Защита окружающей среды. Вершинина Н.А - 24 стр.

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ren zur Erosion von Böden und Gebäuden, rufen das Waldsterben
hervor.
Tschernobyl
Am 26. 04. 1986 erreichte der Reaktor Nr. 4 des Atomkraft-
werkes Tschernobyl das Hundertfache seiner Nennleistung. Die
Brennstäbe barsten, eine gewaltige Explosion hob das Dach des Ge-
bäudes hoch, blaurötliche Flammen erhellten den Nachthimmel, ton-
nenweise wurden hochradioaktiver Brennstoff und verstrahlte Beton-
brocken aus dem brodelnden Inferno emporgeschleudert. Eine radio-
aktive Staubwolke stieg bis in die Stratosphäre und driftete um die
Welt, legte sich auf Wälder, Felder, Städte, Dörfer, vergiftete Men-
schen, Tiere und Trinkwasserreservoire. Wenige Tage nach der bis-
lang größten Katastrophe der zivilen Atomindustrie erteilte die dama-
lige sowjetische Führung den Katastrophenmanagern den Auftrag, die
Folgen der Katastrophe zu liquidieren, d.h. durchgegangenen Reaktor
zu begraben und die Strahlenschäden soweit wie möglich zu beseiti-
gen.
Unfall von Tschernobyl ist nach seinem Ausmaß der Folge-
schäden auf unserem Planeten eine der gewaltigsten Katastrophen in
der Geschichte Menschheit. Mehr als 70% des Territoriums Weiß-
russlands sind von Katastrophe im benachbarten Tschernobyl betrof-
fen. Doch auch heute so vielen Jahren nach der Katastrophe werden
immer noch neue Areale entdeckt, die durch den Fallout von Tscher-
nobyl verstrahlt sind, Gebiete, in denen Menschen bislang glaubten,
gefahrlos wohnen zu können, wo Vieh auf die Weiden getrieben und
Getreide angebaut wird.
Über 500 Dörfer in der Umgebung von Gomel und Mogiljow
sind mit Cäsium 137, Strontium und Plutonium verseucht, radioakti-
ver Staub lauert in Seen und Flüßen. Es gibt heute eine Karte, in der
die betroffenen Gebiete als "abzusiedelnde" unbewohnbare Regionen
oder Sperrzonen gekennzeichnet sind.
In 530 Ortschaften wird der zulässige Wert der radioaktiver Be-
strahlung für Milch um das Zehnfache überschritten. In privaten
Landwirtschaften wurden sogar hundertfache Grenzüberschreitungen
festgestellt. Die Kinder trinken noch immer in den verseuchten Zonen
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radioaktiv belastete Milch. Warnungen hat es gegeben, aber bringt
eine Bäuerin es wirklich über Herz, die Milch, die sie eben gemolken
hat, wegzuschütten und das Tag für Tag? Dazu sei angemerkt, dass
die weißrussische Landbevölkerung so gut wie keinen Tee trinkt. Sie
bevorzugt nach wie vor Birkensaft, Kompott und als Hausgetränk die
frische Milch von der eigenen Kuh.
Als man endlich die ganze Tragweite des Geschehens erkannt
hatte, behalf man sich damit, die Kinder in der Schule einzusperren.
Das Essen wurde aus anderen Gegenden herbeigeschafft. So war es in
den ersten Monaten nach der Katastrophe.
Für das weithin gescheiterte Bemühen, die kontaminierten Flä-
chen wieder nutzbar und bewohnbar zu machen, ist der monströse
Aufwand nichts weiter, als nutzlose Strahlenkosmetik. Es steht auch
jetzt fest, dass der um die Reaktor-Ruine gebaute Sarkophag zu einem
unkalkulierbaren Risiko geworden ist. Das schwere Betongehäuse
droht zu bersten und abzusinken mit dann wahrscheinlich verheeren-
den Folgen für die Trinkwasserversorgung der Region.
Es gab damals im ganzen Land keine geeignete Schutzklei-
dung, keine Geigerzähler. Zu den Aufräumungsarbeiten wurden ins-
gesamt viele Hunderttausende Menschen herankomandiert. Damals
gab es keine Kontrolle der Verstrahlung, die Menschen fingen an,
krank zu werden und zu sterben. Alle Beteiligten haben das giftige
langstrahlende Plutonium eingeatmet. Eine sehr starke Strahlenbelas-
tung wirkt sich als erstes auf das Herz- und Gefäßsystem aus. Die
Herzkranzgefäße werden in Mitleidenschaft gezogen, dann die inne-
ren Organe wie etwa die Nieren. Der vorher starke und vitale Mensch
wird schwach und müde. Gefäßkrämpfe führen zu schrecklichen
Kopfschmerzen. Zu den Folgen der äußeren Verstrahlung kommen
die Strahlenmengen durch die Radionuklide, die in den Körper einge-
drungen sind. Die Liquidatoren atmeten das Plutonium ein, vor dem
keine Atemmaske schützen konnte, sie schädigten damit ihre Lungen,
den Magen-Darmtrakt, sie bekommen immer mehr Geschwüre. Bei
der Explosion in Tschernobyl wurden 520 verschiedene Radionuklide
freigesetzt, darunter auch so langlebige wie Plutonium. Das ist im
Effekt schrecklicher als die Explosion einer Atombombe.
ren zur Erosion von Böden und Gebäuden, rufen das Waldsterben            radioaktiv belastete Milch. Warnungen hat es gegeben, aber bringt
hervor.                                                                  eine Bäuerin es wirklich über Herz, die Milch, die sie eben gemolken
                                                                         hat, wegzuschütten und das Tag für Tag? Dazu sei angemerkt, dass
       Tschernobyl                                                       die weißrussische Landbevölkerung so gut wie keinen Tee trinkt. Sie
       Am 26. 04. 1986 erreichte der Reaktor Nr. 4 des Atomkraft-        bevorzugt nach wie vor Birkensaft, Kompott und als Hausgetränk die
werkes Tschernobyl das Hundertfache seiner Nennleistung. Die             frische Milch von der eigenen Kuh.
Brennstäbe barsten, eine gewaltige Explosion hob das Dach des Ge-                Als man endlich die ganze Tragweite des Geschehens erkannt
bäudes hoch, blaurötliche Flammen erhellten den Nachthimmel, ton-        hatte, behalf man sich damit, die Kinder in der Schule einzusperren.
nenweise wurden hochradioaktiver Brennstoff und verstrahlte Beton-       Das Essen wurde aus anderen Gegenden herbeigeschafft. So war es in
brocken aus dem brodelnden Inferno emporgeschleudert. Eine radio-        den ersten Monaten nach der Katastrophe.
aktive Staubwolke stieg bis in die Stratosphäre und driftete um die              Für das weithin gescheiterte Bemühen, die kontaminierten Flä-
Welt, legte sich auf Wälder, Felder, Städte, Dörfer, vergiftete Men-     chen wieder nutzbar und bewohnbar zu machen, ist der monströse
schen, Tiere und Trinkwasserreservoire. Wenige Tage nach der bis-        Aufwand nichts weiter, als nutzlose Strahlenkosmetik. Es steht auch
lang größten Katastrophe der zivilen Atomindustrie erteilte die dama-    jetzt fest, dass der um die Reaktor-Ruine gebaute Sarkophag zu einem
lige sowjetische Führung den Katastrophenmanagern den Auftrag, die       unkalkulierbaren Risiko geworden ist. Das schwere Betongehäuse
Folgen der Katastrophe zu liquidieren, d.h. durchgegangenen Reaktor      droht zu bersten und abzusinken mit dann wahrscheinlich verheeren-
zu begraben und die Strahlenschäden soweit wie möglich zu beseiti-       den Folgen für die Trinkwasserversorgung der Region.
gen.                                                                             Es gab damals im ganzen Land keine geeignete Schutzklei-
       Unfall von Tschernobyl ist nach seinem Ausmaß der Folge-          dung, keine Geigerzähler. Zu den Aufräumungsarbeiten wurden ins-
schäden auf unserem Planeten eine der gewaltigsten Katastrophen in       gesamt viele Hunderttausende Menschen herankomandiert. Damals
der Geschichte Menschheit. Mehr als 70% des Territoriums Weiß-           gab es keine Kontrolle der Verstrahlung, die Menschen fingen an,
russlands sind von Katastrophe im benachbarten Tschernobyl betrof-       krank zu werden und zu sterben. Alle Beteiligten haben das giftige
fen. Doch auch heute so vielen Jahren nach der Katastrophe werden        langstrahlende Plutonium eingeatmet. Eine sehr starke Strahlenbelas-
immer noch neue Areale entdeckt, die durch den Fallout von Tscher-       tung wirkt sich als erstes auf das Herz- und Gefäßsystem aus. Die
nobyl verstrahlt sind, Gebiete, in denen Menschen bislang glaubten,      Herzkranzgefäße werden in Mitleidenschaft gezogen, dann die inne-
gefahrlos wohnen zu können, wo Vieh auf die Weiden getrieben und         ren Organe wie etwa die Nieren. Der vorher starke und vitale Mensch
Getreide angebaut wird.                                                  wird schwach und müde. Gefäßkrämpfe führen zu schrecklichen
       Über 500 Dörfer in der Umgebung von Gomel und Mogiljow            Kopfschmerzen. Zu den Folgen der äußeren Verstrahlung kommen
sind mit Cäsium 137, Strontium und Plutonium verseucht, radioakti-       die Strahlenmengen durch die Radionuklide, die in den Körper einge-
ver Staub lauert in Seen und Flüßen. Es gibt heute eine Karte, in der    drungen sind. Die Liquidatoren atmeten das Plutonium ein, vor dem
die betroffenen Gebiete als "abzusiedelnde" unbewohnbare Regionen        keine Atemmaske schützen konnte, sie schädigten damit ihre Lungen,
oder Sperrzonen gekennzeichnet sind.                                     den Magen-Darmtrakt, sie bekommen immer mehr Geschwüre. Bei
       In 530 Ortschaften wird der zulässige Wert der radioaktiver Be-   der Explosion in Tschernobyl wurden 520 verschiedene Radionuklide
strahlung für Milch um das Zehnfache überschritten. In privaten          freigesetzt, darunter auch so langlebige wie Plutonium. Das ist im
Landwirtschaften wurden sogar hundertfache Grenzüberschreitungen         Effekt schrecklicher als die Explosion einer Atombombe.
festgestellt. Die Kinder trinken noch immer in den verseuchten Zonen

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