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Schon 1844 setzte Johann Strauß Sohn (1825–1899) dem Vater
als Konkurrent ein eigenes Orchester entgegen, das er als blendender
Geiger anführte. Johann Strauß Sohn gilt als der „Walzerkönig“, er ist
jener Meister, der die Tänze seiner Zeit zu symphonischer Größe em-
porhob, mit mitreißenden Themen ausstattete, orchestralen Glanz.
Charme und eine musikalische Vergeistigung dieser Materie ohneglei-
chen vermittelte. Bekannt ist Richard Wagners Ausspruch über Johann
Strauß, er sei der „musikalischste Schädel Europas“. Bald reflektierend,
bald parodierend sind Strauß' Tänze ein Leitfaden durch das Zeitge-
schehen jener Jahrzehnte. Im Mittelpunkt stehen die Walzer („Früh-
lingsstimmen“-Walzer, „Accelerationen“-Walzer, „Rosen aus dem Sü-
den“ usw.). Als „heimliche Nationalhymne Österreichs“ wird in aller
Welt der Walzer „An der schönen blauen Donau“ bezeichnet, das welt-
weit wohl bekannteste Musikstück.
Der Walzer als Form reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Das
Neue, Aufpeitschende beim Tanzer der Walzer war nun – im Gegensatz
zur Distanz der Tanzender bei den älteren stilisierten Tänzen – die voll-
kommene Begegnung der Tänzer, das Aneinanderklammern beim
schwindelnden Drehen, das Gefühl eines Rausches ohne Ende. Denn
nichts sei schmerzlicher und widersinniger als: „dass ein Walzer zu En-
de ist... das Ende des Walzers ist für die Tanzenden ein Trauma ... der
getanzte Walzer ist Selbstbehauptung ... intensives Erlebnis des Da-
seins“, so urteilte der Schriftsteller und Kunstkritiker Hans Weigel. Die
erste erfolgreiche Operette von Johann Strauß war „Indigo“ (1871), als
krönende Höhepunkte werden „Die Fledermaus“ (1874) und „Der Zi-
geunerbaron“ (1885) gewertet. Man sprach vom „Goldenen Zeitalter“
der Operette. Die beiden Brüder von Johann, Josef (1827-1870) und
Eduard Strauß (1835–1916), errangen als Kapellmeister wie auch als
Komponisten Bedeutung; von Josef stammt u.a. der harmonisch aparte
Walzer „Sphärenklänge“. Vom Wiener Institut für Strauß-Forschung
wird ein Verzeichnis aller Werke von Johann Strauß Sohn erstellt. An
einer Gesamtausgabe der Werke von Johann Strauß wird von den Ver-
lagen Bärenreiter und Doblinger gearbeitet.
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• Welche Assoziationen ruft bei ihnen das Wort “MUSIK” hervor?
• Versuchen sie Wörter und Ausdrücke den entsprechenden Be-
griffen zuzuordnen.
Epochen
Musikin-
strumente
musikalische
Tätigkeit
Musikgat-
tungen
Musik-
wirkung
MUSIK
Schon 1844 setzte Johann Strauß Sohn (1825–1899) dem Vater • Welche Assoziationen ruft bei ihnen das Wort “MUSIK” hervor? als Konkurrent ein eigenes Orchester entgegen, das er als blendender Geiger anführte. Johann Strauß Sohn gilt als der „Walzerkönig“, er ist jener Meister, der die Tänze seiner Zeit zu symphonischer Größe em- porhob, mit mitreißenden Themen ausstattete, orchestralen Glanz. Musik- Charme und eine musikalische Vergeistigung dieser Materie ohneglei- wirkung chen vermittelte. Bekannt ist Richard Wagners Ausspruch über Johann Strauß, er sei der „musikalischste Schädel Europas“. Bald reflektierend, Musikgat- bald parodierend sind Strauß' Tänze ein Leitfaden durch das Zeitge- tungen schehen jener Jahrzehnte. Im Mittelpunkt stehen die Walzer („Früh- lingsstimmen“-Walzer, „Accelerationen“-Walzer, „Rosen aus dem Sü- den“ usw.). Als „heimliche Nationalhymne Österreichs“ wird in aller Welt der Walzer „An der schönen blauen Donau“ bezeichnet, das welt- weit wohl bekannteste Musikstück. musikalische Der Walzer als Form reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück. Das MUSIK Tätigkeit Neue, Aufpeitschende beim Tanzer der Walzer war nun – im Gegensatz zur Distanz der Tanzender bei den älteren stilisierten Tänzen – die voll- kommene Begegnung der Tänzer, das Aneinanderklammern beim schwindelnden Drehen, das Gefühl eines Rausches ohne Ende. Denn nichts sei schmerzlicher und widersinniger als: „dass ein Walzer zu En- Musikin- de ist... das Ende des Walzers ist für die Tanzenden ein Trauma ... der strumente getanzte Walzer ist Selbstbehauptung ... intensives Erlebnis des Da- seins“, so urteilte der Schriftsteller und Kunstkritiker Hans Weigel. Die Epochen erste erfolgreiche Operette von Johann Strauß war „Indigo“ (1871), als krönende Höhepunkte werden „Die Fledermaus“ (1874) und „Der Zi- geunerbaron“ (1885) gewertet. Man sprach vom „Goldenen Zeitalter“ der Operette. Die beiden Brüder von Johann, Josef (1827-1870) und Eduard Strauß (1835–1916), errangen als Kapellmeister wie auch als Komponisten Bedeutung; von Josef stammt u.a. der harmonisch aparte Walzer „Sphärenklänge“. Vom Wiener Institut für Strauß-Forschung • Versuchen sie Wörter und Ausdrücke den entsprechenden Be- wird ein Verzeichnis aller Werke von Johann Strauß Sohn erstellt. An griffen zuzuordnen. einer Gesamtausgabe der Werke von Johann Strauß wird von den Ver- lagen Bärenreiter und Doblinger gearbeitet. 17 18
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