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2.1. Volläquivalenz bedeutet volle Übereinstimmung in der Semantik (deno-
tative Bedeutung und Konnotation, in Kollokabilität und Valenz, im LE-Typ, glei-
ches oder ähnliches Bild, gleiche oder ähnliche Motiviertheit):
russ. строить на песке – dt. auf Sand bauen
russ. играть с огнем – dt. mit dem Feuer spielen
russ. носить на руках – dt. auf Händen tragen
2.2. Teiläquivalenz liegt vor bei Nichtabdeckung der vollen Sememstruktur
der AS-Lexikoneinheit durch das Äquivalent, bei Unterschieden in der Konnota-
tion, bei Abweichungen in der Formativstruktur (anderes Bild), bei Abweichungen
vom LE-Typ, wenn denotative Bedeutung und Konnotation gewahrt bleiben:
Russ. стреляный воробей – dt. ein alter Hase (sein)
Russ. китайская грамота – dt. böhmische Dörfer
Russ.утереть нос кому–либо – dt. jn in die Tasche stecken
2.3. Ersatzäquivalenz liegt vor, wenn die Semantik der AS-Lexikoneinheit
nur mit Hilfe einer Definition oder Umschreibung in Form einer Kollokation oder
mit Hilfe einer allgemeinen Paraphrase ohne konnotative Entsprechung wieder-
gegeben werden kann, wenn der LE-Typ nicht beibehalten werden kann, z.B.
Phrasem durch ein Einwortlexem bzw Mehrwortlexem bzw. eine Kollokation
ohne Bild und Konnotation. Z.B.:
russ. перемывать косточки – dt. jn durchhecheln
russ. вертеться как белка в колесе – dt. (nur noch) rotieren
russ. сплошь и рядом – dt. andauernd
dt. jm geht das Licht auf – russ. кого-либо осенило
dt. verdienen mit einem grossen V schreiben – russ. ставить материаль-
ную выгоду на первое место
dt. sein Sparschwein schlachten – russ. пустить в ход свои сбережения
2.4. Nichtäquivalenz liegt vor, wenn die Semantik, besonders die denotative
Bedeutung nicht übereinstimmt. Wenn Kongruenz im Formativ vorliegt, der De-
notationsbereich aber differiert, liegt ein besonderer Fall von Nichtäquivalenz vor,
den man als “falschen Freund” bezeichnet. Z.B.: russ. битый час (=eine Ewig-
keit) und dt. eine geschlagene Stunde, oder russ. от случая к случаю (=ab und
zu) und dt. von Fall zu Fall (=in jedem Einzelfall)
M.Heesch hat die vier Äquivalenztypen von O. Kade auf die Phraseologie
angewandt. Er unterscheidet (mit geringfügig modifizierter Reihenfolge):
1. die totale Äquivalenz (in semantischer und pragmatischer Hinsicht);
2. die approximative Äquivalenz (mit gewissen Unterschieden in seman-
tischer und pragmatischer Hinsicht);
3. die fakultative Äquivalenz (bei mehreren ZS-Äquivalenten);
4. die Null-Äquivalenz, wobei es sich bei den ZS-Äquivalenten sowohl um
Phraseologismen als auch um Wörter handeln kann.
A.Kunin spricht von monoäquivalenter phraseologischer Entsprechung, die
total oder partiell sein kann, und von selektiver äquivalenter phraseologischer
Entsprechung, die sich in der Phrasemsubstitution äuβert [runin 1984].
Zum Problem der Äquivalenz aus phraseographischer Sicht nehmen auch
Autoren des “Kurzen Russisch-deutschen phraseologischen Wörterbuchs”
[1977] Stellung. An Wiedergabemöglichkeiten russischer Phraseme ergeben sich:
1. direkte phraseologische Äquivalente: закрывать глаза на что-либо
=die Augen vor etw. verschlieβen;
21 2.1. Volläquivalenz bedeutet volle Übereinstimmung in der Semantik (deno- tative Bedeutung und Konnotation, in Kollokabilität und Valenz, im LE-Typ, glei- ches oder ähnliches Bild, gleiche oder ähnliche Motiviertheit): russ. строить на песке – dt. auf Sand bauen russ. играть с огнем – dt. mit dem Feuer spielen russ. носить на руках – dt. auf Händen tragen 2.2. Teiläquivalenz liegt vor bei Nichtabdeckung der vollen Sememstruktur der AS-Lexikoneinheit durch das Äquivalent, bei Unterschieden in der Konnota- tion, bei Abweichungen in der Formativstruktur (anderes Bild), bei Abweichungen vom LE-Typ, wenn denotative Bedeutung und Konnotation gewahrt bleiben: Russ. стреляный воробей – dt. ein alter Hase (sein) Russ. китайская грамота – dt. böhmische Dörfer Russ.утереть нос кому–либо – dt. jn in die Tasche stecken 2.3. Ersatzäquivalenz liegt vor, wenn die Semantik der AS-Lexikoneinheit nur mit Hilfe einer Definition oder Umschreibung in Form einer Kollokation oder mit Hilfe einer allgemeinen Paraphrase ohne konnotative Entsprechung wieder- gegeben werden kann, wenn der LE-Typ nicht beibehalten werden kann, z.B. Phrasem durch ein Einwortlexem bzw Mehrwortlexem bzw. eine Kollokation ohne Bild und Konnotation. Z.B.: russ. перемывать косточки – dt. jn durchhecheln russ. вертеться как белка в колесе – dt. (nur noch) rotieren russ. сплошь и рядом – dt. andauernd dt. jm geht das Licht auf – russ. кого-либо осенило dt. verdienen mit einem grossen V schreiben – russ. ставить материаль- ную выгоду на первое место dt. sein Sparschwein schlachten – russ. пустить в ход свои сбережения 2.4. Nichtäquivalenz liegt vor, wenn die Semantik, besonders die denotative Bedeutung nicht übereinstimmt. Wenn Kongruenz im Formativ vorliegt, der De- notationsbereich aber differiert, liegt ein besonderer Fall von Nichtäquivalenz vor, den man als “falschen Freund” bezeichnet. Z.B.: russ. битый час (=eine Ewig- keit) und dt. eine geschlagene Stunde, oder russ. от случая к случаю (=ab und zu) und dt. von Fall zu Fall (=in jedem Einzelfall) M.Heesch hat die vier Äquivalenztypen von O. Kade auf die Phraseologie angewandt. Er unterscheidet (mit geringfügig modifizierter Reihenfolge): 1. die totale Äquivalenz (in semantischer und pragmatischer Hinsicht); 2. die approximative Äquivalenz (mit gewissen Unterschieden in seman- tischer und pragmatischer Hinsicht); 3. die fakultative Äquivalenz (bei mehreren ZS-Äquivalenten); 4. die Null-Äquivalenz, wobei es sich bei den ZS-Äquivalenten sowohl um Phraseologismen als auch um Wörter handeln kann. A.Kunin spricht von monoäquivalenter phraseologischer Entsprechung, die total oder partiell sein kann, und von selektiver äquivalenter phraseologischer Entsprechung, die sich in der Phrasemsubstitution äuβert [runin 1984]. Zum Problem der Äquivalenz aus phraseographischer Sicht nehmen auch Autoren des “Kurzen Russisch-deutschen phraseologischen Wörterbuchs” [1977] Stellung. An Wiedergabemöglichkeiten russischer Phraseme ergeben sich: 1. direkte phraseologische Äquivalente: закрывать глаза на что-либо =die Augen vor etw. verschlieβen;
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