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EINFÜHRUNG
Interlinguale kontrastive Phraseologieforschung
Die Phraseologie, als Teildsziplin der Lexikologie, oder als selbstständige
Disziplin betrachtet, erfreut sich seit Anfang der siebziger Jahre eines wach-
senden Interesses vor allem in der europäischen Linguistik.
Der Vorsprung der russischen Forschung auf diesem Gebiet wurde nach
und nach in der Germanistik von deutschsprachigen und anderen europäischen
Wissenschaftlern aufgeholt, wovon Tagungen in Mannheim 1981, Zürich 1984,
Oulu (Finnland) 1986, Strassburg 1988, Aske (Schweden) 1990 und Saar-
brücken 1992 ein beredtes Zeugnis ablegen können. Seit 1988 laufen diese
Tagungen unter der Bezeichnung EUROPHRAS plus Jahreszahl.
Die Auslandsgermanistik hat zur Dynamik der Phraseologieforschung beige-
tragen, da sie durch ihr natürliches Engagement in der Fremdsprachendidaktik mit
den Schwierigkeiten vertraut ist, die eine einigermaβen idiomatische Sprach-
beherrschung in der Zielsprache bereitet. Die Idiomatik ist die hohe Schule der
Sprachfertigkeit und ihre praktische und theoretische Bewältigung aus diesem
Grund unerlässlich.
Wie schon erwähnt, finden seit Anfang der achtziger Jahre internationale
Tagungen zur Phraseologie statt, deren Hauptgewicht auf der germanistischen
Phraseologieforschung liegt, und von denen die Tagungen in Oulu, Turku und
Klingenthal-Strasbourg vor allem ein kontrastives Anliegen hatten. 1986 wurde in
Oulu ein Projekt begonnen, dessen Korpus aus deutschen und finnischen
Verbidiomen besteht, und 1988 eines zur Kontrastivität der deutschen und
französischen Phraseologie. Die beiden Projekte beschreiben sowohl System,
als auch Verwendung. Methodische Fragen kontrastiver Projekte werden einem
intensiven Erfahrungsaustausch unterzogen.
Auf der Tagung in Nitra 1992 wurde beschlossen, stufenweise eine aktive
mehrsprachige Enzyklopädie von Phrasemen zu erstellen. Folgende Sprachen
sind an kontrastiven Phraseologie-Projekten beteiligt:
Deutsch- Englisch (Gläser)
Deutsch- Schwedisch (Palm, Odeldahl, Stedje)
Deutsch – Französisch (Greciano)
Deutsch – Spanisch (B. Wotjak)
Deutsch – slawische Sprachen: Russisch (Kammer); Polnisch (Predota,
Kühnert), Tschechisch, Slowakisch, Serbokroatisch, Bulgarisch
Deutsch – finno-ugorische Sprachen: Ungarisch (Földes, Hessky), Finnisch
(Korhonen, Hyvärinen)
Nichteuropäische Sprachen: Arabisch, Chinesisch, Japanisch
Untersuchungen zu drei oder mehr Sprachen sind wesentlich seltener.
Deutsch-Russisch-Ungarisch ist von Földes, Deutsch-Englisch-Norwegisch-
Französisch von Erichsen, Deutsch-Russisch – Holländisch von Dobrovol´skij
und Deutsch – Russisch – Litauisch – Lettisch von Eckert miteinander
kontrastiert worden.
Eine Arbeit mit Deutsch in Kontrast zu sechs Sprachen der gleichen
Sprachfamilie (Russisch, Polnisch, Tschechisch, Slowakisch und Bulgarisch)
wurde von Kühnert vorgelegt, und schließlich ist eine Arbeit mit neun Sprachen
3 EINFÜHRUNG Interlinguale kontrastive Phraseologieforschung Die Phraseologie, als Teildsziplin der Lexikologie, oder als selbstständige Disziplin betrachtet, erfreut sich seit Anfang der siebziger Jahre eines wach- senden Interesses vor allem in der europäischen Linguistik. Der Vorsprung der russischen Forschung auf diesem Gebiet wurde nach und nach in der Germanistik von deutschsprachigen und anderen europäischen Wissenschaftlern aufgeholt, wovon Tagungen in Mannheim 1981, Zürich 1984, Oulu (Finnland) 1986, Strassburg 1988, Aske (Schweden) 1990 und Saar- brücken 1992 ein beredtes Zeugnis ablegen können. Seit 1988 laufen diese Tagungen unter der Bezeichnung EUROPHRAS plus Jahreszahl. Die Auslandsgermanistik hat zur Dynamik der Phraseologieforschung beige- tragen, da sie durch ihr natürliches Engagement in der Fremdsprachendidaktik mit den Schwierigkeiten vertraut ist, die eine einigermaβen idiomatische Sprach- beherrschung in der Zielsprache bereitet. Die Idiomatik ist die hohe Schule der Sprachfertigkeit und ihre praktische und theoretische Bewältigung aus diesem Grund unerlässlich. Wie schon erwähnt, finden seit Anfang der achtziger Jahre internationale Tagungen zur Phraseologie statt, deren Hauptgewicht auf der germanistischen Phraseologieforschung liegt, und von denen die Tagungen in Oulu, Turku und Klingenthal-Strasbourg vor allem ein kontrastives Anliegen hatten. 1986 wurde in Oulu ein Projekt begonnen, dessen Korpus aus deutschen und finnischen Verbidiomen besteht, und 1988 eines zur Kontrastivität der deutschen und französischen Phraseologie. Die beiden Projekte beschreiben sowohl System, als auch Verwendung. Methodische Fragen kontrastiver Projekte werden einem intensiven Erfahrungsaustausch unterzogen. Auf der Tagung in Nitra 1992 wurde beschlossen, stufenweise eine aktive mehrsprachige Enzyklopädie von Phrasemen zu erstellen. Folgende Sprachen sind an kontrastiven Phraseologie-Projekten beteiligt: Deutsch- Englisch (Gläser) Deutsch- Schwedisch (Palm, Odeldahl, Stedje) Deutsch – Französisch (Greciano) Deutsch – Spanisch (B. Wotjak) Deutsch – slawische Sprachen: Russisch (Kammer); Polnisch (Predota, Kühnert), Tschechisch, Slowakisch, Serbokroatisch, Bulgarisch Deutsch – finno-ugorische Sprachen: Ungarisch (Földes, Hessky), Finnisch (Korhonen, Hyvärinen) Nichteuropäische Sprachen: Arabisch, Chinesisch, Japanisch Untersuchungen zu drei oder mehr Sprachen sind wesentlich seltener. Deutsch-Russisch-Ungarisch ist von Földes, Deutsch-Englisch-Norwegisch- Französisch von Erichsen, Deutsch-Russisch – Holländisch von Dobrovol´skij und Deutsch – Russisch – Litauisch – Lettisch von Eckert miteinander kontrastiert worden. Eine Arbeit mit Deutsch in Kontrast zu sechs Sprachen der gleichen Sprachfamilie (Russisch, Polnisch, Tschechisch, Slowakisch und Bulgarisch) wurde von Kühnert vorgelegt, und schließlich ist eine Arbeit mit neun Sprachen