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Biogas ist CO
2
-neutral
Die Gewinnung von Biogas ist eine uralte Geschichte, die der
Natur abgeschaut wurde. Biogas bildet sich überall dort, wo organi-
sches Material in feuchter Umgebung und unter Luftausschluss durch
die Stoffwechselaktivität von natürlichen Methanbakterien verrottet,
zum Beispiel in Mooren oder in Sümpfen. Das dabei entstehende
brennbare Methangas kann zur Energiegewinnung herangezogen wer-
den.
Da Biogas ein Abbauprodukt organischer Substanzen ist, wird
bei seiner Verbrennung – im Gegensatz zu fossiler Energie – nur die
Menge an Kohlendioxid freigesetzt, die vorher bereits durch die
Pflanzen gebunden wurde. Kohlendioxid gilt als Hauptverursacher
des globalen Treibhauseffekts.
Vom Landwirt zum Energiewirt
Unterstützt durch staatliche Förderprogramme könnten
Deutschlands Landwirte – traditionell mit der Produktion von Nah-
rungsmitteln beauftragt – bald auch zu Energiewirten werden. Einige
von ihnen haben sich schon dafür entschieden. Insgesamt gibt es
deutschlandweit rund 1.900 Biogasanlagen, die jedoch nicht alle auf
landwirtschaftlichen Höfen stehen. Denn prinzipiell ist die Betreibung
von Biogasanlagen überall dort sinnvoll, wo große Mengen an organi-
schem Abfall anfallen. Zunehmend werden in Deutschland daher auch
kommunale Anlagen zur Gewinnung von Biogas aus Biomüll in Be-
trieb genommen.
Wie entsteht nun die Energie aus der Güllegrube? Dazu wird
die Gülle zunächst in einem Behälter gesammelt. Von dort wird der
Flüssigmist über eine Pumpe in regelmäßigen Abständen in den Gär-
behälter transportiert, wo dann der Vergärungsprozess zu Biogas statt-
findet. Da dieser Prozess eine Temperatur zwischen 30 und 40° Celsi-
us erfordert, der Gärbehälter also beheizt werden muss, geht von der
gewonnenen Energie ein Teil verloren. Der Rest, der nach der Gärung
übrig bleibt – das Gärsubstrat –, wird verwendet wie bekannt: als
Dünger für Wiesen und Felder.
Solange das Biogas nur im Heizkessel verbrannt werden konn-
te, war seine Gewinnung eine in wirtschaftlicher Hinsicht nur wenig
lohnende Angelegenheit. Inzwischen verfügen aber die meisten
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Betreiber einer Biogasanlage über ein so genanntes Blockheiz-
kraftwerk, in dem Kraft- und Wärmeerzeugung gekoppelt sind: Ein
Generator, der von einem Gasmotor angetrieben wird, erzeugt Strom.
Die dabei entstehende Abwärme wird gleichzeitig für Heizzwecke
genutzt. Auf diese Weise kann der Landwirt nicht nur seinen eigenen
Bedarf an Strom und Heizenergie decken. Jedes Kilowatt Strom, was
er darüber hinaus erzeugt, kann er in das öffentliche Stromnetz ein-
speisen, deren Betreiber per Gesetz dazu verpflichtet sind, die regene-
rativ erzeugte Energie zu einem festgeschriebenen Preis abzunehmen.
Das Potenzial ist noch lange nicht erschöpft
Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Natur-
schutz und Reaktorsicherheit (BMU) ist in der energetischen Biomas-
senutzung derzeit eine Aufbruchstimmung zu verzeichnen, wie die
Bundesrepublik sie vor rund zehn Jahren auf dem Sektor der Wind-
energie erlebte. Um den Energiesektor Biogas weiter zu stärken, hat
die Bundesregierung verschiedene Instrumente eingesetzt. So trat am
28. Juni 2001 die Biomasseverordnung in Kraft, in der erstmals gere-
gelt ist, welche Stoffe überhaupt als Biomasse gelten, welche techni-
schen Verfahren zugelassen sind und welche Umweltan-
forderungen gestellt werden.
Flankiert wird die Biomasseverordnung durch das Erneuerbare-
Energien-Gesetz, in dem die Abnahme und die Mindestvergütung für
ins öffentliche Netz eingespeisten "Ökostrom" garantiert wird. Die
Errichtung und Erweiterung von Anlagen zur Gewinnung und Nut-
zung von Biogas aus Biomasse zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung
wird vom Bund zudem im Rahmen des Förderprogramms "Maßnah-
men zur Nutzung erneuerbarer Energien" finanziell unterstützt.
Und auch den Anrainern von landwirtschaftlichen Nutzflächen
ist geholfen, denn Gülle, die vergoren wurde, stinkt nicht mehr so.
Biogas ist CO2-neutral Betreiber einer Biogasanlage über ein so genanntes Blockheiz- Die Gewinnung von Biogas ist eine uralte Geschichte, die der kraftwerk, in dem Kraft- und Wärmeerzeugung gekoppelt sind: Ein Natur abgeschaut wurde. Biogas bildet sich überall dort, wo organi- Generator, der von einem Gasmotor angetrieben wird, erzeugt Strom. sches Material in feuchter Umgebung und unter Luftausschluss durch Die dabei entstehende Abwärme wird gleichzeitig für Heizzwecke die Stoffwechselaktivität von natürlichen Methanbakterien verrottet, genutzt. Auf diese Weise kann der Landwirt nicht nur seinen eigenen zum Beispiel in Mooren oder in Sümpfen. Das dabei entstehende Bedarf an Strom und Heizenergie decken. Jedes Kilowatt Strom, was brennbare Methangas kann zur Energiegewinnung herangezogen wer- er darüber hinaus erzeugt, kann er in das öffentliche Stromnetz ein- den. speisen, deren Betreiber per Gesetz dazu verpflichtet sind, die regene- Da Biogas ein Abbauprodukt organischer Substanzen ist, wird rativ erzeugte Energie zu einem festgeschriebenen Preis abzunehmen. bei seiner Verbrennung – im Gegensatz zu fossiler Energie – nur die Menge an Kohlendioxid freigesetzt, die vorher bereits durch die Das Potenzial ist noch lange nicht erschöpft Pflanzen gebunden wurde. Kohlendioxid gilt als Hauptverursacher Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Natur- des globalen Treibhauseffekts. schutz und Reaktorsicherheit (BMU) ist in der energetischen Biomas- Vom Landwirt zum Energiewirt senutzung derzeit eine Aufbruchstimmung zu verzeichnen, wie die Unterstützt durch staatliche Förderprogramme könnten Bundesrepublik sie vor rund zehn Jahren auf dem Sektor der Wind- Deutschlands Landwirte – traditionell mit der Produktion von Nah- energie erlebte. Um den Energiesektor Biogas weiter zu stärken, hat rungsmitteln beauftragt – bald auch zu Energiewirten werden. Einige die Bundesregierung verschiedene Instrumente eingesetzt. So trat am von ihnen haben sich schon dafür entschieden. Insgesamt gibt es 28. Juni 2001 die Biomasseverordnung in Kraft, in der erstmals gere- deutschlandweit rund 1.900 Biogasanlagen, die jedoch nicht alle auf gelt ist, welche Stoffe überhaupt als Biomasse gelten, welche techni- landwirtschaftlichen Höfen stehen. Denn prinzipiell ist die Betreibung schen Verfahren zugelassen sind und welche Umweltan- von Biogasanlagen überall dort sinnvoll, wo große Mengen an organi- forderungen gestellt werden. schem Abfall anfallen. Zunehmend werden in Deutschland daher auch Flankiert wird die Biomasseverordnung durch das Erneuerbare- kommunale Anlagen zur Gewinnung von Biogas aus Biomüll in Be- Energien-Gesetz, in dem die Abnahme und die Mindestvergütung für trieb genommen. ins öffentliche Netz eingespeisten "Ökostrom" garantiert wird. Die Wie entsteht nun die Energie aus der Güllegrube? Dazu wird Errichtung und Erweiterung von Anlagen zur Gewinnung und Nut- die Gülle zunächst in einem Behälter gesammelt. Von dort wird der zung von Biogas aus Biomasse zur Strom- und/oder Wärmeerzeugung Flüssigmist über eine Pumpe in regelmäßigen Abständen in den Gär- wird vom Bund zudem im Rahmen des Förderprogramms "Maßnah- behälter transportiert, wo dann der Vergärungsprozess zu Biogas statt- men zur Nutzung erneuerbarer Energien" finanziell unterstützt. findet. Da dieser Prozess eine Temperatur zwischen 30 und 40° Celsi- Und auch den Anrainern von landwirtschaftlichen Nutzflächen us erfordert, der Gärbehälter also beheizt werden muss, geht von der ist geholfen, denn Gülle, die vergoren wurde, stinkt nicht mehr so. gewonnenen Energie ein Teil verloren. Der Rest, der nach der Gärung übrig bleibt – das Gärsubstrat –, wird verwendet wie bekannt: als Dünger für Wiesen und Felder. Solange das Biogas nur im Heizkessel verbrannt werden konn- te, war seine Gewinnung eine in wirtschaftlicher Hinsicht nur wenig lohnende Angelegenheit. Inzwischen verfügen aber die meisten 85 86