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der Welt galt.
Es gelingt ihm tatsächlich, das Goldene Vlies zu erlangen, allerdings nur durch die
Hilfe der Zauberkräfte von Medea, der Prinzessin von Kolchis. Da sie mit dieser Hilfe
ihren Vater hintergangen hat, flieht sie mit Jason und einigen weiteren Kolchern auf der
Argo.
Nach längeren Irrfahrten lassen sich die Flüchtlinge in Korinth nieder. Einige
Quellen berichten an dieser Stelle, dass Medea als Königin nach Korinth gerufen
wird, da ihr nach einer Erbfolge der dortige Thron zusteht. In Korinth verliebt sich
Jason in die Tochter des dortigen Königs, Glauke, und ist im Begriff sie zu heira-ten.
Medea, von Eifersucht getrieben, bringt daraufhin Glauke um, setzt die Stadt in Brand
und tötet ihre und Jasons beiden Söhne. Sie flieht auf einem Schlangen-wagen, Jason
verwahrlost und wird später vom Wrack der Argo erschlagen.
Unterschiede zur Sage bei Christa Wolf
„Sie [Medea] aber, so erzählt Euripides, rasend vor Eifersucht und gekränktem
Stolz, bringt die Königstochter um, dann ihre eigenen Kinder.
Das konnte ich nicht glauben. Eine Heilerin, Zauberkundige, die aus sehr alten
Schichten des Mythos hervorgegangen sein musste, aus Zeiten, da Kinder das höchste
Gut eines Stammes waren und Mütter, eben wegen ihrer Fähigkeit, den Stamm
fortzupflanzen, hoch geachtet - die sollte ihre Kinder umbringen?“. Ein wesentlicher
Unterschied bei Christa Wolfs Medea ist, dass diese ihre Kinder nicht umbringt und
auch in keiner Weise Züge einer bösen Zauberin trägt.
Medea ist eine sehr (selbst) bewusste und stolze Frau, womit sie allerdings im
patriarchalisierten Korinth auf wenig Gegenliebe stößt, einer Stadt, in der ihr die Frauen
„wie sorgfältig gezähmte Haustiere“ vorkommen.
Christa Wolf folgt den Quellen, die älter sind als der Euripides, wenn sie Medea
als eine Heilerin darstellt. Zudem hebt sie die noch bestehenden matriarchlischen
Wurzeln der Kolcher hervor.
Ein wesentliches Element der Erzählung ist Medeas Wissen darum, dass sowohl
Kolchis als auch - wie sie entdecken muss - Korinth ihre Macht auf einen Kindermord
gründe. Wolf begründet Medeas Weggang aus Kolchis nicht mit deren
leidenschaftlichen Liebe zu Jason - wie Euripides dies tut - sondern mit der Tatsache,
dass sie in Kolchis nicht bleiben kann, da ihr Vater, um seine Macht trotz der
Verfallserscheinungen aufrecht zu erhalten, seinen Sohn Absyrtos umbringen lässt. Es
geht hierbei auch um die Reste matriarchaler Tradition, deren der König meint, sich
erwehren zu müssen.
Medea wird Opfer von Intrigen im Palast, da die Machthaber nicht dulden können,
dass jemand um ihr Geheimnis weiß und es möglicherweise weiterverbreitet. „... und als
ich hier ankam, als Flüchtling in König Kreons schillernder Stadt Korinth, dachte ich
neidvoll: Diese hier haben keine Geheimnisse. Und das glauben sie auch selbst von
sich, das macht sie so überzeugend, mit jedem Blick, mit jeder ihrer maßvollen
Bewegungen schärfen sie dir ein: Es gibt einen Ort auf der Welt, da kann der Mensch
glücklich sein, und spät erst ging mir auf, dass sie es dir sehr übel nehmen wenn du
ihnen ihr Glück bezweifelst.“ Davon abgesehen ist Medea vielen Korinthern wegen
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