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Kriegsende verständlicherweise den Kern der britischen Fernaufklärung. Am 20.
September 1941 starteten Mosquito-Piloten zu ihrer ersten Foto-
Aufklärungsmission gegen die U-Boot-Stützpunkte Brest, La Pallice und
Bordeaux. 1942 war es bereits möglich, mit „Mosqui-tos" den Einsatzbereich
über das gesamte vom Faschismus okkupierte Europa auszuweiten. Dieser
Flugzeugtyp stellte angesichts seiner hohen Geschwindigkeit und Gipfelhöhe
das nahezu ideale Fernaufklärungsflugzeug über die ganze Zeit des zweiten
Weltkrieges dar. Vor wesentlich größere Probleme sah sich die sowjetische
Luftaufklärung gestellt. Zwei Gründe waren dafür offenbar maßgebend: Die
sowjetischen Aufklärungsfliegerkräfte nahmen 1941 mit einem Anteil von
knapp zehn Prozent an den Gesamtfliegerkräften nur einen bescheidenen Platz
ein. In dieser Zeit rangierte die Notwendigkeit des Baus neuer Bomber und Jäger
weit vor der Entwicklung von Aufklärungsflugzeugen. Der zwei motorige
ursprüngliche Höhenaufklärer Jak-4 beispielsweise fiel solchen Sachzwängen
zum Opfer. Er wurde zum Sturzkampfbomber umgebildet. Zum anderen erwies
sich auch die unzureichende Basis der optischen und funkelektrischen Industrie
in der Sowjetunion als ein belastendes Hemmnis beim Aufbau einer modernen
Luftaufklärung. Im ersten Kriegsjahr 1941 stand daher die visuelle Beobachtung
immer noch im Vordergrund. Die Ergebnisse in der Anfangsperiode des Krieges
waren dementsprechend unbefriedigend.
Luftaufklärung im kalten Krieg
Mit der raschen Entwicklung der Funkmeßtechnik während des zweiten
Weltkrieges zeichneten sich neue Dimensionen der Luftaufklärung ab, die in den
Kriegsjahren jedoch erst im Ansatz Verwendung fanden. Im Zeichen des kalten
Krieges und ihrer wachsenden Kernwaffenarsenale konzentrierten die
Vereinigten Staaten erhebliche Mittel vor allem auf die strategische
Luftaufklärung, die sich in erster Linie gegen die sozialistischen Länder richtete.
Bereits kurz nach Beendigung des zweiten Weltkrieges nahmen die USA mittels
modifizierter Langstreckenbombenflugzeuge die Luftspionage gegen die
Sowjetunion in beträchtlichem Umfang auf. Diesem Treiben konnte erst in dem
Augenblick Einhalt geboten werden, als mit Indienststellung der MiG-15 der
sowjetischen Luftverteidigung ein Abfangmittel zur Verfügung stand, das den
Einsatz derartiger Höhenerkunder unterband. Ende der vierziger Jahre nahmen
die USA deshalb Kurs darauf, den strategischen Bomber B-36 zugleich in einer
Fernaufklärerversion zu entwickeln. Seine Einsatzchancen blieben dann durch
die Einfuhrung der MiG-17 begrenzt. Daher entschied man sich für den Bau
eines speziellen Höhenaufklärungsflugzeuges, das allein durch seine
Operationshöhe für jeden Luftverteidiger unangreifbar sein sollte. Resultat
dieser Bemühungen war die im Dezember 1954 in Auftrag gegebene, im
Sommer 1955 in Flugversuchen erprobte und im Mai 1956 in Dienst gestellte U-
2 der Firma Lockheed. Mit ihnen begannen nun regelmäßig Flüge über den
Territorien der Sowjetunion und Chinas. Aus einer Einsatzhöhe von 21 000
Metern konnte eine 200 Kilometer breiter Geländeabschnitt fotografisch erfaßt
werden. Darüber hinaus diente die U-2 auch zur Erkundung der
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Kriegsende verständlicherweise den Kern der britischen Fernaufklärung. Am 20. September 1941 starteten Mosquito-Piloten zu ihrer ersten Foto- Aufklärungsmission gegen die U-Boot-Stützpunkte Brest, La Pallice und Bordeaux. 1942 war es bereits möglich, mit „Mosqui-tos" den Einsatzbereich über das gesamte vom Faschismus okkupierte Europa auszuweiten. Dieser Flugzeugtyp stellte angesichts seiner hohen Geschwindigkeit und Gipfelhöhe das nahezu ideale Fernaufklärungsflugzeug über die ganze Zeit des zweiten Weltkrieges dar. Vor wesentlich größere Probleme sah sich die sowjetische Luftaufklärung gestellt. Zwei Gründe waren dafür offenbar maßgebend: Die sowjetischen Aufklärungsfliegerkräfte nahmen 1941 mit einem Anteil von knapp zehn Prozent an den Gesamtfliegerkräften nur einen bescheidenen Platz ein. In dieser Zeit rangierte die Notwendigkeit des Baus neuer Bomber und Jäger weit vor der Entwicklung von Aufklärungsflugzeugen. Der zwei motorige ursprüngliche Höhenaufklärer Jak-4 beispielsweise fiel solchen Sachzwängen zum Opfer. Er wurde zum Sturzkampfbomber umgebildet. Zum anderen erwies sich auch die unzureichende Basis der optischen und funkelektrischen Industrie in der Sowjetunion als ein belastendes Hemmnis beim Aufbau einer modernen Luftaufklärung. Im ersten Kriegsjahr 1941 stand daher die visuelle Beobachtung immer noch im Vordergrund. Die Ergebnisse in der Anfangsperiode des Krieges waren dementsprechend unbefriedigend. Luftaufklärung im kalten Krieg Mit der raschen Entwicklung der Funkmeßtechnik während des zweiten Weltkrieges zeichneten sich neue Dimensionen der Luftaufklärung ab, die in den Kriegsjahren jedoch erst im Ansatz Verwendung fanden. Im Zeichen des kalten Krieges und ihrer wachsenden Kernwaffenarsenale konzentrierten die Vereinigten Staaten erhebliche Mittel vor allem auf die strategische Luftaufklärung, die sich in erster Linie gegen die sozialistischen Länder richtete. Bereits kurz nach Beendigung des zweiten Weltkrieges nahmen die USA mittels modifizierter Langstreckenbombenflugzeuge die Luftspionage gegen die Sowjetunion in beträchtlichem Umfang auf. Diesem Treiben konnte erst in dem Augenblick Einhalt geboten werden, als mit Indienststellung der MiG-15 der sowjetischen Luftverteidigung ein Abfangmittel zur Verfügung stand, das den Einsatz derartiger Höhenerkunder unterband. Ende der vierziger Jahre nahmen die USA deshalb Kurs darauf, den strategischen Bomber B-36 zugleich in einer Fernaufklärerversion zu entwickeln. Seine Einsatzchancen blieben dann durch die Einfuhrung der MiG-17 begrenzt. Daher entschied man sich für den Bau eines speziellen Höhenaufklärungsflugzeuges, das allein durch seine Operationshöhe für jeden Luftverteidiger unangreifbar sein sollte. Resultat dieser Bemühungen war die im Dezember 1954 in Auftrag gegebene, im Sommer 1955 in Flugversuchen erprobte und im Mai 1956 in Dienst gestellte U- 2 der Firma Lockheed. Mit ihnen begannen nun regelmäßig Flüge über den Territorien der Sowjetunion und Chinas. Aus einer Einsatzhöhe von 21 000 Metern konnte eine 200 Kilometer breiter Geländeabschnitt fotografisch erfaßt werden. Darüber hinaus diente die U-2 auch zur Erkundung der 101
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