ВУЗ:
Составители:
Рубрика:
75
tiert, Industrieländer bleiben? Anders als die nur international lösba-
ren Probleme Ozonloch und Treibhauseffekt fällt diese Frage zuerst in
unsere nationale Zuständigkeit und Verantwortung. Die Erhaltung
unseres Waldes ist nicht nur für den deutschen Seelenhaushalt wich-
tig, sondern auch für das materielle Überleben.
(Aus Christian Schütze: Wenn Europas Wälder schwinden,
Süddeutsche Zeitung vom 2.13. März 1987, überarbeitet)
Umwelttechnologien "made in Germany"
Environmental Technologies (ET) – Umwelttechnologien – ge-
hört die Zukunft: Deutsche Unternehmen stehen weltweit mit an der
Spitze der Entwicklung, ihre Lösungen sind international gefragt. Ein
Grund dafür: Die hohen Umweltstandards im eigenen Land. Hans-
Nikolaus Lauer, Geschäftsführer des Internationalen Transferzent-
rums für Umwelttechnik (ITUT) in Leipzig, stellt den deutschen
Markt für Umwelttechnologie vor.
Umweltschutz-Technologien und Umwelt Know-how sind in-
ternational zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft gewor-
den. Nahezu jedes fünfte auf dem Weltmarkt gehandelte Umweltpro-
dukt kommt aus Deutschland. Nach Angaben des Umweltbundesam-
tes (UBA) nimmt Deutschland beim weltweiten Export von Umwelt-
technik einen Spitzenplatz ein. Der Export von Umweltschutzgütern
wird mit rund 35 Milliarden Mark und einem überdurchschnittlichen
Wachstum angegeben, wobei diese Zahlen sich ausschließlich auf den
traditionellen "nachsorgenden" (end-of-pipe) Bereich beziehen. Im
internationalen Vergleich belegt Deutschland mit zirka 10 000 Betrie-
ben eine Spitzenposition, wenn auch deutlich hinter den USA, in de-
nen rund 30 000 Firmen (dazu noch etwa 80 000 kommunalwirt-
schaftliche Unternehmen) tätig sind. Die Mehrzahl der Betriebe sind
kleine und mittelständische Unternehmen, die aufgrund ihres hohen
Spezialisierungsgrades für annähernd jedes in der Praxis auftretende
Problem eine umwelttechnische Lösung finden.
Ein weiterer Grund für den hohen Entwicklungsstand der deut-
schen Umwelttechnik sind die gesetzlich streng geregelten Umwelt-
standards. Hohe Immissionsstandards im Rahmen der Genehmigung
von Industrieanlagen, der flächendeckend vorgeschriebene Anschluss-
76
und Entsorgungszwang für kommunale Abfälle und Abwässer, ver-
bunden mit monetären Maßnahmen wie einem Bußgeld- und Abga-
bensystem einerseits, aber auch immer wichtiger werdenden finanziel-
len Anreizen zur Verminderungen von Umweltbelastungen, führen zu
ständigen Weiterentwicklungen. Die Impulse für die Entwicklung
neuer Produkte schlagen sich auch auf die Anzahl der Umweltschutz-
patente nieder. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Anzahl der jähr-
lich angemeldeten Patente um mehr als das Vierfache. So kommt der-
zeit jedes zweite beim Europäischen Patentamt (EPA) in München
angemeldete Umweltschutzpatent von deutschen Firmen.
Führend sind in Deutschland immer noch die Abfall- und Ab-
wassertechnologien, als klassische Felder der Umwelttechnik. In die-
sen beiden Bereichen hat sich der Umsatz seit 1985 auf 75 Milliarden
Mark verdoppelt; der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirt-
schaft (BDE) rechnet bis zum Jahr 2005 mit einem weiteren Umsatz-
wachstum auf schätzungsweise 200 Milliarden Mark.
Abwasserentsorgung: Klassiker unter den ETs
In Deutschland ist die kommunale Abwasserentsorgung eine
zentrale Aufgabe, die den Kommunen oder sonstigen zur Abwasser-
beseitigung verpflichteten Gebietskörperschaften unterliegt. Die Qua-
lität des Abwassers, die bei der Behandlung erreicht werden muss, ist
im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und der Abwasserverordnung vor-
geschrieben. Dort ist beispielsweise der Abbau organischer Fracht
(CSB, BSB) bei der Abwasserbehandlung geregelt. Eine zweistufige
Abwasserbehandlung mit mechanisch/chemischer und biologischer
(dritte Stufe) Behandlung ist seit vielen Jahren Stand der Technik.
Große Klärwerke wurden in der Vergangenheit bereits für eine
Nährstoff-Eliminierung ausgelegt, bei mittleren bis kleineren erfolgt
dies sukzessiv. Nach der aktuellen Gesetzgebung haben Kläranlagen,
mit denen mehr als 10 000 Einwohnerwerte (EW) entsorgt werden,
eine dritte Reinigungsstufe zu betreiben, mit der Phosphor und Stick-
stoff biologisch eliminiert werden können, um die Eutrophierung der
Binnengewässer zu bekämpfen.
Abfallentsorgung: Differenzierte Lösungen
tiert, Industrieländer bleiben? Anders als die nur international lösba- und Entsorgungszwang für kommunale Abfälle und Abwässer, ver- ren Probleme Ozonloch und Treibhauseffekt fällt diese Frage zuerst in bunden mit monetären Maßnahmen wie einem Bußgeld- und Abga- unsere nationale Zuständigkeit und Verantwortung. Die Erhaltung bensystem einerseits, aber auch immer wichtiger werdenden finanziel- unseres Waldes ist nicht nur für den deutschen Seelenhaushalt wich- len Anreizen zur Verminderungen von Umweltbelastungen, führen zu tig, sondern auch für das materielle Überleben. ständigen Weiterentwicklungen. Die Impulse für die Entwicklung (Aus Christian Schütze: Wenn Europas Wälder schwinden, neuer Produkte schlagen sich auch auf die Anzahl der Umweltschutz- Süddeutsche Zeitung vom 2.13. März 1987, überarbeitet) patente nieder. Innerhalb von zehn Jahren stieg die Anzahl der jähr- lich angemeldeten Patente um mehr als das Vierfache. So kommt der- Umwelttechnologien "made in Germany" zeit jedes zweite beim Europäischen Patentamt (EPA) in München Environmental Technologies (ET) – Umwelttechnologien – ge- angemeldete Umweltschutzpatent von deutschen Firmen. hört die Zukunft: Deutsche Unternehmen stehen weltweit mit an der Führend sind in Deutschland immer noch die Abfall- und Ab- Spitze der Entwicklung, ihre Lösungen sind international gefragt. Ein wassertechnologien, als klassische Felder der Umwelttechnik. In die- Grund dafür: Die hohen Umweltstandards im eigenen Land. Hans- sen beiden Bereichen hat sich der Umsatz seit 1985 auf 75 Milliarden Nikolaus Lauer, Geschäftsführer des Internationalen Transferzent- Mark verdoppelt; der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirt- rums für Umwelttechnik (ITUT) in Leipzig, stellt den deutschen schaft (BDE) rechnet bis zum Jahr 2005 mit einem weiteren Umsatz- Markt für Umwelttechnologie vor. wachstum auf schätzungsweise 200 Milliarden Mark. Umweltschutz-Technologien und Umwelt Know-how sind in- ternational zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft gewor- Abwasserentsorgung: Klassiker unter den ETs den. Nahezu jedes fünfte auf dem Weltmarkt gehandelte Umweltpro- In Deutschland ist die kommunale Abwasserentsorgung eine dukt kommt aus Deutschland. Nach Angaben des Umweltbundesam- zentrale Aufgabe, die den Kommunen oder sonstigen zur Abwasser- tes (UBA) nimmt Deutschland beim weltweiten Export von Umwelt- beseitigung verpflichteten Gebietskörperschaften unterliegt. Die Qua- technik einen Spitzenplatz ein. Der Export von Umweltschutzgütern lität des Abwassers, die bei der Behandlung erreicht werden muss, ist wird mit rund 35 Milliarden Mark und einem überdurchschnittlichen im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) und der Abwasserverordnung vor- Wachstum angegeben, wobei diese Zahlen sich ausschließlich auf den geschrieben. Dort ist beispielsweise der Abbau organischer Fracht traditionellen "nachsorgenden" (end-of-pipe) Bereich beziehen. Im (CSB, BSB) bei der Abwasserbehandlung geregelt. Eine zweistufige internationalen Vergleich belegt Deutschland mit zirka 10 000 Betrie- Abwasserbehandlung mit mechanisch/chemischer und biologischer ben eine Spitzenposition, wenn auch deutlich hinter den USA, in de- (dritte Stufe) Behandlung ist seit vielen Jahren Stand der Technik. nen rund 30 000 Firmen (dazu noch etwa 80 000 kommunalwirt- Große Klärwerke wurden in der Vergangenheit bereits für eine schaftliche Unternehmen) tätig sind. Die Mehrzahl der Betriebe sind Nährstoff-Eliminierung ausgelegt, bei mittleren bis kleineren erfolgt kleine und mittelständische Unternehmen, die aufgrund ihres hohen dies sukzessiv. Nach der aktuellen Gesetzgebung haben Kläranlagen, Spezialisierungsgrades für annähernd jedes in der Praxis auftretende mit denen mehr als 10 000 Einwohnerwerte (EW) entsorgt werden, Problem eine umwelttechnische Lösung finden. eine dritte Reinigungsstufe zu betreiben, mit der Phosphor und Stick- Ein weiterer Grund für den hohen Entwicklungsstand der deut- stoff biologisch eliminiert werden können, um die Eutrophierung der schen Umwelttechnik sind die gesetzlich streng geregelten Umwelt- Binnengewässer zu bekämpfen. standards. Hohe Immissionsstandards im Rahmen der Genehmigung von Industrieanlagen, der flächendeckend vorgeschriebene Anschluss- Abfallentsorgung: Differenzierte Lösungen 75 76
Страницы
- « первая
- ‹ предыдущая
- …
- 36
- 37
- 38
- 39
- 40
- …
- следующая ›
- последняя »