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»Sie sind zu hübsch!« Dr. Pillnitz zeichnete in der Luft mit seinem Bleistift die
Figur der appetitlichen Carla nach. »Das ist es! Wir haben hier über 400 unverheiratete
Männer, und neuerdings 120 Italiener, die den Vesuv in ihrem Blut mitgebracht haben.«
Er wandte sich ab. Wieder stand das Bild vor seinen Augen: Veronika, wie sie sich in
die Arme Luigi Cabanazzis warf. Eine Frau, die alle Hemmungen verlor und nur noch
Lust erleben wollte, die ihr vermittelt wurde von diesem jungen, starken Cabanazzi. Ein
Name, den er nie vergessen würde.
»Ich weiß mich zu wehren, Herr Doktor!« sagte Carla Hatz fröhlich. »Ich habe ein
Jahr lang auf einer Männerstation praktiziert. Da lernt man alle Kniffe.«
»Bravo!« Dr. Waltraud lachte amüsiert. »Da haben Sie's, Bernhard!«
Dr. Pillnitz ordnete auf seinem Schreibtisch einige Blätter und die
Schreibutensilien. Veronika, dachte er, sie hat mich weggeworfen wie einen alten
Gegenstand, den man nicht mehr braucht.
»Ein Krankenhaus und ein Pütt sind zwei verschiedene Stiefel«, sagte er. »Lassen
Sie erst einmal unsere Leute hier aufmarschieren, wenn sich herumspricht: Im Revier ist
ein leckeres Mäuschen ...« Schwester Carla wurde rot, aber Dr. Pillnitz fuhr ungerührt
fort: »Sie sollten einen Judolehrgang machen, Schwester, glauben Sie mir. Lachen Sie
nicht, Sie werden noch an meine Worte denken.«
Nach dieser ziemlich ungewöhnlichen Begrüßung begann die Arbeit: einige
Verletzungen, die ambulant behandelt wurden, Röntgendurchleuchtungen,
Kontrolluntersuchungen und die umstrittenste Tätigkeit: das Gesundschreiben.
Unter denen, die sich krank gemeldet hatten, war auch Luigi Cabanazzi. Dr.
Pillnitz presste die Lippen zusammen, als der Italiener plötzlich im
Untersuchungszimmer stand, lächelnd, die schwarzen Locken kraus in der Stirn, mit
bloßem Oberkörper, braungebrannt und dunkel behaart. Schwester Carla Hatz starrte
ihn an und vergaß, was sie tun sollte.
»Einen Spatel!« herrschte Dr. Pillnitz sie an. Sie zuckte zusammen und lief zum
Instrumentenschrank. »Das ist ein Mann, Schwester! Von oben bis unten und auch in
der Mitte! Ich denke, Sie kennen Männer?«
Schwester Carla schwieg. Sie reichte den Holzspatel und machte sich daran,
Tupfer zurechtzulegen. Dr. Waltraud Born war nicht im Zimmer. Sie stand nebenan im
Durchleuchtungsraum und betrachtete auf dem Röntgenschirm eine mit feinen
schwarzen Punkten durchsetzte Lunge: Kohlenstaub in den Luftbläschen.
»Was wollen Sie?« Dr. Pillnitz stand vor Cabanazzi. Er hat Parmesan gegessen,
dachte er. Wenn er atmet, riecht er nach Käse. Und von diesem Mund lässt sich
Veronika küssen. Man sollte dem Kerl so in die Fresse schlagen, dass ihm die
stinkenden Zähne aus dem Maul springen.
»Na, was ist?« fragte er grob.
»Husten, Dottore«, sagte Cabanazzi höflich.
»Na und?«
»Hier weh tun, wenn husten.« Cabanazzi zeigte auf seine Brust. »Und hier auch,
Dottore.« Er fuhr sich mit den Fingern über den Hals. Lange, schmale Finger. Finger,
die Veronika betastet, die ihr das Kleid geöffnet hatten, die ... Dr. Pillnitz schluckte und
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