Защита окружающей среды. Вершинина Н.А - 36 стр.

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Abfallwirtschaft
Wie in anderen Industriestaaten war auch in Deutschland die
Kehrseite des enormen Wirtschaftswachstums ein kaum mehr zu be-
wältigendes Müllaufkommen. Begleiterscheinung war in vielen Fällen
die massive Schädigung von Böden und des Grundwassers, weil
Schadstoffe jahrelang nicht sachgerecht entsorgt wurden. Die geschä-
digten Flächen machten teure Sanierungen erforderlich.
Einen entscheidenden Schritt weg vom Prinzip der Abfallbesei-
tigung hin zu einer Kreislaufwirtschaft bildet das 1996 in Kraft getre-
tene Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Dessen Ziel ist die Scho-
nung der Rohstoffressourcen, die Entwicklung abfallarmer Produkte
und – langfristig – die grundlegende Umgestaltung des Konsum- und
Produktionssystems zu einer Kreislaufwirtschaft.
Es gilt das Verursacherprinzip – wer Produkte herstellt oder
vertreibt, die Abfall erzeugen, muss diesen auch wieder zurückneh-
men und verwerten. Mit der so genannten Verpackungsverordnung
wurde das Prinzip, nach dem der Hersteller oder der Vertreiber eines
Produkts für dessen Entsorgung verantwortlich ist, erstmals rechtlich
festgelegt. Praktiziert wird die Verpackungsverordnung durch das
"Duale System Deutschland", welches gebrauchte Verpackungen
beim Verbraucher abholt und dann verwertet. Das Duale System wird
von den Unternehmen finanziert, die den entsprechenden Abfall pro-
duzieren. Ein spezielles Kennzeichen, der "Grüne Punkt", zeigt dem
Verbraucher, dass die Verpackung für die Entsorgung über das Duale
System geeignet ist. Allein im Jahre 1999 wurden rund 5,7 Millionen
Tonnen Verpackungsabfälle wieder eingesammelt – annähernd 80
Kilogramm je Einwohner.
Für leere Batterien – ein besonders aufwendig zu entsorgendes
Produkt – oder auch für Altautos gelten besondere Regelungen. Das-
selbe gilt z. B. auch für Kühlschränke und Fernsehgeräte. Sie müssen
an bestimmte Sammelstellen gebracht werden oder werden bei den
Haushalten abgeholt. In gesonderten Containern werden Glas und Pa-
pier gesammelt und wieder verwertet. Bei graphisch gebrauchtem Pa-
pier wurde 1998 eine Verwertungsquote von über 80 Prozent erreicht.
Die Gesamtmenge des im Jahre 2001 gesammelten Altpapiers gibt der
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung mit 14 Millionen
72
Tonnen an – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um fünf Pro-
zent. Auch in der Bauwirtschaft nimmt der Anteil der wieder verwer-
teten Stoffe zu. Fast 72 Prozent des angefallenen Bauschutts werden
nicht auf Halden gekippt, sondern zu neuen Baustoffen aufbereitet.
Auch Bioabfälle werden gesammelt und verwertet – 1990 etwa
eine Million Tonnen, 1997 wurden bereits rund 7,5 Millionen Tonnen
der Verwertung zugeführt.
Der Umweltschutz als internationale Aufgabe
In besonders eklatanter Weise manifestiert sich die weltweite
Verantwortung bei Maßnahmen zum Klimaschutz. Das entschiedene
deutsche Engagement für das In-Kraft-Treten des Kyoto-Protokolls
zeigt, wie unverzichtbar wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz
sind. Von besonderer Bedeutung ist für die Bundesregierung auch die
Verhinderung von Umweltdumping im internationalen Wettbewerb.
Der Schutz der Umwelt ist eines der Kriterien für die Vergabe
von Mitteln bei der Entwicklungszusammenarbeit. Nachhaltigkeit bei
der Förderung des Aufbaus in den Entwicklungsländern macht Um-
weltschutz zu einer unabdingbaren Voraussetzung. Der hohe Standard
der deutschen Umwelttechnologie kommt dem Gebot der Nachhaltig-
keit in besonderer Weise entgegen. "Länder wie Deutschland müssen
auch Entfaltungsmöglichkeiten für die weniger entwickelten Länder
schaffen. Das geht nur, wenn wir uns von unserem überbordenden
Ressourcenverbrauch verabschieden", fasst UBA-Präsident Troge die
internationale Verantwortung der Industrieländer für den Umwelt-
schutz zusammen.
Umweltschutz als Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor in
Deutschland
1998 gab es insgesamt 1,3 Millionen Beschäftigte im Umwelt-
bereich in Deutschland – das entspricht einem Anteil von rund vier
Prozent an der Gesamtzahl der Beschäftigten. Etwa zwei Drittel dieser
Arbeitsplätze sind dem Dienstleistungssektor zuzurechnen. Besonders
hohe Zuwachsraten werden für die Zukunft in den Bereichen Energie-
einsparung und Wärmeschutz erwartet. Allein hier wird sich die Zahl
der Beschäftigten nach Schätzungen des Umweltbundesamtes von
       Abfallwirtschaft                                                   Tonnen an – eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um fünf Pro-
       Wie in anderen Industriestaaten war auch in Deutschland die        zent. Auch in der Bauwirtschaft nimmt der Anteil der wieder verwer-
Kehrseite des enormen Wirtschaftswachstums ein kaum mehr zu be-           teten Stoffe zu. Fast 72 Prozent des angefallenen Bauschutts werden
wältigendes Müllaufkommen. Begleiterscheinung war in vielen Fällen        nicht auf Halden gekippt, sondern zu neuen Baustoffen aufbereitet.
die massive Schädigung von Böden und des Grundwassers, weil                      Auch Bioabfälle werden gesammelt und verwertet – 1990 etwa
Schadstoffe jahrelang nicht sachgerecht entsorgt wurden. Die geschä-      eine Million Tonnen, 1997 wurden bereits rund 7,5 Millionen Tonnen
digten Flächen machten teure Sanierungen erforderlich.                    der Verwertung zugeführt.
       Einen entscheidenden Schritt weg vom Prinzip der Abfallbesei-
tigung hin zu einer Kreislaufwirtschaft bildet das 1996 in Kraft getre-          Der Umweltschutz als internationale Aufgabe
tene Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz. Dessen Ziel ist die Scho-           In besonders eklatanter Weise manifestiert sich die weltweite
nung der Rohstoffressourcen, die Entwicklung abfallarmer Produkte         Verantwortung bei Maßnahmen zum Klimaschutz. Das entschiedene
und – langfristig – die grundlegende Umgestaltung des Konsum- und         deutsche Engagement für das In-Kraft-Treten des Kyoto-Protokolls
Produktionssystems zu einer Kreislaufwirtschaft.                          zeigt, wie unverzichtbar wirksame Maßnahmen zum Klimaschutz
       Es gilt das Verursacherprinzip – wer Produkte herstellt oder       sind. Von besonderer Bedeutung ist für die Bundesregierung auch die
vertreibt, die Abfall erzeugen, muss diesen auch wieder zurückneh-        Verhinderung von Umweltdumping im internationalen Wettbewerb.
men und verwerten. Mit der so genannten Verpackungsverordnung                    Der Schutz der Umwelt ist eines der Kriterien für die Vergabe
wurde das Prinzip, nach dem der Hersteller oder der Vertreiber eines      von Mitteln bei der Entwicklungszusammenarbeit. Nachhaltigkeit bei
Produkts für dessen Entsorgung verantwortlich ist, erstmals rechtlich     der Förderung des Aufbaus in den Entwicklungsländern macht Um-
festgelegt. Praktiziert wird die Verpackungsverordnung durch das          weltschutz zu einer unabdingbaren Voraussetzung. Der hohe Standard
"Duale System Deutschland", welches gebrauchte Verpackungen               der deutschen Umwelttechnologie kommt dem Gebot der Nachhaltig-
beim Verbraucher abholt und dann verwertet. Das Duale System wird         keit in besonderer Weise entgegen. "Länder wie Deutschland müssen
von den Unternehmen finanziert, die den entsprechenden Abfall pro-        auch Entfaltungsmöglichkeiten für die weniger entwickelten Länder
duzieren. Ein spezielles Kennzeichen, der "Grüne Punkt", zeigt dem        schaffen. Das geht nur, wenn wir uns von unserem überbordenden
Verbraucher, dass die Verpackung für die Entsorgung über das Duale        Ressourcenverbrauch verabschieden", fasst UBA-Präsident Troge die
System geeignet ist. Allein im Jahre 1999 wurden rund 5,7 Millionen       internationale Verantwortung der Industrieländer für den Umwelt-
Tonnen Verpackungsabfälle wieder eingesammelt – annähernd 80              schutz zusammen.
Kilogramm je Einwohner.
       Für leere Batterien – ein besonders aufwendig zu entsorgendes            Umweltschutz als Wirtschafts- und Beschäftigungsfaktor in
Produkt – oder auch für Altautos gelten besondere Regelungen. Das-        Deutschland
selbe gilt z. B. auch für Kühlschränke und Fernsehgeräte. Sie müssen            1998 gab es insgesamt 1,3 Millionen Beschäftigte im Umwelt-
an bestimmte Sammelstellen gebracht werden oder werden bei den            bereich in Deutschland – das entspricht einem Anteil von rund vier
Haushalten abgeholt. In gesonderten Containern werden Glas und Pa-        Prozent an der Gesamtzahl der Beschäftigten. Etwa zwei Drittel dieser
pier gesammelt und wieder verwertet. Bei graphisch gebrauchtem Pa-        Arbeitsplätze sind dem Dienstleistungssektor zuzurechnen. Besonders
pier wurde 1998 eine Verwertungsquote von über 80 Prozent erreicht.       hohe Zuwachsraten werden für die Zukunft in den Bereichen Energie-
Die Gesamtmenge des im Jahre 2001 gesammelten Altpapiers gibt der         einsparung und Wärmeschutz erwartet. Allein hier wird sich die Zahl
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung mit 14 Millionen           der Beschäftigten nach Schätzungen des Umweltbundesamtes von

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