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Sprachpflege in der Schweiz
Im Rahmen eines mehrsprachigen Staates bietet das Problem der Sprachnorm in
der Schweiz einen besonderen Aspekt, weil die Entwicklung der Hochsprache hier auf
die Ausbildung von Kantondialekten hinsteuert, die einen grossen Einfluss auf die
Hochsprache ausü ben. Darum werden in der Schweiz beide Sprachnormen gepflegt –
die Hochsprache und die Mundarten.
Es besteht eine grosse sprachpflegerische Aufgabe, jedem Deutschschweizer ein
gü ltiges Kriterium im Umgang mit der Sprache zu liefern und sein Sprachbewusstsein
zu entwickeln (Zibrowa 1995, S. 16).
Fritz Schäuffele, der sich hauptsächlich beim Schweizer Fernsehen mit den
Fragen der Sprachpflege befasst, schreibt:
"Der Deutschschweizer liest die Hochsprache mühelos, versteht sie meistens ohne
Schwierigkeit, aber selbst sprechen?! Nein, das nicht, das tut er in äusserster Not. Sie fragen ,
wieviel Prozent der Schweizer Hochdeutsch nur unvollkommen sprechen? Meine Antwort
(unü bertrieben!): 99,99%. Was ü brig bleibt, besteht aus Schauspielern, Auslandschweizer und
ein paar Pfarrherren und Wissenschaftlern" ( Schäuffele 1972, S.147// ebenda, S.16).
Die Sprachpflege basiert in der Schweiz:
1) auf dem "Deutschschweizerischen Sprachverein" und zahlreichen
Sprachberatungsstellen
2) auf Publikationen der Sprachpfleger und
3) auf sprachschöpferischer Tätigkeit der Schweizer Schriftsteller
Der "deutschschweizerische Sprachverein" gegrü ndet 1904 hat seine
Zweigstellen in Bern, Basel, Luzern, Zürich und in anderen Städten. Zu seinen
Mitgliedern gehören namhafte Grammatiker und Schriftsteller. Sie bemü hen sich um
die Problematik der Sprachnorm, indem sie
• Mitteilungen des Deutschschweizerischen Sprachvereins,
• die Zweimonatsschrift "Sprachspiegel",
• die Merkblä tter für Kaufleute, Korrekturen, Redakteure und Parlamentsleute
herausgeben,
• Wörterbücher und Grammatiken schaffen
und Sprachberatungsstellen leiten (Zibrowa 1995, S. 16).
Bei den Schweizer Klassikern (Gottfried Keller, Meyer, von Haller, Spitteler,
Bodner, Gessner u.a.) und modernen Schriftstellern (Hermann Hesse, Walter Mattias
Diggelmann, Fredrich Dürenmatt, Max Frisch, Adolf Muschg, Robert Walser u.a.m.)
sucht man mit Recht nach einem Maß stab der Sprachrichtigkeit.
Im Hinblick auf die Besonderheiten der heutigen deutschschweizerischen
Literatur kann man darauf hinweisen, dass seit den siebziger Jahren Schriftstellerinnen
auch in der deutschsprachigen Schweizer Literatur kraftvoll präsent sind. Andere
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15 Sprachpflege in der Schweiz Im Rahmen eines mehrsprachigen Staates bietet das Problem der Sprachnorm in der Schweiz einen besonderen Aspekt, weil die Entwicklung der Hochsprache hier auf die Ausbildung von Kantondialekten hinsteuert, die einen grossen Einfluss auf die Hochsprache ausü ben. Darum werden in der Schweiz beide Sprachnormen gepflegt – die Hochsprache und die Mundarten. Es besteht eine grosse sprachpflegerische Aufgabe, jedem Deutschschweizer ein gü ltiges Kriterium im Umgang mit der Sprache zu liefern und sein Sprachbewusstsein zu entwickeln (Zibrowa 1995, S. 16). Fritz Schäuffele, der sich hauptsächlich beim Schweizer Fernsehen mit den Fragen der Sprachpflege befasst, schreibt: "Der Deutschschweizer liest die Hochsprache mü helos, versteht sie meistens ohne Schwierigkeit, aber selbst sprechen?! Nein, das nicht, das tut er in äusserster Not. Sie fragen , wieviel Prozent der Schweizer Hochdeutsch nur unvollkommen sprechen? Meine Antwort (unü bertrieben!): 99,99%. Was ü brig bleibt, besteht aus Schauspielern, Auslandschweizer und ein paar Pfarrherren und Wissenschaftlern " ( Schäuffele 1972, S.147// ebenda, S.16). Die Sprachpflege basiert in der Schweiz: 1) auf dem "Deutschschweizerischen Sprachverein" und zahlreichen Sprachberatungsstellen 2) auf Publikationen der Sprachpfleger und 3) auf sprachschöpferischer Tätigkeit der Schweizer Schriftsteller Der "deutschschweizerische Sprachverein" gegrü ndet 1904 hat seine Zweigstellen in Bern, Basel, Luzern, Zü rich und in anderen Städten. Zu seinen Mitgliedern gehören namhafte Grammatiker und Schriftsteller. Sie bemü hen sich um die Problematik der Sprachnorm, indem sie • Mitteilungen des Deutschschweizerischen Sprachvereins, • die Zweimonatsschrift "Sprachspiegel", • die Merkblä tter fü r Kaufleute, Korrekturen, Redakteure und Parlamentsleute herausgeben, • Wörterbücher und Grammatiken schaffen und Sprachberatungsstellen leiten (Zibrowa 1995, S. 16). Bei den Schweizer Klassikern (Gottfried Keller, Meyer, von Haller, Spitteler, Bodner, Gessner u.a.) und modernen Schriftstellern (Hermann Hesse, Walter Mattias Diggelmann, Fredrich Dü renmatt, Max Frisch, Adolf Muschg, Robert Walser u.a.m.) sucht man mit Recht nach einem Maß stab der Sprachrichtigkeit. Im Hinblick auf die Besonderheiten der heutigen deutschschweizerischen Literatur kann man darauf hinweisen, dass seit den siebziger Jahren Schriftstellerinnen auch in der deutschsprachigen Schweizer Literatur kraftvoll präsent sind. Andere PDF created with FinePrint pdfFactory Pro trial version http://www.fineprint.com
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