihren Werken,
kritisierten sich und vergaben den begehrten Literaturpreis - und nahmen sich
genügend Zeit, auch ausgiebig zu feiern. Das Ende war gekommen, als während des
Treffens im Jahr 1967 in einem kleinen fränkischen Städtchen demonstrierende
Studenten auftauchten und ihnen politisches Versagen vorwarfen. Kritik kam auch
von den Schriftstellern Peter Weiss, der sich zum Sozialismus bekannte, Peter
Handke und von Martin Waiser, der politische Aktion mit literarischer Arbeit
verbinden wollte. Mit dem Ende der Gruppe 47 führte die Entwicklung zeitweilig von
der Literatur weg zum Dokument und zur Reportage.
Die zwei Jahrzehnte, in denen die Gruppe 47 unangefochten die westdeutsche
Literatur repräsentierte, fielen zusammen mit der Zeit des „Kalten Krieges", der
Konfrontation von Ost und West. Die Schriftsteller reflektierten die Teilung des
Landes zunächst nicht. Die westliche Literatur wurde im Osten nicht hereingelassen,
die östliche ideologische Literatur war im Westen nicht auf dem Markt. Man nahm
Blick in Steiger/Reimamis Chronik „Goethes Leben von Tag zu Tag" (Band 6: 1814- 1820, Artemis Verlag, Zürich / München 1993) zu werfen, um zu bemerken, daß hier viele verstreute Zeugnisse erstmalig chronologisch geordnet wurden. Damit zeigt sich sehr plastisch Goethes Lebensführung mit den verschiedensten poetischen und wissenschaftlichen Arbeitsprojekten, wie wir sie so nicht kannten. Der Band 1814 bis 1820 ist höchst spannend, zu lesen als eine Art „Biographie, vom Terminkalender strukturiert". Steiger/Reimann halten sich in der Auslegung ihrer unendlich vielen Daten und Zitate zurück, aber ihre Chronik wartet auf eine weiterführende erzählerische oder psychologische Auswertung. (nach: Jörg Crews, An der Pranke kennt man den Löwen, in: SZ vom 28./29.8.1993) Text. Zürich, die Schweiz und ihre Schriftsteller Max Frisch (1911-1991) wurde in Zürich geboren und blieb der Schweiz sein Leben lang treu. Fr wird oft in einem Atemzug mit seinem Landsmann Friedrich Dürrenmatt (1921-1990) genannt, obwohl beide dies nicht gerne hörten. Sie studierten in Zürich, begannen als Dramatiker und wurden dann auch als Prosaschriftsteller und Essayisten bekannt. Frisch gilt als der Intellektuelle, der Persönlichkeits- und Identitätsprobleme zu seinen Themen machte, während Dürrenmatt dem Kriminalroman literarischen Rang verschaffte. Neben allen Unterschieden ist beiden das Nachdenken über die Schweiz und die Schweizer gemeinsam. Aufgabe. Sprechen Sie über M.Frisch Text. Rückblende: Das geteilte Deutschland und die Gruppe 47 Die Literatur nach 1945 ist eng mit der „Gruppe 47" verknüpft. Einige junge Schriftsteller kamen 1947 erstmalig zusammen, um sich ihre Manuskripte vorzulesen. Daraus wurde die Gruppe 47, für die kommenden zwanzig Jahre der Treffpunkt der bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Literatur. Die lockere Vereinigung unter der Leitung von Hans Werner Richter (gestorben im März 1993) hatte kein literarisches Programm. Sie entwickelte sich dennoch zu einer literarischen und politischen Instanz. Richter lud zwanglos zu den jährlichen Treffen ein, und alles, was Rang und Namen hatte, kam. Die Teilnehmer lasen aus ihren Werken, kritisierten sich und vergaben den begehrten Literaturpreis - und nahmen sich genügend Zeit, auch ausgiebig zu feiern. Das Ende war gekommen, als während des Treffens im Jahr 1967 in einem kleinen fränkischen Städtchen demonstrierende Studenten auftauchten und ihnen politisches Versagen vorwarfen. Kritik kam auch von den Schriftstellern Peter Weiss, der sich zum Sozialismus bekannte, Peter Handke und von Martin Waiser, der politische Aktion mit literarischer Arbeit verbinden wollte. Mit dem Ende der Gruppe 47 führte die Entwicklung zeitweilig von der Literatur weg zum Dokument und zur Reportage. Die zwei Jahrzehnte, in denen die Gruppe 47 unangefochten die westdeutsche Literatur repräsentierte, fielen zusammen mit der Zeit des „Kalten Krieges", der Konfrontation von Ost und West. Die Schriftsteller reflektierten die Teilung des Landes zunächst nicht. Die westliche Literatur wurde im Osten nicht hereingelassen, die östliche ideologische Literatur war im Westen nicht auf dem Markt. Man nahm
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