Лексикология немецкого языка. Солодилова И.А. - 95 стр.

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samtbcdeulung wohl kaum mehr aus der wörtlichen Bedeutung der Verbindung
verstehbar ist. Daß der erste Ausdruck in höherem Maße semantisch durchsichtig ist
als der zweite, zeigt sich auch daran, daß er in der Adjektiv-Position eine ganze Reihe
von Varianten zuläßt (wovon die genannten wohl die üblichsten, aber nicht die einzig
möglichen sind), während eine Ersetzung von groß im zweiten Fall wohl schon als
Modifikation aufzufassen wäre. Ein Symptom für die starke Pbraseologisierung des
zweiten Ausdrucks ist auch, daß man ihn mit dem ersten kaum mehr in einen
semantischen Zusammenhang bringen würde.
Im 18. Jahrhundert waren die Ausdrücke mit der Komponente Fuß in noch viel
ausgeprägterem Sinne lebendig, wie die folgenden Belege aus Knigge zeigen:
Dies war indessen immer noch eine Art von Existenz, die ihm behagle, solange
das Ding in gewissen Schranken blieb und es ihm erlaubt war. auf vehrtaulichem
Fuße mit vornehmen Leuten umzugehen. (Knigge, 131)
Es gibl Eltern, die (...) ihre Kinder kaum ein paar Stunden des Tages sehen (...).
oder wenn diese schon erwachsen sind, mit ihnen auf einem so fremden, liößiehen
Fuße leben, als wenn sie ihnen ear nicht gehörten. (Kniaue, 148)
Bei Leuten, die nicht auf einem sehr großen Fuß leben, soll man daher nicht
leicht unvermutet kommen oder sich selbst einladen. (Knigge. 241)
Am besten ist es. sieh mit ihnen [d. i. Friseurs, Baibiers und Putzmacherinnen]
auf einen ernsthaften Fuß zu setzen. (Knigge. 231)
Es ist wahr, daß es unter den Männern dieser Art hie und da solche gibt, die
eine so traurige Figur außer ihrer Studierstube spielen, daß man nicht wohl auf einem
bessern Fuß mit ihnen uingelm kann. (Knigge, 246)
Kann man dies aber nicht lindern, (...) so setze man sich womöglich uhfden
Fuß, durchaus nicht cingeflochten zu werden in die obwaltenden Streitigkeiten!
(Knigge. 253)
[Diese Verwendung ist insofern noch auffälliger als die vorhergehenden, als an
Fuß ein Infinitivsatz angeschlossen wird.]
Für Knigge. der sich mit dem sozialen Verhalten befaßt, sind die
Phraseologismen mit der Komponente Fuß offenbar von großer Wichtigkeit. Hs
scheint bereits ein gewisser Grad an Phrascologisierung vorzuliegen, insofern Fuß
jeweils in dem gleichen syntaktischen Schema auftritt:
Präp. -Artikel - Adj. - [Fuß] - Verb. (Beim letzten Beispiel steht an Stelle des
Adjektivs der Infinitivsatz nicht eingeßoehten zu werden... )
Aber die Füllung des Schemas ist noch an keiner Stelle; völlig verfestigt. Bei
der näheren Charakterisierung des Fußes (primär durch Adjektive) dürfte kaum eine
Beschränkung vorhanden gewesen sein, wie besonders auch die Formulierung mit
einem Infinitivsatz nahelegt. Die z.wci heutigen Ausdrücke, die von der ganzen
Palelle der Möglichkeiten übriggeblieben sind, wurden damals sicherlich noch als
semantisch zusammengehörig empfjmden. Adelungs Eintrag unter Fuß 2 zeigt sehr
schön das Übergangsstaditim. in dem sich Ausdrücke mit Fuß zu Knigges Zeiten
befanden:
„Figürlich 4) Der Zustand einer Sache ohne Plural. Seine Sachen stehen auf
einem guten, auf einem schlechten Fuße. Eine Sache wieder auf den alten Fuß setzen.
Ich habe mich auf den Fuß gesetzt, daß ich seiner nicht bedarf." 5) Die Art und Weise
samtbcdeulung wohl kaum mehr aus der wörtlichen Bedeutung der Verbindung
verstehbar ist. Daß der erste Ausdruck in höherem Maße semantisch durchsichtig ist
als der zweite, zeigt sich auch daran, daß er in der Adjektiv-Position eine ganze Reihe
von Varianten zuläßt (wovon die genannten wohl die üblichsten, aber nicht die einzig
möglichen sind), während eine Ersetzung von groß im zweiten Fall wohl schon als
Modifikation aufzufassen wäre. Ein Symptom für die starke Pbraseologisierung des
zweiten Ausdrucks ist auch, daß man ihn mit dem ersten kaum mehr in einen
semantischen Zusammenhang bringen würde.
       Im 18. Jahrhundert waren die Ausdrücke mit der Komponente Fuß in noch viel
ausgeprägterem Sinne lebendig, wie die folgenden Belege aus Knigge zeigen:
       Dies war indessen immer noch eine Art von Existenz, die ihm behagle, solange
das Ding in gewissen Schranken blieb und es ihm erlaubt war. auf vehrtaulichem
Fuße mit vornehmen Leuten umzugehen. (Knigge, 131)
       Es gibl Eltern, die (...) ihre Kinder kaum ein paar Stunden des Tages sehen (...).
oder wenn diese schon erwachsen sind, mit ihnen auf einem so fremden, liößiehen
Fuße leben, als wenn sie ihnen ear nicht gehörten. (Kniaue, 148)
       Bei Leuten, die nicht auf einem sehr großen Fuß leben, soll man daher nicht
leicht unvermutet kommen oder sich selbst einladen. (Knigge. 241)
       Am besten ist es. sieh mit ihnen [d. i. Friseurs, Baibiers und Putzmacherinnen]
auf einen ernsthaften Fuß zu setzen. (Knigge. 231)
       Es ist wahr, daß es unter den Männern dieser Art hie und da solche gibt, die
eine so traurige Figur außer ihrer Studierstube spielen, daß man nicht wohl auf einem
bessern Fuß mit ihnen uingelm kann. (Knigge, 246)
       Kann man dies aber nicht lindern, (...) so setze man sich womöglich uhfden
Fuß, durchaus nicht cingeflochten zu werden in die obwaltenden Streitigkeiten!
(Knigge. 253)
       [Diese Verwendung ist insofern noch auffälliger als die vorhergehenden, als an
Fuß ein Infinitivsatz angeschlossen wird.]
       Für Knigge. der sich mit dem sozialen Verhalten befaßt, sind die
Phraseologismen mit der Komponente Fuß offenbar von großer Wichtigkeit. Hs
scheint bereits ein gewisser Grad an Phrascologisierung vorzuliegen, insofern Fuß
jeweils in dem gleichen syntaktischen Schema auftritt:
       Präp. -Artikel - Adj. - [Fuß] - Verb. (Beim letzten Beispiel steht an Stelle des
Adjektivs der Infinitivsatz nicht eingeßoehten zu werden... )
       Aber die Füllung des Schemas ist noch an keiner Stelle; völlig verfestigt. Bei
der näheren Charakterisierung des Fußes (primär durch Adjektive) dürfte kaum eine
Beschränkung vorhanden gewesen sein, wie besonders auch die Formulierung mit
einem Infinitivsatz nahelegt. Die z.wci heutigen Ausdrücke, die von der ganzen
Palelle der Möglichkeiten übriggeblieben sind, wurden damals sicherlich noch als
semantisch zusammengehörig empfjmden. Adelungs Eintrag unter Fuß 2 zeigt sehr
schön das Übergangsstaditim. in dem sich Ausdrücke mit Fuß zu Knigges Zeiten
befanden:
       „Figürlich 4) Der Zustand einer Sache ohne Plural. Seine Sachen stehen auf
einem guten, auf einem schlechten Fuße. Eine Sache wieder auf den alten Fuß setzen.
Ich habe mich auf den Fuß gesetzt, daß ich seiner nicht bedarf." 5) Die Art und Weise

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