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Zur Zeit war Deutschland zum einheitlichen kapitalistischen Nationalstaat
geworden, was ein stürmisches Anwachsen von Nationalismus und Chauvinismis
verursachte und als Resultat auch – die Entwicklung des national-chauvinistischen
Purismus: Eine beronders große Rolle spielte der „Allgemeine Deutsche
Sprachverein“ (1885), der sich in der Fremdwortbekämpfung besonders ereiferte. Bei
der Verdeutschung ging man von nationalistischen Grundsatz aus: „Jedes Fremdwort
ist entbehrlich“. Der führende Purist Edward Engel sagte: „Kein Fremdwort für das,
was ebensogut deutsch gesagt werden kann, deutsch aber kann, deutsch soll alles
gesagt werden“. Der reaktionäre Purismus des 19. u.20. Jhs hat auf den deutschen
Wortbestand in bedeutendem Maße eingewirkt: Briefumschlag statt Kuvert,
Fahrkarte statt Billett, Schriftleiter statt Redakteur.
Aber sehr viele Internationalismen und andere Fremdwörter wurden von
Ersatzwörtern nicht verdrängt. Die lingwistischen Unsachen:
1. Fremdwörter bzw. Internationalismen sind wortbildend produktiv:
das Telefon – telefonisch – telefonieren – Telefonist (in), Telefonzelle
Telefonzentrale.
2. Die semantischen Strukturen der Internationalismen und ihrer
Verdeutschungen sind nicht immer adäguat:
Tragödie (Int): Trauerspiel (Verd.):
a) ein tragisches Geschehen,
schilderndes Schauspiel, ein
Schauspiel vom tragischen
Untergang eines Menschen
a) ein tragisches Geschehen,
schilderndes Schauspiel, ein
Schauspiel vom tragischen
Untergang eines Menschen
b) (übertr) ein herzzerreißendes
Unglück.
b) ein herzzerreißendes Unglück
___
Komödie (Int.): Lustspiel (Verd.):
a) heiteres, hummorvolles
Theaterstück;
a) heiteres, hummorvolles
Theaterstück;
b) (auch) Theater, in dem nur
Komödien gespielt werden.
b) ___
c) (übertr). umg. abwertend:
Verstellung, Täuschung.
c) ___
3. Fremdwörter werden in euphemistischer Funktion verwendet, weswegen sie
auch regelmäßig neben korrespondierenden deutschen Wörtern gebraucht
werden. Die Eigenschaft der Fremdwörter wird stilistisch in Publizistuk,
Presse ausgewertet.
4. Es gibt noch eine stilistische und semantische Auseinanderentwicklung der
Entlehnungen von ihren korrespondierenden deutschen Äquivalenten, was
sie zum festen Bestand des lexikalisch-semantischen Systems macht, woran
nachstehend ausführlich die Rede ist.
4 Elemente der Systemhaftigkeit in der Wechselbeziehungen zwischen
Stammwörtern und Entlehnungen
Probleme der Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen
gehören zu den neuen Aspekten der Wortforschung. Das Zusammenwirken des
Zur Zeit war Deutschland zum einheitlichen kapitalistischen Nationalstaat
geworden, was ein stürmisches Anwachsen von Nationalismus und Chauvinismis
verursachte und als Resultat auch – die Entwicklung des national-chauvinistischen
Purismus: Eine beronders große Rolle spielte der „Allgemeine Deutsche
Sprachverein“ (1885), der sich in der Fremdwortbekämpfung besonders ereiferte. Bei
der Verdeutschung ging man von nationalistischen Grundsatz aus: „Jedes Fremdwort
ist entbehrlich“. Der führende Purist Edward Engel sagte: „Kein Fremdwort für das,
was ebensogut deutsch gesagt werden kann, deutsch aber kann, deutsch soll alles
gesagt werden“. Der reaktionäre Purismus des 19. u.20. Jhs hat auf den deutschen
Wortbestand in bedeutendem Maße eingewirkt: Briefumschlag statt Kuvert,
Fahrkarte statt Billett, Schriftleiter statt Redakteur.
Aber sehr viele Internationalismen und andere Fremdwörter wurden von
Ersatzwörtern nicht verdrängt. Die lingwistischen Unsachen:
1. Fremdwörter bzw. Internationalismen sind wortbildend produktiv:
das Telefon – telefonisch – telefonieren – Telefonist (in), Telefonzelle
Telefonzentrale.
2. Die semantischen Strukturen der Internationalismen und ihrer
Verdeutschungen sind nicht immer adäguat:
Tragödie (Int): Trauerspiel (Verd.):
a) ein tragisches Geschehen, a) ein tragisches Geschehen,
schilderndes Schauspiel, ein schilderndes Schauspiel, ein
Schauspiel vom tragischen Schauspiel vom tragischen
Untergang eines Menschen Untergang eines Menschen
b) (übertr) ein herzzerreißendes b) ein herzzerreißendes Unglück
Unglück. ___
Komödie (Int.): Lustspiel (Verd.):
a) heiteres, hummorvolles a) heiteres, hummorvolles
Theaterstück; Theaterstück;
b) (auch) Theater, in dem nur b) ___
Komödien gespielt werden.
c) (übertr). umg. abwertend: c) ___
Verstellung, Täuschung.
3. Fremdwörter werden in euphemistischer Funktion verwendet, weswegen sie
auch regelmäßig neben korrespondierenden deutschen Wörtern gebraucht
werden. Die Eigenschaft der Fremdwörter wird stilistisch in Publizistuk,
Presse ausgewertet.
4. Es gibt noch eine stilistische und semantische Auseinanderentwicklung der
Entlehnungen von ihren korrespondierenden deutschen Äquivalenten, was
sie zum festen Bestand des lexikalisch-semantischen Systems macht, woran
nachstehend ausführlich die Rede ist.
4 Elemente der Systemhaftigkeit in der Wechselbeziehungen zwischen
Stammwörtern und Entlehnungen
Probleme der Wechselbeziehungen zwischen Stammwörtern und Entlehnungen
gehören zu den neuen Aspekten der Wortforschung. Das Zusammenwirken des
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