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a) Im Russischen sind Komponenten, die auβerhalb von Phraseologismen
nicht anzutreffen sind, häufiger (ca 1000 russische gegenüber 350 deutschen
Beispielen). Von diesen formal an die Phraseologismen gebundenen Elementen
sind im Russischen etwa 600 Adjektive und 100 Verben (die fürs Russische
charakteristischen Typen закадычный друг (“Busen-Freund”), бить в баклуши,
жить из кулька в рогожку, у кого-либо купило притупило, алтынного вора
вешают, а полтинного чествуют, у тороватого дяди денег нет, а бога-
тый скуп, im Deutschen sind diese Typen – klipp und klar oder Maulaffen
feilhalten (=gaffen, müβig zuschauen) – selten).
b) die deutschen Komponenten weisen unvergleichlich mehr Nominalkom-
posita auf (das Russische affigiert dafür viel häufiger). So trifft man Typen wie mit
jm auf dem Kriegsfuβ stehen (= mit jm über längere Zeit Streit haben), oder jm
den Fehdehandschuh hinwerfen (= jn herausfordern, jm den Kampf ansagen,
geh.) u.ä. noch und noch, selten aber im Russischen живая летопись “eine le-
bendige Chronik”( =für jn, der alle Geschehnisse kennt).
c) die Aktivität der Komponenten, in Phraseologismen aufzutreten, ist
1,5 mal höher im Deutschen; im Russischen ist der Komponentenbestand viel-
fältiger. Grund dafür ist, nach Reichstein, die hohe Phraseologismusaktivität
folgender deutschen Verben: sein, haben, machen, kommen, gehen, sitzen,
bringen, geraten, die zusammen an 30 % aller deutschen Phraseologismen be-
teiligt sind (z.B. Pech haben, in der Tinte sitzen, in die roten/ schwarzen Zahlen
geraten (= Verluste/ Gewinne machen) usw.).
d) das heiβt nun auch, dass im Deutschen die Verben in Phraseologismen
in ihrer Bedeutungsfunktion relativ abstrakt und unifiziert auftreten. Das Rus-
sische kennt dafür bedeutend mehr nominale Abstrakta: душа, шум, сила, вид,
дело, случай (z.B. у кого-либо душа нараспашку, чужая душа – потемки,
кто-либо душа компании, сила духа).
e) Im Deutschen ist die Festigkeit des Komponentenbestandes eines Phra-
seologismus niedriger als im Russischen: das Deutsche weist, nach Reichstein,
mehr Varianten auf vom Typ:
Die Karre läuft nicht (= etw. ist völlig in Unordnung, ausweglose Situation)
läuft schief
steckt im Dreck
hat sich verfahren
2. Struktur-syntaktischer Aspekt
Nach den Zählungen von Reichstein weist das Deutsche einen höheren
Prozentsatz verbaler Phraseologismen auf: 75 % gegenüber Russisch 55%.
Beide Sprachen zeigen eine Vorliebe für einfache syntaktische Wortver-
bindungschemata. Dreigradige Dependenzen des Typs делить шкуру неубитого
медведя “das Fell des nicht erschlagenen Bären teilen” sind bereits selten.
Typisch fürs Deutsche sind Konstruktionen wie nicht umzubringen sein
(=allen Belastungen standhalten), nichts zu sagen haben (=nicht berechtigt sein,
Befehle, Weisungen zu erteilen) gegenüber den russischen Besonderheiten wie
спустя рукава (Partizipialkonstruktion), печки-лавочки (ohne Konjuktion).
3. Struktur-semantischer Aspekt (semantische Organisation)
14 a) Im Russischen sind Komponenten, die auβerhalb von Phraseologismen nicht anzutreffen sind, häufiger (ca 1000 russische gegenüber 350 deutschen Beispielen). Von diesen formal an die Phraseologismen gebundenen Elementen sind im Russischen etwa 600 Adjektive und 100 Verben (die fürs Russische charakteristischen Typen закадычный друг (“Busen-Freund”), бить в баклуши, жить из кулька в рогожку, у кого-либо купило притупило, алтынного вора вешают, а полтинного чествуют, у тороватого дяди денег нет, а бога- тый скуп, im Deutschen sind diese Typen – klipp und klar oder Maulaffen feilhalten (=gaffen, müβig zuschauen) – selten). b) die deutschen Komponenten weisen unvergleichlich mehr Nominalkom- posita auf (das Russische affigiert dafür viel häufiger). So trifft man Typen wie mit jm auf dem Kriegsfuβ stehen (= mit jm über längere Zeit Streit haben), oder jm den Fehdehandschuh hinwerfen (= jn herausfordern, jm den Kampf ansagen, geh.) u.ä. noch und noch, selten aber im Russischen живая летопись “eine le- bendige Chronik”( =für jn, der alle Geschehnisse kennt). c) die Aktivität der Komponenten, in Phraseologismen aufzutreten, ist 1,5 mal höher im Deutschen; im Russischen ist der Komponentenbestand viel- fältiger. Grund dafür ist, nach Reichstein, die hohe Phraseologismusaktivität folgender deutschen Verben: sein, haben, machen, kommen, gehen, sitzen, bringen, geraten, die zusammen an 30 % aller deutschen Phraseologismen be- teiligt sind (z.B. Pech haben, in der Tinte sitzen, in die roten/ schwarzen Zahlen geraten (= Verluste/ Gewinne machen) usw.). d) das heiβt nun auch, dass im Deutschen die Verben in Phraseologismen in ihrer Bedeutungsfunktion relativ abstrakt und unifiziert auftreten. Das Rus- sische kennt dafür bedeutend mehr nominale Abstrakta: душа, шум, сила, вид, дело, случай (z.B. у кого-либо душа нараспашку, чужая душа – потемки, кто-либо душа компании, сила духа). e) Im Deutschen ist die Festigkeit des Komponentenbestandes eines Phra- seologismus niedriger als im Russischen: das Deutsche weist, nach Reichstein, mehr Varianten auf vom Typ: Die Karre läuft nicht (= etw. ist völlig in Unordnung, ausweglose Situation) läuft schief steckt im Dreck hat sich verfahren 2. Struktur-syntaktischer Aspekt Nach den Zählungen von Reichstein weist das Deutsche einen höheren Prozentsatz verbaler Phraseologismen auf: 75 % gegenüber Russisch 55%. Beide Sprachen zeigen eine Vorliebe für einfache syntaktische Wortver- bindungschemata. Dreigradige Dependenzen des Typs делить шкуру неубитого медведя “das Fell des nicht erschlagenen Bären teilen” sind bereits selten. Typisch fürs Deutsche sind Konstruktionen wie nicht umzubringen sein (=allen Belastungen standhalten), nichts zu sagen haben (=nicht berechtigt sein, Befehle, Weisungen zu erteilen) gegenüber den russischen Besonderheiten wie спустя рукава (Partizipialkonstruktion), печки-лавочки (ohne Konjuktion). 3. Struktur-semantischer Aspekt (semantische Organisation)
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