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Dynamik der Persönlichkeit
Über die Persönlichkeitssysteme hinaus vertrat Jung die Auffassung, dass der ein-
zelne von zwei grundlegenden Orientierungen oder Haltungen bestimmt werde: Die Orien-
tierung auf die äußere, objektive Welt bezeichnete er als Extraversion, die Orientierung auf
die innere, subjektive Welt als Introversion. Obwohl jedes Individuum etwas von beiden
Haltungen hat, dominiert gewöhnlich die eine oder andere im Bewusstsein und verbindet
sich mit vier grundlegenden Funktionen der Persönlichkeit, woraus sich ein Klassifizie-
rungssystem ergibt. Alle Funktionen sind in jedem Individuum vorhanden; aber es gibt
auch hier wieder Unterschiede in dem Grad, in dem sie das bewusste Denken beherr-
schen oder in das Unbewusste verwiesen werden und nur in Träumen und in der Phanta-
sie wieder auftauchen. Er unterscheidet folgende vier Funktionen:
Denken- das konzeptionelle und intellektuelle Erfassen des Selbst und der Welt.
Fühlen ~ die Reaktion eines Individuums auf andere Menschen, Situationen oder
Objekte in Form von Lust, Schmerz, Wut, Furcht und anderen Emotionen. Empfinden - die
Wahrnehmung der Realität oder die psychische Repräsentation von Realität. Intuition - die
unbewusste Wahrnehmung des unterschwelligen Wesenskerns der Realität.
Das Ziel des personalen Selbst ist Jung zufolge die Herstellung einer Balance zwi-
schen diesen Funktionen, obgleich eine solche Balance nie vollkommen gelingen kann. Im
Grunde stellt dieser Ansatz ein geschlossenes System dar; seine primäre Antriebskraft ist
psychische Energie, die nach zwei Grundprinzipien funktioniert: Äquivalenz und Entropie.
Das Prinzip der Äquivalenz ist die Erhaltung von Energie: Wenn sich die Investition von
Energie in einem Element der Persönlichkeit erhöht, muss sie in einem anderen Element
abnehmen. Vom Ich abgezogene Energie wird deshalb in einem anderen Bereich wie dem
persönlichen oder kollektiven Unbewussten reinvestiert werden. Das Prinzip der Entropie
ist ein Prinzip der Homöostase bzw. des Gleichgewichts: Wird das Ich zu irgendeinem
Zeitpunkt mit mehr Energie ausgestattet als das persönliche Unbewusste, dann entsteht
eine spontane Verlagerung dieser psychischen Energieverteilung, um die Niveauunter-
schiede wieder auszugleichen. Diese beiden Energieprinzipien sind es, die die Psyche in
der Jungschen Theorie im Konflikt halten und für Persönlichkeitsveränderungen verant-
wortlich sind. < ..... >
Das Unbewusste ist in der Jungschen Theorie natürlich von zentraler Bedeutung.
Aber es ist nicht ein Unbewusstes von Impulsen, die schließlich unter Kontrolle gebracht
werden müssen. Es ist vielmehr das kollektive Unbewusste, das die Quelle von Rohmate-
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