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typologische Verfahren von W.M. Mokienko überschneiden sich darin, dass beide
Methoden sowohl auf das phraseologische Material der Dialekte als auch auf das
Material der früheren Zeitperioden der Sprachen zurückgreifen.
Relativ feine Unterschiede zwischen den beiden Vegleichsverfahren
ergeben sich daraus, dass R. Eckert den Akzent auf den lexikalischen Aspekt
setzt; er geht davon aus, dass die Komponenten der phraseologischen
Wendungen nicht nur als leere Gebilde, sondern als Wörter, die allerdings
semantisch und grammatisch starke Veränderungen erfahren haben, betrachtet
werden sollen, deswegen geht er bei seinen Analysen viel tiefer auf die
Geschichte der Sprachen ein [Eckert 1982].
Bei W.M. Mokienko wird in einer sehr prägnanten Form vor allem der
formal-strukturelle Aspekt deutlich, der auf der Untersuchung der Variabilität der
Komponenten und der Veränderlichkeit der Struktur aufbaut.
Entlehnung in der Phraseologie
Den phraseologischen Fragen der Entlehnungen im Russischen (aus dem
Griechischen, Lateinischen, Französischen und Deutschen) ist relativ spät eine ein-
zige Monographie von E.Soloducho gewidmet [Soloducho 1977]. Soloducho ver-
steht unter Entlehnung die Verwendung fremder (phonologischer, morpholo-
gischer, syntaktischer, lexikalischer, semantischer) sprachlicher Elemente im Rus-
sischen und darüber hinaus auch die Entlehnung fremdsprachlicher (ausländischer)
Realien, Bilder und Ideen, in denen Spezialitäten fremdsprachlicher Völker aus-
gedrückt sind [Soloducho 1977: 6].
Für Soloducho ist zudem der Typ der phraseologischen “Calques” ein Son-
dertyp der phraseologischen Entlehnung; Calques entstehen bei totaler und par-
tieller Wiedergabe von Struktur und Bedeutung fremdsrachlicher (meist phrase-
ologischer) Prototypen mit Hilfe der entlehnenden Sprache.
Insbesondere behandelt Soloducho:
1) Calques aus dem Lateinischen im Englischen, Französischen und
Calques aus dem Französischen im Englischen und Russischen;
2) eigentliche Biblismen und “Mythologismen”;
3) semantische phraseologische Entlehnungen.
Entlehnung ist ein historischer Vorgang und ein historisches Faktum.
Prototyp und Resultat können hier bei der Beschreibung des Lehnprozesses
nicht getrennt werden.
Die Bestimmung des Ausgangspunktes, d.h. des Prototyps macht allerdings
Schwierigkeiten. Migrationen von Phraseologismen verlangen eingehende histo-
rische Biographien der einzelnen Phraseologismen in verschiedenen Sprachen und
kontrastierenden Kulturkreisen: phraseologische Entlehnungen können mündlich
durch den direkten Sprachkontakt über längere oder kürzere Zeit oder schriftlich
durch ökonomisch-kulturelle Beziehung entstehen.
Das Russische weist im wesentlichen folgende Epochen von Kontakten
der beiden genannten Arten auf:
1) skandinavisch-ostslawisch in vorschriftlicher Zeit;
2) byzantinisch, südslawisch, westslawisch der Übersetzerzeit seit dem 10. Jh;
3) Mongolen 13-15. Jh.;
4) Handelsbeziehungen mit Deutschland seit dem 14 Jh;
5) Griechen und Südslawen in Moskau 15. Jh.;
11 typologische Verfahren von W.M. Mokienko überschneiden sich darin, dass beide Methoden sowohl auf das phraseologische Material der Dialekte als auch auf das Material der früheren Zeitperioden der Sprachen zurückgreifen. Relativ feine Unterschiede zwischen den beiden Vegleichsverfahren ergeben sich daraus, dass R. Eckert den Akzent auf den lexikalischen Aspekt setzt; er geht davon aus, dass die Komponenten der phraseologischen Wendungen nicht nur als leere Gebilde, sondern als Wörter, die allerdings semantisch und grammatisch starke Veränderungen erfahren haben, betrachtet werden sollen, deswegen geht er bei seinen Analysen viel tiefer auf die Geschichte der Sprachen ein [Eckert 1982]. Bei W.M. Mokienko wird in einer sehr prägnanten Form vor allem der formal-strukturelle Aspekt deutlich, der auf der Untersuchung der Variabilität der Komponenten und der Veränderlichkeit der Struktur aufbaut. Entlehnung in der Phraseologie Den phraseologischen Fragen der Entlehnungen im Russischen (aus dem Griechischen, Lateinischen, Französischen und Deutschen) ist relativ spät eine ein- zige Monographie von E.Soloducho gewidmet [Soloducho 1977]. Soloducho ver- steht unter Entlehnung die Verwendung fremder (phonologischer, morpholo- gischer, syntaktischer, lexikalischer, semantischer) sprachlicher Elemente im Rus- sischen und darüber hinaus auch die Entlehnung fremdsprachlicher (ausländischer) Realien, Bilder und Ideen, in denen Spezialitäten fremdsprachlicher Völker aus- gedrückt sind [Soloducho 1977: 6]. Für Soloducho ist zudem der Typ der phraseologischen “Calques” ein Son- dertyp der phraseologischen Entlehnung; Calques entstehen bei totaler und par- tieller Wiedergabe von Struktur und Bedeutung fremdsrachlicher (meist phrase- ologischer) Prototypen mit Hilfe der entlehnenden Sprache. Insbesondere behandelt Soloducho: 1) Calques aus dem Lateinischen im Englischen, Französischen und Calques aus dem Französischen im Englischen und Russischen; 2) eigentliche Biblismen und “Mythologismen”; 3) semantische phraseologische Entlehnungen. Entlehnung ist ein historischer Vorgang und ein historisches Faktum. Prototyp und Resultat können hier bei der Beschreibung des Lehnprozesses nicht getrennt werden. Die Bestimmung des Ausgangspunktes, d.h. des Prototyps macht allerdings Schwierigkeiten. Migrationen von Phraseologismen verlangen eingehende histo- rische Biographien der einzelnen Phraseologismen in verschiedenen Sprachen und kontrastierenden Kulturkreisen: phraseologische Entlehnungen können mündlich durch den direkten Sprachkontakt über längere oder kürzere Zeit oder schriftlich durch ökonomisch-kulturelle Beziehung entstehen. Das Russische weist im wesentlichen folgende Epochen von Kontakten der beiden genannten Arten auf: 1) skandinavisch-ostslawisch in vorschriftlicher Zeit; 2) byzantinisch, südslawisch, westslawisch der Übersetzerzeit seit dem 10. Jh; 3) Mongolen 13-15. Jh.; 4) Handelsbeziehungen mit Deutschland seit dem 14 Jh; 5) Griechen und Südslawen in Moskau 15. Jh.;
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