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tem), wohl aber können in ihm verschiedene Religionen und Weltanschauun-
gen nebeneinander vorkommen.
Das Wirtschaftssystem schließlich ist auf die Befriedigung der materiel-
len Bedürfnisse der Gesellschaftsmitglieder ausgerichtet und legt fest, wie die
Produktion und Bereitstellung von Gütern in der Gesellschaft organisiert wird.
Anders ausgedrückt und wie weiter oben schon angeschnitten, die Wirt-
schaftsordnung gibt den Rahmen zur Beantwortung der drei ökonomischen
Grundfragen vor:
Was wird produziert?
Wie wird produziert?
Für wen wird produziert?
Interdependenzen der drei Teilsysteme
Die verschiedenen Teilsysteme einer Gesellschaft sind – wie jegliches
menschliches Handeln in einer arbeitsteiligen Wirtschaft – interdependent und
bedingen sich bzw. schließen sich gegenseitig aus. Ein totalitäres politisches
System (z. b. die totalitäre Diktatur in der ehemaligen USSR) bedingt eine be-
stimmte Weltanschauung (fast vollständige Einschränkung der Individualrech-
te zu Gunsten eines diffus definierten Gemeinwohls, ausschließlicher Füh-
rungsanspruch der Kommunistischen Partei usw.), aus der dann wiederum eine
– in diesem Fall zentralistisch planwirtschaftliche – Wirtschaftsordnung er-
wächst, die zum einen die politische Macht ökonomisch absichert und zum an-
deren die gesellschaftlichen Vorstellungen der Machthabenden umsetzt.
Ein weiteres Beispiel für die Interdependenzen zwischen den drei Teilsys-
temen ist die Bundesrepublik Deutschland. Die Idee der individualistisch aus-
gerichteten sozialen Marktwirtschaft spiegelt sich ebenfalls in unserem demo-
kratischen, auf individuelle Selbstverantwortung gründenden politischen Sys-
tem und unserem freiheitlich liberalen kulturellen System wider.
Otto Schlecht, ehemaliger Staatssekretär im Bundesministerium für Wirt-
schaft, beschreibt die Interdependenzen zwischen wirtschaftlicher, staatlicher
und kultureller Ordnung im Nachkriegsdeutschland mit folgenden Worten:
“Als Ergebnis [ der Erfahrungen des totalitären Regimes im Dritten Reich und
der Diskussionen liberaler Volkswirte] stand das klare Werturteil zugunsten
einer wettbewerblich organisierten Verkehrswirtschaft also der Marktwirt-
schaft. Dieses Werturteil basierte nicht nur auf der größeren wirtschaftlichen
Effizienz des Wettbewerbssystems, sondern vor allem auf ihren grundlegend
liberalen Wertinhalten. Ausgehend von der Feststellung, daß das Ausmaß wirt-
schaftlicher Freiheit wesentlich über den Freiheitsgrad des einzelnen mitbe-
stimmt, sind demnach die konstituierenden Prinzipien der marktwirtschaftli-
chen Ordnung weitgehend identisch mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte
in der Verfassung”.
tem), wohl aber können in ihm verschiedene Religionen und Weltanschauun- gen nebeneinander vorkommen. Das Wirtschaftssystem schließlich ist auf die Befriedigung der materiel- len Bedürfnisse der Gesellschaftsmitglieder ausgerichtet und legt fest, wie die Produktion und Bereitstellung von Gütern in der Gesellschaft organisiert wird. Anders ausgedrückt und wie weiter oben schon angeschnitten, die Wirt- schaftsordnung gibt den Rahmen zur Beantwortung der drei ökonomischen Grundfragen vor: Was wird produziert? Wie wird produziert? Für wen wird produziert? Interdependenzen der drei Teilsysteme Die verschiedenen Teilsysteme einer Gesellschaft sind – wie jegliches menschliches Handeln in einer arbeitsteiligen Wirtschaft – interdependent und bedingen sich bzw. schließen sich gegenseitig aus. Ein totalitäres politisches System (z. b. die totalitäre Diktatur in der ehemaligen USSR) bedingt eine be- stimmte Weltanschauung (fast vollständige Einschränkung der Individualrech- te zu Gunsten eines diffus definierten Gemeinwohls, ausschließlicher Füh- rungsanspruch der Kommunistischen Partei usw.), aus der dann wiederum eine – in diesem Fall zentralistisch planwirtschaftliche – Wirtschaftsordnung er- wächst, die zum einen die politische Macht ökonomisch absichert und zum an- deren die gesellschaftlichen Vorstellungen der Machthabenden umsetzt. Ein weiteres Beispiel für die Interdependenzen zwischen den drei Teilsys- temen ist die Bundesrepublik Deutschland. Die Idee der individualistisch aus- gerichteten sozialen Marktwirtschaft spiegelt sich ebenfalls in unserem demo- kratischen, auf individuelle Selbstverantwortung gründenden politischen Sys- tem und unserem freiheitlich liberalen kulturellen System wider. Otto Schlecht, ehemaliger Staatssekretär im Bundesministerium für Wirt- schaft, beschreibt die Interdependenzen zwischen wirtschaftlicher, staatlicher und kultureller Ordnung im Nachkriegsdeutschland mit folgenden Worten: “Als Ergebnis [ der Erfahrungen des totalitären Regimes im Dritten Reich und der Diskussionen liberaler Volkswirte] stand das klare Werturteil zugunsten einer wettbewerblich organisierten Verkehrswirtschaft also der Marktwirt- schaft. Dieses Werturteil basierte nicht nur auf der größeren wirtschaftlichen Effizienz des Wettbewerbssystems, sondern vor allem auf ihren grundlegend liberalen Wertinhalten. Ausgehend von der Feststellung, daß das Ausmaß wirt- schaftlicher Freiheit wesentlich über den Freiheitsgrad des einzelnen mitbe- stimmt, sind demnach die konstituierenden Prinzipien der marktwirtschaftli- chen Ordnung weitgehend identisch mit dem Schutz der Persönlichkeitsrechte in der Verfassung”. 15
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