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der Gruppe. Der Melodiefall beginnt im allgemeinen in der Satzakzentsilbe. Folgen eine oder
mehrere akzentlose Silben, so erstreckt er sich über alle diese Silben.
2. innerhalb des Intonationsmusters ist der Melodieverlauf auch der jeweiligen
Akzentsilbe mit einer Verringerung der Lautstärke und einer Verlangsamung des
Sprechtempos verbunden.
3. in der letzen Akzentsilbe der rhytmischen Gruppen ist das Intonationsmuster
“Fallende Melodie” meist mit dem Intonationsmuster “Normale Akzentuierung” gekoppelt.
Es kann aber auch das Intonationsmuster “Emotionale Akzentuierung” eingesetzt werden
(Wer geht zum Bahnhof? (↓)-normale Akzentuierung; Du sollst das lesen! (↓)-emotionale
Akzentuierung);
4. die fallende Endmelodie sinkt im Deutschen bis an die untere Grenze des
Sprechstimmumfangs. Das Erreichen dieser sogenannten Lösungstiefe ist für die Stan-
dardaussprache des Deutschen charakteristisch.
Steigende Melodie
Die steigende Endmelodie wird eingesetzt,
● Wenn eine Äusserung als abgeschlossen und gleichzeitig als Frage gekenn-
zeichnet werden soll;
● Wenn sie persönlich wirken und demonstrativ die Kontaktaufnahme signalisieren
soll.
Das gilt für die Entscheidungs - (ohne Fragewort) und Ergänzungsfragen (mit Frage-
wort), auch für Aussage -, Ausrufe - und Wunschsätze, insbesondere wenn sie kürzer sind
und der Informationscharakter nicht schon durch die Entschiedenheit und Ausgedehntheit
der sprachlichen Formulierung im Vordergrund steht.
Die steigende Endmelodie entspringt offenbar einer gezielten Partnerhinwendung
des Sprechers. Wer seinem Hörer unverwechselbar kundtun will, dass er in erster Linie
an dem Kontakt gerade ihm gegenüber interessiert ist, tendiert dazu, die steigende
Endmelodie zu verwenden. Die steigende Endmelodie ist nicht an eine bestimmte Sat-
zart gebunden. Die Sprechabsichten können in Aussage -, Frage - und Auffor-
derungssätzen verwirklicht werden. Die steigende Endmelodie muss jedoch immer dann
als Merkmal der Frage benutzt werden, wenn aus dem Satzbau nicht hervorgeht, dass
die Äusserung als Frage zu verstehen ist. Der Fragecharakter wird besonders dann
deutlich, wenn die Silbe mit dem Wortgruppenakzent tiefer liegt als die vorausgehenden
und nachfolgenden Silben, d.h. wenn ein fallender Tonbruch vor und ein steigender Ton-
bruch nach der Akzentsilbe vorliegt (z. B. Sie fahren?(↑)). Die steigende Melodie kann
aber nicht jede grammatische Form oder Wortfolge zu einer fragenden Äusserung ma-
chen. In folgenden Fällen wirkt sie nicht als Fragesignal, sondern erzeugt Nebenbedeu-
tungen: Aufforderungen mit Befehlsformen werden durch steigende Melodie in ihrem
Aufforderungscharakter verstärkt (z. B. Wählen Sie!(↑)); Äusserungen mit Verbformen in
der 1. Person Singular Präsens und der 1. Person Plural Präsens erhalten durch die
steigende Endmelodie den Charakter der Zusicherung (z. B. Ich komme(↑)).
Die Vergrößerung des Melodiebereiches und des Melodieanstieges ist in der Tat das
wichtigste Merkmal einer emotionalen Akzentuierung.
Schwebende Melodie
Die schwebende Melodie wird benutzt, um rhytmische Gruppen als nichtab-
geschlossen zu kennzeichnen. Der Sprechende signalisiert mit dieser Melodie, dass seine
Äusserung unvollständig ist und nach einer Pause fortgesetzt wird. Dennoch sind einige
Besonderheiten zu beachten:
1. die schwebende Endmelodie ist innerhalb des entsprechenden Intonationsmuster
mit Lautheits-und Tempoveränderungen gekoppelt. Die Lautheit wird verringert und das
21 der Gruppe. Der Melodiefall beginnt im allgemeinen in der Satzakzentsilbe. Folgen eine oder mehrere akzentlose Silben, so erstreckt er sich über alle diese Silben. 2. innerhalb des Intonationsmusters ist der Melodieverlauf auch der jeweiligen Akzentsilbe mit einer Verringerung der Lautstärke und einer Verlangsamung des Sprechtempos verbunden. 3. in der letzen Akzentsilbe der rhytmischen Gruppen ist das Intonationsmuster “Fallende Melodie” meist mit dem Intonationsmuster “Normale Akzentuierung” gekoppelt. Es kann aber auch das Intonationsmuster “Emotionale Akzentuierung” eingesetzt werden (Wer geht zum Bahnhof? (↓)-normale Akzentuierung; Du sollst das lesen! (↓)-emotionale Akzentuierung); 4. die fallende Endmelodie sinkt im Deutschen bis an die untere Grenze des Sprechstimmumfangs. Das Erreichen dieser sogenannten Lösungstiefe ist für die Stan- dardaussprache des Deutschen charakteristisch. Steigende Melodie Die steigende Endmelodie wird eingesetzt, ● Wenn eine Äusserung als abgeschlossen und gleichzeitig als Frage gekenn- zeichnet werden soll; ● Wenn sie persönlich wirken und demonstrativ die Kontaktaufnahme signalisieren soll. Das gilt für die Entscheidungs - (ohne Fragewort) und Ergänzungsfragen (mit Frage- wort), auch für Aussage -, Ausrufe - und Wunschsätze, insbesondere wenn sie kürzer sind und der Informationscharakter nicht schon durch die Entschiedenheit und Ausgedehntheit der sprachlichen Formulierung im Vordergrund steht. Die steigende Endmelodie entspringt offenbar einer gezielten Partnerhinwendung des Sprechers. Wer seinem Hörer unverwechselbar kundtun will, dass er in erster Linie an dem Kontakt gerade ihm gegenüber interessiert ist, tendiert dazu, die steigende Endmelodie zu verwenden. Die steigende Endmelodie ist nicht an eine bestimmte Sat- zart gebunden. Die Sprechabsichten können in Aussage -, Frage - und Auffor- derungssätzen verwirklicht werden. Die steigende Endmelodie muss jedoch immer dann als Merkmal der Frage benutzt werden, wenn aus dem Satzbau nicht hervorgeht, dass die Äusserung als Frage zu verstehen ist. Der Fragecharakter wird besonders dann deutlich, wenn die Silbe mit dem Wortgruppenakzent tiefer liegt als die vorausgehenden und nachfolgenden Silben, d.h. wenn ein fallender Tonbruch vor und ein steigender Ton- bruch nach der Akzentsilbe vorliegt (z. B. Sie fahren?(↑)). Die steigende Melodie kann aber nicht jede grammatische Form oder Wortfolge zu einer fragenden Äusserung ma- chen. In folgenden Fällen wirkt sie nicht als Fragesignal, sondern erzeugt Nebenbedeu- tungen: Aufforderungen mit Befehlsformen werden durch steigende Melodie in ihrem Aufforderungscharakter verstärkt (z. B. Wählen Sie!(↑)); Äusserungen mit Verbformen in der 1. Person Singular Präsens und der 1. Person Plural Präsens erhalten durch die steigende Endmelodie den Charakter der Zusicherung (z. B. Ich komme(↑)). Die Vergrößerung des Melodiebereiches und des Melodieanstieges ist in der Tat das wichtigste Merkmal einer emotionalen Akzentuierung. Schwebende Melodie Die schwebende Melodie wird benutzt, um rhytmische Gruppen als nichtab- geschlossen zu kennzeichnen. Der Sprechende signalisiert mit dieser Melodie, dass seine Äusserung unvollständig ist und nach einer Pause fortgesetzt wird. Dennoch sind einige Besonderheiten zu beachten: 1. die schwebende Endmelodie ist innerhalb des entsprechenden Intonationsmuster mit Lautheits-und Tempoveränderungen gekoppelt. Die Lautheit wird verringert und das
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