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Akzentuierung. Dabei kann es entweder zu einer Verlegung der Akzentstelle kommen,
oder aber die sprecherische Realisierung der Akzente wird verändert. Hier ist vor allem auf
zwei Fälle hinzuweisen:
● die Demonstrativ- und Kontrastakzentuierung wird im Text oft verwendet. Dabei
muss nicht unbedingt ein direkter Gegensatz vorliegen.
● Wortgruppenakzente haben die neue Information als wichtig hervor. Ist etwas
bereits besprochen worden, war es also schon ein Thema der vorausgegangenen Äusse-
rung, so ist es nicht mehr neu. Die Inhaltswörter, die auf diesem Wege “thematisiert” wur-
den, tragen normalerweise keinen Akzent mehr.
Übungen.
1. Markieren Sie die Inhaltswörter.
Am Abend. Für eine gute Sache. Der Film beginnt erst nach acht. Müllers sind gest-
ern mit dem Auto an die See gefahren. Am Brunnen vor dem Tore. Der Markt hat kein
Gewissen. Fleiß ist des Glückes rechte Hand, Mässigkeit die linke.
2. Bestimmen Sie die Ergänzungen zu den Verben, unterstreichen Sie die durch Wortgrup-
penakzentuierung hervorzuhebenden Silben.
Nimm deine Tasche mit! Ich möchte einen Anzug kaufen. Sie schlugen ihre Feinde in
die Flucht. Der Brief wurde durch einen Boten geschickt. Der Lehrer musste schnell die
Hefte durchsehen. Ein Kunde will genau Bescheid wissen. Allzu keck liegt bald im Dreck.
Es sieht niemand gern in einen Essigtopf. Ein Narr sagt lachend die Wahrheit. Niemand ist
durch Betrug glücklich geworden.
3. Legen Sie die möglichen Akzentstellen fest. Begründen Sie ihre Entscheidung. (Tonban-
daufnahme)
a) Es war einmal ein Förster, der ging in den verboteten Wald auf die Jagd. Und wie
er in den Wald kam, hörte er schreien. Er ging dem Schreien nach und kam zu einem
Baum.
b) A: Ich möchte eine Jacke kaufen.
B: Welche bitte?
A: Die da. Hält die warm?
B: Ja, die ist besonders gut gefüttert.
A: Was soll sie denn kosten?
B: Hundertzwanzig.
A: Zu teuer; ausserdem ist sie zu schwer. Haben Sie nicht eine leichtere Jacke?
GLIEDERUNG UND RHYTMISIERUNG
Das Verstehen sprachlicher Äusserungen hängt in hohem Maße von deren Glied-
erung ab. Geschriebenes muss durch Satzzeichen, Gesprochenes durch Pausen zerlegt
werden.
Gliederung ist die Zerlegung einer Wortfolge durch durch Pausen in sinnvolle, inhalt-
lich bestimmte Einheiten (Wortgruppen). Sie ist ein wichtiges Mittel zur Strukturierung von
Texten.
Rhytmisierung ist keine einfache Zerlegung des Sprechstroms durch Pausen. Es ist
eine zur Gleichmässigkeit tendierende Gliederung. Ähnliches soll in ähnlichen Abständen
wiederholt werden. So werden die rhytmischen Gruppen – die Einheiten der Rhytmis-
ierung – auch dann als ähnlich empfunden, wenn sich ihre Silbenzahl geringfügig unter-
scheidet. Wir realisieren beim freien Sprechen – in freier Variation und nur der Tendenz
zum Gleichmass folgend – rhytmische Gruppen. Diese Gruppen sind Wortgruppen, die
einerseits inhaltlich, von unserer Aussageabsicht, und anderseits von den Rhytmis-
ierungsgewohnheiten im Deutschen bestimmt werden.
Die Besonderheit der Rhytmisierung im Deutschen ergibt sich vor allem aus der Art,
wie die Akzentuierung realisiert wird und wie daneben die akzentlosen Silben behandelt
16 Akzentuierung. Dabei kann es entweder zu einer Verlegung der Akzentstelle kommen, oder aber die sprecherische Realisierung der Akzente wird verändert. Hier ist vor allem auf zwei Fälle hinzuweisen: ● die Demonstrativ- und Kontrastakzentuierung wird im Text oft verwendet. Dabei muss nicht unbedingt ein direkter Gegensatz vorliegen. ● Wortgruppenakzente haben die neue Information als wichtig hervor. Ist etwas bereits besprochen worden, war es also schon ein Thema der vorausgegangenen Äusse- rung, so ist es nicht mehr neu. Die Inhaltswörter, die auf diesem Wege “thematisiert” wur- den, tragen normalerweise keinen Akzent mehr. Übungen. 1. Markieren Sie die Inhaltswörter. Am Abend. Für eine gute Sache. Der Film beginnt erst nach acht. Müllers sind gest- ern mit dem Auto an die See gefahren. Am Brunnen vor dem Tore. Der Markt hat kein Gewissen. Fleiß ist des Glückes rechte Hand, Mässigkeit die linke. 2. Bestimmen Sie die Ergänzungen zu den Verben, unterstreichen Sie die durch Wortgrup- penakzentuierung hervorzuhebenden Silben. Nimm deine Tasche mit! Ich möchte einen Anzug kaufen. Sie schlugen ihre Feinde in die Flucht. Der Brief wurde durch einen Boten geschickt. Der Lehrer musste schnell die Hefte durchsehen. Ein Kunde will genau Bescheid wissen. Allzu keck liegt bald im Dreck. Es sieht niemand gern in einen Essigtopf. Ein Narr sagt lachend die Wahrheit. Niemand ist durch Betrug glücklich geworden. 3. Legen Sie die möglichen Akzentstellen fest. Begründen Sie ihre Entscheidung. (Tonban- daufnahme) a) Es war einmal ein Förster, der ging in den verboteten Wald auf die Jagd. Und wie er in den Wald kam, hörte er schreien. Er ging dem Schreien nach und kam zu einem Baum. b) A: Ich möchte eine Jacke kaufen. B: Welche bitte? A: Die da. Hält die warm? B: Ja, die ist besonders gut gefüttert. A: Was soll sie denn kosten? B: Hundertzwanzig. A: Zu teuer; ausserdem ist sie zu schwer. Haben Sie nicht eine leichtere Jacke? GLIEDERUNG UND RHYTMISIERUNG Das Verstehen sprachlicher Äusserungen hängt in hohem Maße von deren Glied- erung ab. Geschriebenes muss durch Satzzeichen, Gesprochenes durch Pausen zerlegt werden. Gliederung ist die Zerlegung einer Wortfolge durch durch Pausen in sinnvolle, inhalt- lich bestimmte Einheiten (Wortgruppen). Sie ist ein wichtiges Mittel zur Strukturierung von Texten. Rhytmisierung ist keine einfache Zerlegung des Sprechstroms durch Pausen. Es ist eine zur Gleichmässigkeit tendierende Gliederung. Ähnliches soll in ähnlichen Abständen wiederholt werden. So werden die rhytmischen Gruppen – die Einheiten der Rhytmis- ierung – auch dann als ähnlich empfunden, wenn sich ihre Silbenzahl geringfügig unter- scheidet. Wir realisieren beim freien Sprechen – in freier Variation und nur der Tendenz zum Gleichmass folgend – rhytmische Gruppen. Diese Gruppen sind Wortgruppen, die einerseits inhaltlich, von unserer Aussageabsicht, und anderseits von den Rhytmis- ierungsgewohnheiten im Deutschen bestimmt werden. Die Besonderheit der Rhytmisierung im Deutschen ergibt sich vor allem aus der Art, wie die Akzentuierung realisiert wird und wie daneben die akzentlosen Silben behandelt
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