Лексикология немецкого языка. Солодилова И.А. - 43 стр.

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1. Fremdwortübernahme; dabei werden fremde Wortkörper in die
entlehnende Sprache übernommen. Das Ergebnis sind Fremdwörter vom Typ:
Datsche – „Landhaus“, Bungalow – „einstöckiges (Sommer)haus“. Der parallele
Terminus dazu ist formale Entlehnung.
2. Lehnprägung oder Lehnbildung besteht in der Nachbildung des fremden
Inhalts mit heimischen Mitteln. Man unterscheidet hier folgende Unterarten:
a) Lehnübersetzung – Nachbildung der morphematischen Struktur von
Fremdwörtern oder fremden Wortgruppen:
Wandzeitung (russ. стенгазета),
Held der Arbeit (russ. Герой труда).
b) Lehnübertragung ist eine freie Wiedergabe der Morphemstruktur der
entlehnten Wörter: patria – Vaterland, отличникBestarbeiter.
c) Lehnbedeutung setzt voraus, daß für ein heimisches Wort die
Bedeutung eines Fremdwortes übernommen wird: In der Bedeutungsstruktur des
Wortes Norm ist neben der früheren „Regel“, „Richtmaß“ eine dem Russischen
nachgebildete Neubedeutung „vorgeschriebene Arbeitsleistung“ (DDR) nach 1945
aufgekommen, in der semantischen Struktur des Wortes Pionier – die Bedeutung
„Mitglied einer Pionierorganisation“.
6.2 Soziale und liguistische Ursachen der Entlehnung
6.2.1 Die sozialen Ursachen
Die verlangsamte Überwindung des Feudalismus, die gescheiterte
frühbürgerliche Revolution (die Reformation des 16. Jhrs.) waren die historischen
Ursachen für die späte und unvollkommene bürgerliche Entwicklung zur
Herausbildung der deutschen Nation. Deutschland blieb im Laufe der Jahrhunderte
ein Land der Kleinststaaten und geriet infolgedessen in verschiedenen historischen
Perioden unter den wirschaftlichen, politischen und kulturellen Einfluß anderer,
höher entwickelter Länder.
Diese sozial-historischen Ursachen geben Erklärung auch über Arten, Wege
und Formen der Entlehnung in verschiedenen Perioden der deutschen Geschichte.
Entscheidend für das Schicksal der übernommen Lexik ist immer ein
Zusammenwirken konkreter historischer Umstände.
In erster Linie sind im lexikalischen System der deutschen Sprache
Entlehnungen verwurzelt, die Sach- und Wortentlehnungen waren und Sachverhalte
einer höheren Entwicklungsstufe repräsentierten, auf der sich eines der
kontaktierenden Völker in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht befand.
Das zeigte die erste Schicht der lateinischen Entlehnungen in den
westgermanischen Sprachen. Zur Zeit hatten die Römer gerade den Höhepunkt in der
Eroche der Sklaverei erreicht. Entlehnungen waren deswegen Wörter, die Begriffe
einer höher entwickelten materiellen Welt repräsentierten:
z. B. aus der Kriegstechnick: Straße (spätlat. (via) strata – „geplasterter Weg“
– romische Heerstraße);
aus der Technick des Steinbaus: Mauer (mūrus), Keller (cellarium),
Kammer (camera);
       1. Fremdwortübernahme; dabei werden fremde Wortkörper in die
entlehnende Sprache übernommen. Das Ergebnis sind Fremdwörter vom Typ:
Datsche – „Landhaus“, Bungalow – „einstöckiges (Sommer)haus“. Der parallele
Terminus dazu ist formale Entlehnung.
       2. Lehnprägung oder Lehnbildung besteht in der Nachbildung des fremden
Inhalts mit heimischen Mitteln. Man unterscheidet hier folgende Unterarten:
          a) Lehnübersetzung – Nachbildung der morphematischen Struktur von
              Fremdwörtern oder fremden Wortgruppen:
              Wandzeitung (russ. стенгазета),
               Held der Arbeit (russ. Герой труда).

          b) Lehnübertragung ist eine freie Wiedergabe der Morphemstruktur der
entlehnten Wörter: patria – Vaterland, отличник – Bestarbeiter.
         c) Lehnbedeutung setzt voraus, daß für ein heimisches Wort die
Bedeutung eines Fremdwortes übernommen wird: In der Bedeutungsstruktur des
Wortes Norm ist neben der früheren „Regel“, „Richtmaß“ eine dem Russischen
nachgebildete Neubedeutung „vorgeschriebene Arbeitsleistung“ (DDR) nach 1945
aufgekommen, in der semantischen Struktur des Wortes Pionier – die Bedeutung
„Mitglied einer Pionierorganisation“.

      6.2 Soziale und liguistische Ursachen der Entlehnung

        6.2.1 Die sozialen Ursachen
       Die verlangsamte Überwindung des Feudalismus, die gescheiterte
frühbürgerliche Revolution (die Reformation des 16. Jhrs.) waren die historischen
Ursachen für die späte und unvollkommene bürgerliche Entwicklung zur
Herausbildung der deutschen Nation. Deutschland blieb im Laufe der Jahrhunderte
ein Land der Kleinststaaten und geriet infolgedessen in verschiedenen historischen
Perioden unter den wirschaftlichen, politischen und kulturellen Einfluß anderer,
höher entwickelter Länder.
       Diese sozial-historischen Ursachen geben Erklärung auch über Arten, Wege
und Formen der Entlehnung in verschiedenen Perioden der deutschen Geschichte.
       Entscheidend für das Schicksal der übernommen Lexik ist immer ein
Zusammenwirken konkreter historischer Umstände.
       In erster Linie sind im lexikalischen System der deutschen Sprache
Entlehnungen verwurzelt, die Sach- und Wortentlehnungen waren und Sachverhalte
einer höheren Entwicklungsstufe repräsentierten, auf der sich eines der
kontaktierenden Völker in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht befand.
       Das zeigte die erste Schicht der lateinischen Entlehnungen in den
westgermanischen Sprachen. Zur Zeit hatten die Römer gerade den Höhepunkt in der
Eroche der Sklaverei erreicht. Entlehnungen waren deswegen Wörter, die Begriffe
einer höher entwickelten materiellen Welt repräsentierten:
       z. B. aus der Kriegstechnick: Straße (spätlat. (via) strata – „geplasterter Weg“
              – romische Heerstraße);
              aus der Technick des Steinbaus: Mauer (mūrus), Keller (cellarium),
       Kammer (camera);
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