ВУЗ:
Составители:
Рубрика:
132
den Antwortenden in die Position des Subjektes. Die Charakterzüge wiederum erscheinen
nur sinnvoll, wenn das Individuum als Teil seiner Umwelt verstanden wird, wenn erkannt
wird, worauf sie eine Antwort darstellen. Alle Versuche, Charakterzüge auf eine biologi-
sche Grundlage zurückzuführen, haben immer nur gespenstische und fremde Mächte im
Menschen wirksam erscheinen lassen. Sobald aber der Charakter als eingeübte Stellung-
nahme des Individuums zu den Gegebenheiten seines Lebens - zu denen auch seine kör-
perliche Konstitution gehört - begriffen wird, verwandeln sich alle statischen, dinghaften
Begriffe in dynamische, der Fetischcharakter und die Dinghaftigkeit der Anlagen, Triebe
und Charakterzüge in ebenso viele Formen menschlicher Stellungnahme. Die vermeintli-
che Naturgesetzlichkeit erscheint hier als Produkt der Lebensgeschichte. Hinter den Trie-
ben und Charakterzügen erscheinen die Interessen und Zwecke der Person. Interessen
und Zwecke aber ergeben sich aus einer Umweltbeziehung, sind nur in ihr und auf sie be-
zogen sinnvoll.
Charakter ist ein sozialer Begriff. Wir können, meint Adler, von einem Charakterzug
nur mit Rücksicht auf den Zusammenhang eines Menschen mit seiner Umwelt sprechen.
Die individuellen Besonderheiten des Charakters ergeben sich aus der einmaligen Situati-
on, in der sich jedes Individuum in Raum und Zeit an seinem Knüpfpunkt des Netzes
menschlicher Beziehungen befindet. Seine Ähnlichkeit mit anderen Charakteren - die als
Nationalcharakter, Berufscharakter, Familiencharakter und so fort bezeichnet wird -ergibt
sich aus denjenigen Umweltgegebenheiten, die das Individuum mit anderen teilt. Immer
aber werden Charakterzüge nur als auf die Zukunft gerichtete Vorkehrungs- und Siche-
rungsmaßnahmen des Individuums aus seiner ureigentlichen Lebensgeschichte heraus
verständlich werden. H. Jacoby [3]
Lernen, ohne es zu merken
Berliner Psychologe erforscht implizite Lernprozesse
Sie wollen Ihr Englisch auffrischen? Lesen Sie einen Roman. Auch wenn Sie nicht
alles verstehen, lernen Sie dennoch etwas. "Wir lernen eine Fremdsprache besser, wenn
wir ein Buch im Original lesen. Redewendungen prägen sich ein, ohne dass wir es mer-
ken", beschreibt Christian Rossnagel, Kognitionspsychologe an der FU Berlin, einen Effekt
unbewusster Lernprozesse.
Seit mehr als dreißig Jahren befassen sich Forscher mit dem so genannten implizi-
ten Lernen und versuchen herauszufinden, ob Menschen auch dann Regelwissen erwer-
Страницы
- « первая
- ‹ предыдущая
- …
- 130
- 131
- 132
- 133
- 134
- …
- следующая ›
- последняя »