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Winterbotham, der im ersten Weltkrieg schon zu den Pionieren der britischen
Fotoiuftaufklärung gehört hatte, unterbreitete Mitte 1938 den Vorschlag,
wichtige Ziele in Deutschland und in Italien durch geheime Aufklärungsflüge im
Luftbild festzuhalten. In Zusammenarbeit mit dem französischen Geheimdienst,
der bereits 1936 derartige Flüge über Rhein und Mosel gestartet hatte, wurde ein
Kontakt zur American Armament Corporation hergestellt, die am Vorabend des
zweiten Weltkrieges Waffengeschäfte zwischen Europa und den USA tätigte.
Einer der Mitarbeiter dieses Konzerns war der Australier Sidney Cotton, in
Deutschland sowohl als Waffenhändler wie auch als Sportflieger bekannt.
Winterbotham und Cotton wurden sehr bald handelseins. Als wichtigstes
Anliegen betrachteten sie die Beschaffung eines geeigneten zivilen Flugzeuges,
das in der Lage sein mußte, die Tarnung vollständig zu machen. Sie kamen auf
ein zweimo-toriges Geschäftsreiseflugzeug der Firma Lockheed, die Lockheed
12 A. Im Januar 1939 wurde das Flugzeug in Ports-mouth angeliefert und dann
nach Frankreich, auf einen Feldflugplatz bei Roussus le Noble, 25 Kilometer
südwestlich von Paris, verbracht. Dort startete Cotton am 25. März 1939 - das
war zehn Tage nach der Besetzung Prags durch die Naziwehrmacht - zu seinem
ersten Flug, der ihn über Krefeld, Hamm, Münster und an die niederländische
Grenze führte. Am L, 7. und 9. April flogen er und sein Copilot Nivens Strecken
über Württemberg und dem Schwarzwald sowie Karlsruhe, Bruchsal,
Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Ebersbach ab. Sie flogen in 5000
Meter Höhe, aus der Luftaufnahmen in einem Maßstab von 1:16700 gemacht
wurden. Die Ergebnisse dieser Missionen waren derart bestechend, daß in den
USA zwei weitere Lock-heed-Maschinen bestellt wurden. Cotton ließ eine
davon umbauen, die danach gegenüber 700 Meilen eine Reichweite von l 600
Meilen besaß.
Aus der Stratosphärenhöhe bot sich der zweiköpfigen Besatzung der
Ju86P-2 ein fast unendlicher Fernblick. Die Besatzung des Flugzeuges mit den
schwarzen Balkenkreuzen hatte präzise 45 Minuten nach Verlassen des
Flugplatzes Kastelli auf Kreta 11000 Meter erreicht und war dann zum
Marschflug übergegangen. Der Beobachter vermaß die Entfernungen. 150
Kilometer vor dem Ziel würden sie versuchen, die Gipfelhöhe von rund 12 000
Meter einzunehmen, um sich im sanften Gleitflug mit gedrosselten Motoren
dem Aufklärungsraum fast lautlos zu nähern. Dann -in 10 000 Meter - traten die
drei Reihenbiidner im Rumpf der Maschine in Tätigkeit. Sie kamen erstmals im
Sommer 1940 über den britischen Inseln zum Einsatz. In Höhen von 12 300
Metern operierend, erwiesen sie sich zu dieser Zeit für die britische
Jagdfluftverteidigung rundweg als unangreifbar. Diese Unverwundbarkeit schien
der Wehrmachtsflihrung eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz der Ju
86 P-2 bei der Vorbereitung des Überfalls auf die UdSSR zu sein. Die
Luftspionage über der Sowjetunion wurde mit Befehl Hitlers vom Oktober 1940
ab wesentlich intensiviert. Zu ihren Spionageflügen gegen die UdSSR starteten
sie von Bukarest und Krakow, namentlich um die Zielkartei der
Luftwaffenführung für Bombardierungen sowjetischer Ziele zu komplettieren.
Die Eindringtiefe der Ju 86P-2 lag allerdings lediglich bei 1000 Kilometern, und
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Winterbotham, der im ersten Weltkrieg schon zu den Pionieren der britischen Fotoiuftaufklärung gehört hatte, unterbreitete Mitte 1938 den Vorschlag, wichtige Ziele in Deutschland und in Italien durch geheime Aufklärungsflüge im Luftbild festzuhalten. In Zusammenarbeit mit dem französischen Geheimdienst, der bereits 1936 derartige Flüge über Rhein und Mosel gestartet hatte, wurde ein Kontakt zur American Armament Corporation hergestellt, die am Vorabend des zweiten Weltkrieges Waffengeschäfte zwischen Europa und den USA tätigte. Einer der Mitarbeiter dieses Konzerns war der Australier Sidney Cotton, in Deutschland sowohl als Waffenhändler wie auch als Sportflieger bekannt. Winterbotham und Cotton wurden sehr bald handelseins. Als wichtigstes Anliegen betrachteten sie die Beschaffung eines geeigneten zivilen Flugzeuges, das in der Lage sein mußte, die Tarnung vollständig zu machen. Sie kamen auf ein zweimo-toriges Geschäftsreiseflugzeug der Firma Lockheed, die Lockheed 12 A. Im Januar 1939 wurde das Flugzeug in Ports-mouth angeliefert und dann nach Frankreich, auf einen Feldflugplatz bei Roussus le Noble, 25 Kilometer südwestlich von Paris, verbracht. Dort startete Cotton am 25. März 1939 - das war zehn Tage nach der Besetzung Prags durch die Naziwehrmacht - zu seinem ersten Flug, der ihn über Krefeld, Hamm, Münster und an die niederländische Grenze führte. Am L, 7. und 9. April flogen er und sein Copilot Nivens Strecken über Württemberg und dem Schwarzwald sowie Karlsruhe, Bruchsal, Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen und Ebersbach ab. Sie flogen in 5000 Meter Höhe, aus der Luftaufnahmen in einem Maßstab von 1:16700 gemacht wurden. Die Ergebnisse dieser Missionen waren derart bestechend, daß in den USA zwei weitere Lock-heed-Maschinen bestellt wurden. Cotton ließ eine davon umbauen, die danach gegenüber 700 Meilen eine Reichweite von l 600 Meilen besaß. Aus der Stratosphärenhöhe bot sich der zweiköpfigen Besatzung der Ju86P-2 ein fast unendlicher Fernblick. Die Besatzung des Flugzeuges mit den schwarzen Balkenkreuzen hatte präzise 45 Minuten nach Verlassen des Flugplatzes Kastelli auf Kreta 11000 Meter erreicht und war dann zum Marschflug übergegangen. Der Beobachter vermaß die Entfernungen. 150 Kilometer vor dem Ziel würden sie versuchen, die Gipfelhöhe von rund 12 000 Meter einzunehmen, um sich im sanften Gleitflug mit gedrosselten Motoren dem Aufklärungsraum fast lautlos zu nähern. Dann -in 10 000 Meter - traten die drei Reihenbiidner im Rumpf der Maschine in Tätigkeit. Sie kamen erstmals im Sommer 1940 über den britischen Inseln zum Einsatz. In Höhen von 12 300 Metern operierend, erwiesen sie sich zu dieser Zeit für die britische Jagdfluftverteidigung rundweg als unangreifbar. Diese Unverwundbarkeit schien der Wehrmachtsflihrung eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz der Ju 86 P-2 bei der Vorbereitung des Überfalls auf die UdSSR zu sein. Die Luftspionage über der Sowjetunion wurde mit Befehl Hitlers vom Oktober 1940 ab wesentlich intensiviert. Zu ihren Spionageflügen gegen die UdSSR starteten sie von Bukarest und Krakow, namentlich um die Zielkartei der Luftwaffenführung für Bombardierungen sowjetischer Ziele zu komplettieren. Die Eindringtiefe der Ju 86P-2 lag allerdings lediglich bei 1000 Kilometern, und 99
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