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beiden Beispiele zeigen, dass die interdialektalen Ausgleichsprozesse nicht automatisch 
zu grösserer Standardnähe fü hren - doch gilt natü rlich auch hier, dass ein 
standardnäheres Heteronym höhere Durchsetzungschancen hat" (Haas 1990, S.327). 
Während also die Lautung nach wie vor eher dezentralisiert bleibt, so W. Haas, 
machen sich die nivellierenden Kräfte im Wortschatz stark geltend.  
Formenlehre und Syntax, die klassischen Abteilungen der Grammatik nehmen 
eine Zwischenstellung ein. Es scheint so zu sein, dass die Grammatik gegen 
standardsprachliche Einflusse recht resistent ist: Zusammen mit der Lautung ist sie fü r 
die Sprecher offenbar Garant der sprachlichen Identität einer Ä usserung (ebenda, 
S.327). 
Was die Syntax anbetrifft, muss man betonen, dass es eine ganze Reihe von 
schweizerischen Besonderheiten gibt: 
•  Verwendung des Artikels beim Namen 
 de Schteffan Schmidheini 
•  Ausdruck des Genitivverhä ltnisses mit der Präposition von: 
d Froog vom wältwite Umwältschutz 
die Frage des weltweiten Umweltschutzes 
•  Relativer Anschluss mit der Partikel wo: 
s Konzept, wo [… ] wäägwiisend isch 
•  Stellung der infiniten Prä dikatsteile im Nebensatz: 
Dass d Froog [… ] nid cha trennt wäärde: 
nicht getrennt werden kann 
Wichtig! 
"Wir stellen also fest, dass die  linguistische Identitä t der schweizerdeutschen 
Mundart heute vor allem durch die Lautung und die "Grammatik" garantiert wird. 
Der  Wortschatz dagegen wird in wichtigen Lebensbereichen immer 
standarddeutscher und internationaler". (Haas 1995, 329) 
"Disco Pigs" 
[Ausschnitt aus "Disco Pigs" (1996) von Enda Walsh, Basler  Ü bersetzung von 1998, 
junges Theater Basel (unten standardsprachliche Ü bertragung)]. 
1. Runt: Dä Pig sch fach viil z schlau für dä Tankzwärg! Dä Typ verzieht dä 
Frässi wie Härdöpfelschtock mit vrdruggt  Ä rbsli, lueg aabe uff dä Pig undä säit: " I 
gloube, [sic] du kennsch mi chline Brü etsch" 
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         beiden Beispiele zeigen, dass die interdialektalen Ausgleichsprozesse nicht automatisch
         zu grösserer Standardnähe fü hren - doch gilt natü rlich auch hier, dass ein
         standardnäheres Heteronym höhere Durchsetzungschancen hat" (Haas 1990, S.327).
              Während also die Lautung nach wie vor eher dezentralisiert bleibt, so W. Haas,
         machen sich die nivellierenden Kräfte im Wortschatz stark geltend.
               Formenlehre und Syntax, die klassischen Abteilungen der Grammatik nehmen
         eine Zwischenstellung ein. Es scheint so zu sein, dass die Grammatik gegen
         standardsprachliche Einflusse recht resistent ist: Zusammen mit der Lautung ist sie fü r
         die Sprecher offenbar Garant der sprachlichen Identität einer Ä usserung (ebenda,
         S.327).
              Was die Syntax anbetrifft, muss man betonen, dass es eine ganze Reihe von
         schweizerischen Besonderheiten gibt:
               •  Verwendung des Artikels beim Namen
                de Schteffan Schmidheini
               • Ausdruck des Genitivverhä ltnisses mit der Präposition von:
               d Froog vom wältwite Umwältschutz
               die Frage des weltweiten Umweltschutzes
               • Relativer Anschluss mit der Partikel wo:
               s Konzept, wo [… ] wäägwiisend isch
               •  Stellung der infiniten Prä dikatsteile im Nebensatz:
               Dass d Froog [… ] nid cha trennt wäärde:
               nicht getrennt werden kann
               Wichtig!
               "Wir stellen also fest, dass die linguistische Identitä t der schweizerdeutschen
         Mundart heute vor allem durch die Lautung und die "Grammatik" garantiert wird.
               Der Wortschatz dagegen wird in wichtigen Lebensbereichen immer
         standarddeutscher und internationaler". (Haas 1995, 329)
                                               "Disco Pigs"
                [Ausschnitt aus "Disco Pigs" (1996) von Enda Walsh, Basler Ü bersetzung von 1998,
         junges Theater Basel (unten standardsprachliche Ü bertragung)].
               1. Runt: Dä Pig sch fach viil z schlau fü r dä Tankzwärg! Dä Typ verzieht dä
         Frässi wie Härdöpfelschtock mit vrdruggt Ä rbsli, lueg aabe uff dä Pig undä säit: " I
         gloube, [sic] du kennsch mi chline Brü etsch"
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